21 - Das Thema mit dem Zusammenziehn

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"NEIN!!" protstiere ich laut. Es ist gerade mal früh am Morgen und schon haben wir eine Diskussion.
In meinem einen Mundwinkel hängt mein Toast, während ich mir auf einem Bein hüpfend die Schuhe anziehe.
Max steht mit verschränkten Armen, in Unterhose nur bekleidet vor mir und schmollt:"Aber es ist doch dumm! Wir wohnen zwar zusammen in einer Wohnung, aber schlafen in getrennten Zimmern! Das will ich nicht. Letzte Nacht hast du dich um zwei zu mir gekuschelt und das hat doch geklappt." Ich verdrehe die Augen und schlinge das Brot ganz runter:"Ja, aber das war nachdem du mich drölfmillionen mal angeschrieben hast, dass du nicht schlafen kannst. Heute Morgen haben wir gelegen als haben wir Twister gespielt!"
Er schlingt seine Arme um meine Hüfte und meint:"Aber das haben wir doch-","Nicht am frühen Morgen!" ich drücke ihn weg, schnappe meine Tasche und drücke ihm dann einen Kuss auf den Mund:"Wir sehen uns nachher."
Schmollend trabt er zrück in sein Spielzimmer und ich schließe seufzend die Tür hinter mir zu.

Die kühle Luft, streift mein Gesicht und ich warte geduldig auf die Bahn. Meine Gedanken schweifen ab: Nun sind wir also schon ganze drei Wochen ein Paar. Echt komisch. Er ist zwar nervig, ungeduldig, ein Kerl einfach .... aber irgendwie fühle ich mich wohl. Meine Zweifel vom Anfang , die habe ich schon so gut wie vergessen, doch zusammen schon in einem Zimmer wohnen?
Früher habe ich ewig gebraucht bis ich einem Kerl auf diese Art einfach einen Kuss zum Abschied gegeben habe, aber bei Max, da ist es als würde ich es jeden Tag gemacht haben.
Nun aber stellt er mir seit Tagen, den tollen Vorschlag: Lass uns in mein Zimmer ziehn, damit wir nicht mehr in getrennten Räumen schlafen müssen!

Anstrengend. Ich habe kein Problem bei ihm zu schlafen, meist bekomme ich abends eh nichts mit, aber so schnell? Ich meine nach wenigen Wochen schon? Schwierig, egal wie geborgen und gut ich mich bei ihm fühle. Mein Bett ist eh gemütlicher.
Klar, könnten wir auch gleich in ein Zimmer ziehen, aber dvor schrecke ich noch zurück, denn dann würden wir wahrscheinlich das andere Zimmer vermieten oder so und wenn es halt zu einem doofen Konflikt oder so kommt, tja... dann kann ich gleich wieder abziehen und habe ein Problem.
Also will ich warten und werde alles festigen, bevor wir überhaupt an solch drastische Dinge denken können. Es ist als wolle er gleich heiraten und ne Familie gründen, aber bei ihm ist mir so einiges nicht ganz geheuer.

In der Uni schreibe ich erstmal meine Prüfung bevor ich mich dem Privaten Klatsch widmen kann und unterhalte mich angestrengt über ein Thema mit Mara. Die aber interessiert sich für etwas ganz anderes und rückt mit einem Mal näher und senkt die Stimme:"Naaa!! Sag mal wie läuft es? " Ich seufze angestrengt und setze ein breites Lächeln auf:"Weißt du.. darüber will ich jetzt nicht reden!" Ganz ensetzt spielend sitzt sie da und hat die Hände vor den Mund geschlagen:"Sag nicht das ihr euren ersten Ehestreit habt?" Ich verdrehe die Augen und stehe einfach auf:"Ich gehe jetzt. Muss noch zu Kunst!" Sie rennt mir hinter her, dabei brüllt sie laut das es ihr leid tut, aber mir war das gerade mehr als egal. Ich schloss mich einfach Nicholas an und versuche diesen restlichen Tag so gut es geht hinter mich zu bringen, ohne weitere Fettnäpfchen mit zu nehmen.

Aber ich glaube da habe ich mich mehr als nur geschnitten.  wenigstens ging die Uni schneller als gedacht vorbei.

Gnervt trete ich die Tür fast ein und stapfe in den Hausflur. In der Küche riecht es nach Kaffee und ich grüße knapp Marcel, der völlig übermüdet und abwesend an die Wand starrt. Was ist mit dem nur los? Aber egal. Ungern hinterfrage ich alles. trotzdem kommt Bewohner Nummer zwei aus dem Bad und ruft schon laut meinen Namen. Ich hebe die Hand, als er auf mich zu kommt und ziehe schnell die Tür hinter mir zu:"Ich muss was machen!! Keine Störung bitte!" rufe ich und höre ihn auch schon wieder abziehen. Naja, etwas hart aber gerecht, jedenfalls für mich. Nicht unbedingt jetzt wieder zu diesem dummen Thema greifen.

Also nehme ich Anlauf und werfe mich auf mein Bett, doch genau an diesem Punkt schlägt mir mal wieder das Schicksal voll in die Fresse! Denn mit einem Mal knackt es laut und im nächsten Augenblick kracht mein ganzes Bett in sich zusammen. Ich schreie erst erschrocken auf, dann erst traue ich mich dem Unheil ins Auge zu sehen. Mein ganzes Bett ist in sich selber zusammengekracht und einzelne Bruchstücke liegen verteilt auf meinem schönen Teppich. Erst brauche ich einen Augenblick um das zu verstehen...

Zu verstehen das ich zu fett für einfach alles war. Ok, nein Spaß.

Ich stehe langsam auf und gehe ein paar Schritte zur SEite, wo ich gleich die nächste Karmaattacke abbekomme und in den miesen Verräter trete. Sofort jaule ich auf und hüpfe auf einem Fuß weiter:"Fuck!!!" brülle ich auf und ziehe mir den Nagel aus dem Fußballen. Betrachte ihn und verfluche alles und jeden.

Die Tür wird aufgerissen, dann blicken mich Marcel und Max ganz überrascht an:"Was ist passiert?" fragt Marcel ganz groß auf mein Schlachtfeld blickend:"Ich war zu fett.." murmle ich und Max zieht eine Augenbraue hoch:"Was?" Schnell schüttle ich den Kopf und sage:"Ikea hat bewiesen wie beschissen es ist!" sein Blick geht zum Bett und dann wieder zu mir. Wegen diesem fetten Grinsen hätte ich ihm voll ins Gesicht schlagen können. So eine Scheiße.. ich weiß genau was in ihm vorgeht...

"Dann kannst du ja nun doch endlich zu mir ziehen."

Dieser verdammte kleine......

Ich bestell mir ein neues Bett und zwar mit sofort Lieferung.

I Love An Idiot (HOB-ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt