Die WG

Pokémon Go

Es muss für jegliche Besucher des Parks sehr verstörend sein, wenn sich sechs junge Erwachsene im Kreis gegenüberstehen, Handy in der Hand, und sich ständig Flüche und Verwünschungen an den Kopf werfen. So manch andere Jugendliche, die den Tag nutzen wollten um die Arena des Parks zu erobern, machen einen großen Bogen um die sechs, um bloß nicht in das Drama hineingezogen zu werden. Denn selbst sie sind nicht so schlimm wie diese sechs, von denen fünf eine WG bilden.

Doch zurück an den Anfang, wo alles begann...

PoV: Nico

Ich war als Kind schon immer ein Fan von Pokémon. Ich habe die Karten gesammelt, die Spiele gespielt, den Anime geguckt, ich habe sogar immer noch mein Pikachu Plüschtier. Als also angekündigt wurde, dass Pokémon Go herauskommen sollte, war ich hin und weg, habe tagelang den anderen in meiner WG das Ohr abgekaut. Endlich konnte ich der allerbeste sein, wie keiner vor mir war. Endlich konnte ich sie alle fangen. Obwohl das wohl schwer werden würde, schließlich gibt es mittlerweile mehr als 700 Stück. Aber die neueren interessieren mich eher weniger, die ersten Generationen sind eh die besseren.
Als das Spiel rauskam war ich überglücklich und bin direkt raus um welche zu fangen. Mein Starterpokémon war Glumanda und nachdem ich Level fünf erreicht hatte, bin ich Team Valor beigetreten. Warum? Nun ja, auf Deutsch heißt es Team Wagemut, klingt bescheuert, ich weiß, aber Wagemut ist das, was ein Halbblut ausmacht. Seine Stärke, sein Feuer ,mit dem er sich durchsetzt. Tja, lange Rede, kurzer Sinn, Team Valor for the win!

In der Nähe unseres Wohnhauses befindet sich ein kleiner Park, den ich immer zum Joggen nutze, glücklicherweise befinden sich dort auch Pokéstop und Arena, so macht das Laufen noch etwas mehr Spaß und ich kann die Kilometereier leichter schlüpfen lassen, win-win also. Doch ich sollte nicht der einzige bleiben, der spielt.

PoV: Mia

Ich bin zwar nicht so ein riesen Fan wie Nico, aber Pokémon ist halt schon so ein Klassiker, den jedes Kind kennen lernen durfte. "Damals" als noch "gutes" im Nachmittagsprogramm lief. Ich hab mich also von Nico und dem generellen Hype anstecken lassen und habe mich gezwungen, die Couch zu verlassen und die kleinen Monster zu fangen. Ich habe mich dann Team Instinct angeschlossen. Warum? Nun ja, Spark war mir am sympatischsten und ich mag halt gelb. Ich habe einfach intuitiv gehandelt (haha, welch ein Wortwitz) Außerdem bekommt man dann wahrscheinlich eher Blitza, die Elektroweiterentwicklung von Evoli und Elektropokémon sind halt meine Favoriten. Ich bin generell ja eher lauf-faul, daher nutze ich meistens mein Longboard, um halbwegs sinnlos in der Gegend herum zu fahren und die kleinen Viecher zu suchen. Der Park in der Nähe hat zum Glück auch befestigte Wege und nicht nur Sand, daher kann ich dort problemlos Runden drehen. Die Arena und Pokéstops sind auch von Vorteil.

PoV: Jessica

Ich spiele es nur wegen 5 Seconds of Summer.

Ich hatte nie eine Ahnung von Pokémon und eigentlich wollte ich auch nie eine haben. Aber Michael ist davon total begeistert und die Bilder von ihm mit dem Merch sind auch so voll süß und ich dachte mir, hey, vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht. Aber dann wiederum ist es 5sos, von denen wir hier reden. Ich habe es mir also heruntergeladen und ich wusste nicht so recht, wie ich anfangen sollte, also habe ich den Fehler begangen, Nico um Hilfe zu beten. Der Typ hat gar nicht mehr aufgehört zu reden. Schlussendlich war mein Starterpokémon Pikachu und ich habe seitdem auf dem Weg zur Uni und zurück schon so einiges gefangen. Nur im Park bin ich nie gewesen, bis Mia mich einmal mitgenommen hat. Sie hat mir auch erklärt, wie das mit der Arena funktioniert. Sie hat mich überredet, Team Instinct beizutreten. Wie? Sie meinte, sie hätte gelesen, dass einer der Jungs in dem Team ist. Im Nachhinein weiß ich nun, dass sie das nur gesagt hat, damit wir ausgeglichen sind. Außerdem wusste sie al einzige, dass mein stärkstes Pokémon ein Garrados ist. Und sie wusste, dass es stärker war als Nicos Pokémon, zumindest zu jenem Zeitpunkt.