13 - schlechte Gefühle

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Mit einem mulmigen Gefühl werde ich wach und setze mich im Bett auf. Die Arme um meine rangezogenen Beine geschlungen und das Gesicht darin vergraben. Ich seufze und denke daran, was Gesternabend passiert ist. Max .. also er hat mich geküsst? Ja, hat er.

Was ist nur mit mir los? Ist doch nicht das erste Mal! Das war schon einmal so... und dann war es nichts! Ich sollte mich nicht so darein steigern.

Ich schüttle den Kopf stark, werfe dann die Decke zurück und stehe auf. Es ist kühl an diesem Morgen und wiederwillig schließe ich das Fenster. Schniefend stapfe ich durch das Zimmer und durch den Flur, bleibe nicht an dem Zimmer von Max stehen, sondern gehe einfach in die Küche. Wie immer ein Schlachtfeld und ich mache mir schnell ein kleines Frühstück. Nichts außer mir und meinen Tätigkeiten ist zu hören.

Den Morgen über sehe ich ihn überhaupt nicht und das frustriert mich etwas, denn Heute ist endlich Freitag und ich bin an Freitagen nie frustriert. Aber er hat es kaputt gemacht. Ich balle die Fäuste kurz, doch entspanne mich wieder. Es war ein Kuss .. bleib doch mal auf dem Boden Lou! Ich drehe noch komplett durch. Ich muss jetzt unbedingt zur Uni, dass wird mich hoffentlich ablenken! Meine Gedanken aber liegen schon beim nächsten Problem, während ich in die Bahn steige: Das Video. Ich muss es Morgen hochladen und muss unbedingt daran denken es Heute fertig zu schneiden. Ich könnte so vor alle Wände kotzen. Meine Haare habe ich hochgebunden und meine Brille klebt auf der Nase, die Hände in den Taschen meines Pullis vergraben, so sitze ich nun da in meinem Kurs und starre der Tafel entgegen. Konzentrieren kann ich mich auf keinen Fall, bei den Fragen die mir durch den Kopf rasen: Mag er mich? Was sollte das? Und vorallem .. mag ich ihn auf diese Weise? Mit einem dumpfen Schlag, der wohl die ganze Reihe aufblicken lässt, knallt mein Kopf auf den Tisch und ich seufze auf.

"Lassen sie den Kopf nicht hängen! beim nächsten Mal wird es bestimmt besser!" Die Stimme meines Dozenten lässt mich aufschauen und ich nehme das mir hingehaltenen Blatt entgegen:"Sie haben Recht ... bei was auch immer." Meinen Blick richte ich auf das Blatt und sehe zu meiner Überraschung das es etwas erfreuliches ist.

Endlich bekam ich meinen einen Test wieder und war erfreut: Eine 2+ besser als ich dachte, aber es hätte mehr sein können. Wer denkt so nicht? Uni lief besser als die Schule, aber ich bin Heute völlig neben der Spur, was mich richtig anpisst. Meine besten Freunde sind nicht da und ich muss mich mit den wenigen Bekannten abgeben die ich habe.

In Gedanken sitze ich Draußen auf einer Bank, diesmal allein und völlig abwesend, dabei betrachte ich die Künstlerecke. Die jungen Leute, die sich immer zu unserer Uni verziehen und die Natur wie eine Muse benutzen. Ich finde sie meistens immer so interessant und habe auch eine alte Freundin dort, doch Heute ... Heute habe ich mehr den Drang nach Eis und Schokolade und Shoppen und lesen und zocken und ... ACH WAS WEIß ICH?? Ich bin eine Frau in ihrer Frustphase. Ein mir sehr bekannter Klingelton läutet plötzlich auf und ich hebe den Kopf, als könne ich es nicht glauben. Diesen Ton hat nur eine Person und ich tippe den grünen Button an.

"Hey..." meine Augen weiten sich mit einem Mal und ein Grinsen bildet sich auf meinem Gesicht. Dacht ich es mir doch:"KAI!"  kreische ich fast und mein Bruder am anderen Ende muss sich wohl das Handy etwas vom Ohr weghalten, dann lacht er etwas:"Also Kleine! Ich weiß ja das ich toll bin, aber du musst nicht gleich kreischen." Mit einem Mal fühle ich mich etwas befreiter, als ich beginne mit meinem großen Bruder über alles was so momentan ist zu reden, naja nicht über alles, denn dann würde ein gewisser jemand echt Probleme bekommen. Er erzählt wie es bei ihm läuft und das er sich mit seinem neuen Kollegen und seinem Job gut versteht, was mich freut und ich ermahne ihn es nicht zu versauen, was er nur etwas übertrieben lachend bejat. "Denk dran Ma und Pa zu besuchen." ermahne ich ihn und er sagt:"Du weißt das ich.. naja, egal. Ich komme sie besuchen oder rufe an und bei dir schaue ich auch bald wieder vorbei und will mal sehen wie es den Chaoten geht." Kichernd antworte ich:"Das ist alles schon gut." Seine nächste Frage aber, lässt mich inne halten.

"Ist auch wirklich alles klar? Du klingst etwas betrübt und ich hab schon lange keine neuen Songs mehr gesehen?" Ich zucke bei dem Satz zusammen, jiaa... das mit dem Video von Mara nimmt viel Zeit in Anspruch und ich sage:"Ich hab da ein größeres Projekt und ja eigentlich ist alles ok.. Uni läuft und so weiter..." Er brummt zustimmend und zufrieden. Und er glaubt mir.

Ich hab das Gefühl das ich ihn anlüge, denn mein Herz schmerzt irgendwie. Ich verabschiede mich dann und drücke das Handy etwas an mich, während ich durchatme. Ich hasse es ihn anzulügen. Ich hasse es so sehr. Eine Stimme zieht mich aus meinen Gedanken.

"Entschuldige...."

Toll! Schule hat wieder angefange... -.- weniger Zeit zum Schreiben. Hoffe euch geht es besser! :D - die Autorin

I Love An Idiot (HOB-ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt