Vorstellungverhör

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James PoV

„Jetzt hört endlich mit Frühstücken auf, wir müssen wirklich den bestmöglichen Eindruck machen, sonst will hier niemand rein!" „Ruhig Blut, Mia", murmelte James und knabberte verschlafen an seinem Sandwich rum. Was konnte er dafür, dass er so früh nicht der schnellste war? Hätten sie ihn länger schlafen lassen sollen.

„Was heißt hier "ruhig Blut"?", rief Mia, während Jazz die Teller aufeinander stapelte. Eine Handbewegung von Mrs. Weasley und der gesamte Tisch hätte sich selber abgedeckt.

„Du", Mia zeigte auf ihn, „stehst als letzter auf und trödelst hier außerdem noch rum, während Jazz und ich uns hier abrackern um die Wohnung halbwegs in Ordnung zu bringen, weil wir gleich ein Vorstellungsgespräch mit eine potentiellen neuen WG-Mitgliedern haben, die auf eine Anzeige geantwortet haben, die vor über eineinhalb JAHREN geschrieben wurde!"

„Aber deswegen so ein Theater machen..." Nico, der gerade genüsslich seinen fünften Pancake verschlang, schüttelte den Kopf. „Dass wir uns auch wegen diesen Sterblichenangelegenheiten die Köpfe zerbrechen müssen."

„Komm mal von deinem Olymp runter", knurrte Mia. „Und ich warne euch, ihr werdet mir das hier nicht versauen. Im Gegensatz zu euch brauche ich das Geld, was wir dann bei der Miete sparen, nämlich."

„Hey, ich kann's auch gebrauchen", meinte James. Er hätte sich auf die Zunge beißen sollen.

„Gut", grinste Mia. „Dann räumst du die Küche auf."

„Ich bin aber noch gar nicht fertig!", protestierte James erschrocken.

„Dann MACH!", fauchte Mia, drehte sich um und verschwand. Die Übriggebliebenen sahen sich verdutzt an.

„Was hat sie denn jetzt?", fragte James und unterdrückte ein Gähnen. Jazz sah in vorwurfsvoll an: „Also mich wundert's ja nicht so. Ihr seid echt langsam."

„Hey! Ich bin müde", protestierte James und zeigte anklagend auf Nico. „Wenn der mich nicht um fünf Uhr morgens geweckt hätte, wäre ich jetzt schneller!"

„Ich bin erst um sechs aus dem Haus", wiedersprach Nico.

„Ja, nachdem du eine Stunde lang mit deiner Rüstung und sonst was für einem Griechenkram herumgeklappert hast."

„Jetzt mach mal..."

„RUHE!"

Augenblicklich wurde es grabesstill. Nico und James starrten das Küken an, das aussah, als wollte es im Boden versinken.

„Ist doch wahr", murmelte sie schließlich. „Ich mag es gar nicht, wenn ihr streitet, das wisst ihr doch. Warum hört ihr dann nicht einfach auf und... und wir helfen Mia, damit sie sich nicht mehr so aufregen muss?"

James und Nico starrten sie weiterhin an. Alle Achtung. Das war Jazz überhaupt nicht ähnlich. James musste grinsen.

„Wow", meinte auch Nico. „Nicht schlecht. Genau so macht man das, immer schön den Schnabel aufsperren, dann wird aus dem Küken irgendwannmal noch ein Huhn! James", Nico drehte sich zu ihm um und wischte sich eine imaginäre Träne aus dem Auge, „James, ich glaube, sie wird erwachsen."

„Klappe", murrte Jazz, etwas rot im Gesicht, aber mit einem Grinsen.

Sie hatte die Teller auf dem Tisch stehen lassen. Drum herum waren Marmelade, Nutella, Honig, Cornflakes, Brotkrümel, Saft, ein ganzes Sonntagsfrühstuck malerisch verteilt. James seufzte. Das konnte heiter werden. „Na dann", knurrte er. „Lass uns hier mal klar Schiff machen. Harry könnte mir für so was echt mal Kreacher ausleihen..."

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