Kapitel 4 - You stay here Dr. Colosso

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"Warum musst du gehen?", meckerte Dr.Colosso. "Was soll ich jetzt tun? Denkst du auch mal an deinen Hasen?"
Max hatte seine Tasche bereits gepackt. Er sicherte und schaltete gerade alle Geräte in seinem Labor aus. Seit Colosso erfahren hatte, was Max in seinen Ferien machen würde, nörgelte der Hase nur noch herum. Mal wütend, mal verzweifelt, mal flehend versuchte er Max zu überreden doch in Hiddenville zu bleiben. Er durfte nicht mit Max gehen. Da war Hank klar und deutlich dagegen. Nora, Billy und Phoebe würden sich um den Hasen kümmern. Dr. Colosso gefiel das überhaupt nicht.
"Hör zu, ich würde dich ja gern mitnehmen, aber das geht eben nicht. Du wirst das schon überleben. Nach den Ferien bin ich eh wieder da. Bis dahin kannst du ja Ideen vorbereiten und wir sehen uns die dann gemeinsam an.", versuchte Max zu besänftigen. Aber Dr. Colosso schüttelte den Kopf:"Ohne dich ist es aber nicht dasselbe. Ausserdem wird es schrecklich langweilig sein. Wie kannst du mich nur Billy überlassen."
"Ich überlasse dich nicht Billy. Nora und Pheebs sind auch da.", dann zog Max seinen Stuhl so, dass er direkt vor Colosso saß."Es tut mir leid! Aber ich muss zu meinen Großeltern."
"Warum?", fragte Dr.Colosso.
"Weil... weil...", Max versuchte Worte für dieses merkwürdige Gefühl zu finden, aber er fand sie nicht, "weil ich einfach muss! Ich weiß, dass klingt nicht besonders logisch für dich und ehrlich gesagt, weiß ich selber nicht, warum ich das will, aber es ist so. Dr. Colosso, ich werde die Ferien nicht hier sein. Finde dich bitte damit ab und mach es uns doch beiden nicht so schwer."
Der Ton in Max Stimme, seine Körperhaltung, sein fester und zugleich weicher Blick ließen Dr.Colosso wissen, dass alles weitere an Einspruch nichts bringen würde. Max Thunderman hatte etwas beschlossen und wenn Max was beschloss, dann zog er es für gewöhnlich auch durch. Selbst wenn es bedeutete, dass er sich zum Deppen machen konnte. So war er eben. Dr. Colosso seufzte. "Du wirst mir sehr fehlen!", sagte er dann.
"Du mir auch!", gab Max zu und strich seinem Freund und Lieblings-Mentor über den Kopf.
"Wir müssen los, wenn du den Zug bekommen willst!", rief Hank von oben herunter.
"Ich komme!", rief Max zurück.
Er stand auf und griff nach einem Koffer und seinem Rucksack. Ein letztes Mal drehte er sich zu Dr.Colosso. "Es sind nur ein paar Wochen.Bis dann."
"Ja, ja. Geh schon.", entgegnete Dr.Colosso und versuchte genervt zu klingen. Max lächelte und stieg die Treppen hoch. Als er weg war, liefen Dr. Colosso Tränen über sein niedliches Gesicht. Dieser dumne Junge war ihm so sehr ans Herz gewachsen. Er würde ihn vermissen. Schrecklich vermissen.

Die ganze Fahrt zum Bahnhof über war Max ruhig. Hank und Barb sahen ab und zu in den Rückspiegel, aber in dem Gesicht ihres Sohnes war nichts zu sehen. Zumindest nichts, was sie deuten konnten. Entspannt sah Max hinaus. Barb fühlte ihre Nervösität immer größer werden. Instinktiv wartete sie darauf, dass Max irgendetwas sagen oder tun würde, damit er nicht nach "New Forrest" fuhr. Doch ihr Sprössling verhielt sich ruhig. Gerade das machte ihr zu schaffen. Normalerweise verhieß Ruhe nichts Gutes. Normalerweise!
Vorsichtig blickte Barb nochmal in den Rückspiegel. Max hatte ein dunkelblaues bedrucktes T-Shirt an. Seine Haare waren leicht unordentlich, aber bei ihrem Sohn sah es immer noch sehr gut aus.
Gott war er gewachsen. Erst jetzt merkte Barb wie maskulin ihr Sohn geworden war. Breite Schultern hatten sich entwickelt. Nun, Max trainierte auch viel,wie sie wusste. 'Er ist recht gut geraten. Ich habe einen hübschen Jungen.' Sie ertappte sich wie sie bei dem Gedanken lächelte.

Endlich kamen sie an. Hank parkte das Auto und half Max mit dem Koffer. Ein letztes Mal beäugte er den Sohnemann. "Ok Max. Dann viel Spaß!", sagte er schon zu förmlich. Max grinste. "Ist klar dad. Also dann."
Er umarmte seine Mutter. Als er beim Einsteigen war , hielt er kurz inne und drehte sich um. "Hey. Kümmert euch bitte richtig um Dr.Colosso.ja.", bat er. Dabei sah er seine Eltern flehend an. Barb und Hank nickten. "Versprochen!", sagte Hank.
Dann verschwand Max im Zug.
"Denkst du das geht gut?", fragte Hank laut, als der Zug abfuhr. Barb zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht.", sagte sie.

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#Bildquelle "Google"

Eine weiße Schleife und ein braunes Lederband (#Max #Thundermans)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt