29- Bescherung

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"Fröhliche Weihnachten!!!!" laut schreiend werde ich von den kleinsten meiner Familie geweckt, die aber treten gleichzeitig auch noch Max aus dem Bett, der mit einem lauten Knall auf dem Boden landet und aufstöhnt. URKS! Das hat bestimmt wehgetan... doch die Kinder, die auf mir drauf sind stört das anscheinend sehr wenig. Ich stupse die Kleinen an und gähne:"Na, ihr zwei... los, runter von mir!" sie steigen grinsend von mir runter und ich richte mich auf, schaue rüber über den Rand des Bettes und frage:"Alles gut?" Er hebt schlapp einen Arm und grummelt gegen den Boden:"Aber klar! Diese Art des Weckens ist doch die zärtlichste!" Etwas verlegen grinse ich und schiebe dann als ich aus dem Bett steige die beiden aus dem Zimmer:"Husch! Husch! Ihr habt wieder genug Ärger gemacht!" Kichernd verschwinden sie und ich schließe die Tür:"Entschuldige, dass...", "Muss ich noch etwas ertragen! Ich weiß, danke Lou!" er rappelt sich auf und kriecht wieder unter die Decke:"Ich bin viel zu viel Licht ausgesetzt!"

Ja, du verbrennst gleich ich weiß! Kichernd verziehe ich mich ins Bad und mache mich fertig, denn Heute! Ja, heute ist der 24. und das heißt: Es gibt einen Berg an Aufgaben und ein chaotisches miteinander bei uns. Zum Thema Familie wieder zu kommen.....

"Deine Familie hasst mich oder?" murmelt er und hat die Arme über den Kopf geschlungen, aber ich seufze nur und wuschle durch seine Haare:"Nein, sie sind nur... gewöhnungsbedürftig."

Ich konnte meine Eltern zwar nach vielen Diskussionen überzeugen, dass Max und ich zusammen in einem Bett schlafen, wobei ich anmerken muss das meine Familie einen ganz großen Knick im Kopf hat, und nicht in getrennten Häusern gar!!! AAARRR!! Diese Leute machen mich fertig!

Summend mache ich mir die Haare zu einen wilden Dutt und gehe den Flur entlang. Meinen Freund habe ich liegen gelassen, denn der muss nicht umbedingt bei dem bevorstehenden dabei sein, zumindest würde er nur im Weg stehen oder böse Blicke ernten. Schon von Weitem höre ich das russische Gegrummel meines Vaters und dann erblicke ich die halbe Gesellschaft im großen Saal beschäftigt sein. Seit Jahren frage ich mich wie die sich dieses Haus eigentlich leisten können... führen sie heimlich ein Doppelleben? Könnte ich mir bei meinem Vater vorstellen, der sieht original aus wie ein Mafiaboss aus diesen Actionfilmen.

"Morgen.." murmle ich und grüße die ersten, dann gehe ich zu meiner Mutter und der anderen weiblichen Verwandtschaft in die Küche. Alessa unterhält sich angeregt mit meiner Ma und erst als ich fast vor ihnen stehe heben sie die Köpfe und Alessa strahlt:"Guten Morgen!! Haben euch die Kleinen gut geweckt?" sie grinst und zwinkert, was ich nur erwiedere:"Ja, Max war völllllliiiiggg begeistert. Er ist regelrecht aus dem Bett gesprungen." sie lache und meine Mutter richtet sich an mich:"Hilf den Braten zu schneiden, ihr habt viel zu lang geschlafen, bald gibt es Mittagessen!" Oh, sie hat wiedermal schlechte Laune. Oft ecken meine Mutter und ich stark aneinander und ich rede mir dann immer ein, dass sie doch nur das Beste will. Ich hab sie lieb und sie sorgt sich auch um mich, nur wenn wir beieinander sind ist es als würden sich zwei Furien gegenüberstehen.

"Wir wollen doch heute Abend auch noch in die Kirche.", "Nein! Mum ich gehe nicht in die Kirche! Das sage ich dir schon seit drei Jahren!" wieder ein Streit angefangen, super gemacht Lou!! Ich atme durch und entspanne mich, da meine Mutter schon ihren Killerblick drauf hat und ein Messer in einer Hand, daher beruhige ich mich und entschuldige mich. Schweigend machen wir weiter und irgendwann fragt Alessa:" Wie sieht es mit deinem Studium aus? Alles gut?" Ich nicke und wir plaudern einfach nur.

Als es Abend wird und wir auch endlich das Abendessen hinter uns haben gibt es endlich die Bescherung, worauf sich vorallem die Kleinsten der Familie freuen. Mit einer Hand umfasse ich die von Max und frage:"Hast du denn auch ein Geschenk für mich?" Er grübelt gespielt und antwortet:"Mich?" Ich kichere und stupse ihn mit meiner Schulter an, während wir den anderen zuschauen, dann lege ich meinen Kopf auf seine Schulter und sage leise:"Na, dich habe ich doch schon, was will ich eigentlich mehr?"Er brummt nicht wissend, doch hält mir dann ein kleines Päckchen hin:"Ich glaube diese Kleinigkeit würde doch passen oder nicht?" überrascht schaue ich die kleine Schachtel an und nehme sie entgegen. Vorsichtig öffne ich die kleine blaue Schleife und nehme dann den Deckel ab und meine Augen werden groß:"Oh.... das ist wunderschön!" ich starre die Kette, mit dem kleinen, aber wirklich tollen silber Schlüssel als Anhänger dran an und hätte fast geweint:"Du hast dir das gemerkt?" frage ich leise und Max nickt eifrig:"So oft wie du dir den Schlüssel aus einem deiner lieblingsbücher gewünschst hast, genauso oft habe ich nach einem passenden geschaut." Ich betrachte ihn genau und bin ganz überwältigt.

"Der Schlüssel zu meinem Herzen!" sagt er mit einer Grimasse und einem sehr übertrieben gespielten Schwulenton, was mich zum lachen bringt und ich drücke ihn fest an mich:"Du Idiot! Wie eklig! Dankeschön!" er umarmt mich auch und wir lachen kurz, dann schaut er mich fragend an und ich verdrehe nur die Augen, greife hinter mich und hole eine Kleinigkeit für ihn hervor.

"Hier ist auch ein Geschenk für dich mein Schatz!" ich zwinkere und drücke ihm das kleine Päckchen in die Hand, was er wie ein Kind begeistert strahlend entgegen nimmt:"OHHHHHHH! Für mich! Du denkst an alles!" Ja, auch an deinen Kopf ab und zu. Wie ein kleiner Junge reißt er es auf und ich schlage grinsend die Hand vor den Mund, um nicht zu kichern. Das Geschenk war ein Einfall von uns allen aus seinem Freundeskreis.

"Mopssocken...." er schaut entgeistert in die Schachtel und mir steigen Tränen vor Lachen in die Augen:"Fröhliche Weihnachten Max!!"

I Love An Idiot (HOB-ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt