Eigentlich hätte es nie so weit kommen dürfen, hier auf diesem Friedhof. Armin wollte doch nur nach Hause und hatte diesen Weg als Abkürzung genutzt. Geschichten von Vampiren, Hexen oder Werwölfen waren schließlich nichts als Legenden. So etwas konnte nicht existieren. Aber das Gefühl der spitzen Zähne, welche sich tief in seine Haut bohrten, wirkte alles andere als unecht. Aus seinem Mund drang ein leises, unterdrücktes Keuchen, fast schon wehrlos versuchte er die andere Gestalt von sich wegzudrücken. „Nicht...!" Doch es nützte nichts, der Blonde musste ihn gewähren lassen. Würde er nun sterben, nachdem ihm alles Leben ausgesaugt wurde? Würden seine Freunde ihn vermissen? Und was würden seine Eltern tun? Diese Fragen stellte er sich, bevor er die Augen schloss und es einfach geschehen ließ. Er wollte nicht sehen, wie die Welt um ihn herum in Finsternis versank.
Erst nachdem ihm schon schwindlig wurde, ließ das Wesen von ihm ab. „Sträube dich nicht gegen das was kommt.", flüsterte eine tiefe Stimme an seinem Ohr und hielt ihn fest, damit er nicht zu Boden sank. Eine Weile blieb er so und drückte sich förmlich gegen den Körper des anderen. Armin wagte es nicht die Augen zu öffnen, doch er spürte plötzlich weiche Lippen auf seinen. Unbewusst öffnete er leicht den Mund und der Fremde ließ eine warme Flüssigkeit dort hineinlaufen. Es schmeckte nach... Blut! Ohne es zu wollen, schluckte er es.
Nachdem dies geschehen war, löste er sich von ihm und sah den Vampir schließlich an. Dunkelrote Augen glühten ihn an und ein beinahe spöttisches Lächeln zierte dessen Gesicht. „Wir werden uns wiedersehen, das verspreche ich dir mein Schüler." „Wer bist du...?", murmelte Armin noch, während seine Sicht immer mehr schwand. „Derjenige, der dich leiten wird." Dies war das einzige was er noch vernahm, bevor sein Körper der Erschöpfung nicht mehr standhielt.
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Sun and Moon
FanfictionArmin war anders. Kleiner, schmaler und viel unauffälliger. Doch an sich störte es ihn nicht, bis auf die Tatsache öfter mal das Objekt irgendwelcher Idioten zu werden, die meinten sich an ihm vergreifen zu müssten. Hätte er nicht Jean und Eren, wür...