Eine weiße Schleife und ein braunes Lederband (#Max #Thundermans)

Kapitel 61- sonnenblumengelb

"Es tut weh!"
Max versuchte nicht zu weinen. Phoebe  reichte ihm ein weiteres feuchtes Tuch zum desinfizieren.
"Wir machen einfach noch mal die Salbe darauf und binden es um. Dann wird das schon wieder!", sie klang so furchtbar nüchtern. Phoebe fühlte sich schrecklich. Im Grunde wusste sie, dass Max zum Arzt gehen musste, aber dann würde er erzählen müssen, was geschehen war. Wenn ihre Eltern erfahren würden, dass der Junge, mit dem sie zum berühmten Dritt Klässler Ball gehen wollte, das mit Max angestellt hatte, dann würden sie es ihr verbieten. Sie würden zur Schule gehen und sich beschweren! Alle würden es erfahren! Dann würde sie keine ihrer Freundinnen mehr cool finden! Sie würden sie nur bemitleiden und so tun, als ob sie,Phoebe, herzlos wäre! Wie konnte sie mit Rick befreundet sein, wenn dieser so brutal war.
"Es tut wirklich weh und das brennt!"
Phoebe sah die Tränen in den Augen ihres Zwillings glänzen. Sie schluckte schwer. "Das wird schon wieder!", betonte sie und versuchte glaubwürdig zu klingen. "Ich mach die Salbe drauf!", bot sie dann an. Max ließ sie gewähren. Er biss sich auf die Unterlippe. Phoebe versuchte einen direkten Augenkontakt zu vermeiden. Als sie alles mit Salbe eingerieben hatte, bot sie an auch alles zu verbinden.
"Danke Phoebe!", sagte Max während sie vorsichtig alles fest machte. Sie antwortete nicht.
"Wirst du es Vater sagen?", fragte er dann und klang besorgt. Phoebe sah ihn verwirrt an und versuchte nun verzweifelt nicht emotional zu reagieren. Max glaubte ernsthaft, dass ihr Vater mit ihm böse sein würde! Sie konnte es in den traurigen braunen Augen ihres Zwillings sehen. Ihre Brust drückte plötzlich.
"Sie waren sehr viele und sie haben mich gefesselt."Er schluckte schwer. "Sie haben ihre Superkräfte benutzt! Alle! Rick, Ron, Mark und die anderen Alle.Ich...", mehr konnte er nicht sagen, denn Phoebe hielt ihm den Mund zu.
"Sag nichts mehr!", verlangte sie eindringlich. Max nickte. Phoebe wartete ab, aber Max schwieg und tat, was sie wollte. Sie atmete laut tief durch."Ich sage nichts!", versprach sie dann und innerlich wusste sie, was für ein furchtbarer Fehler das war. Sie, die Tochter von Thunderman und Electress, verhielt sich nicht wie ein zukünftiger Superheld. Aber sie war noch ein Kind! Sie durfte Fehler machen! 'Das glaubst du doch selbst nicht!', schallte sie sich in Gedanken. Max sah sie nun auch noch dankbar an. "Danke Phoebe.", sagte er nachdem sie ihre Hand runter nahm. "Tut mir leid!", fuhr er fort. "Tut mir echt leid, dass ich dachte du bist gemein und auch dafür, dass ich dachte, du magst mich nicht!"
Sie stand auf, hoffte das er die Röte in ihrem Gesicht nicht sah und begann die Sachen aufzuräumen. "Kein Problem! Ist nicht schlimm!", gab sie gedämpft von sich. "Du bist eine tolle Schwester! Danke, dass du mir beistehst! Ehrlich!", betonte Max und dann zuckte er kurz zusammen. "Schon gut!", erwiderte Phoebe und dann lief sie mit allen Sachen aus dem Zimmer. Mehr wollte und konnte sie nicht ertragen. Phoebe fühlte wie schlecht ihr wurde. Sie ekelte sich, diesmal vor sich selbst! 

Phoebe versuchte wach zu werden. Sie hing nicht mehr kopfüber. Nightmare hatte sie lachend von den Ketten gelöst und auf einen Stuhl gefesselt. Seid einer gefühlten Ewigkeit oder einigen Minuten, Phoebe hatte jedes Gefühl für Zeit verloren, saß sie nun hier. Ihr ganzer Körper schmerzte und Phoebe wimmerte immer wieder unkontrolliert. Sie blinzelte und versuchte ihren Kopf zu heben. 'Max!', schoss es ihr immer wieder durch den Kopf. Was hatte Rick vor? 'Nightmare! Ja, der Name passte zu diesem schrecklichen Wesen!', dachte Phoebe wütend. 
"Schau mal, wen ich hier habe!", flötete Monkeycat plötzlich hinter ihr. Sie versuchte ihren Kopf oben zu halten, konnte ihn aber nicht bewegen. Sie hatte Angst, dass er dann wieder vornüber nach vorne kippen würde. Monkeycat trat an ihr vorbei und stellte für sie einsehbar einen Stuhl etwas weiter neben ihr auf. 
"Hey Thundergirl!", hörte sie dann eine zweite Stimme grüßen. Sie kannte diese Stimme nicht, aber hatte eine Vermutung, als es auf einmal kühler wurde. Ron! Auf dem Boden erschien eine Eisschicht und ein Hüne von Mann schleifte Link hinter sich her.