Das Zeichen

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Alles war ruhig. So ruhig. Belle spürte das warme, salzige Wasser an ihren erschöpften Füßen und atmete tief ein . Mit geschlossenen Augen genoss sie diese frische Brise. Endlich konnte sie auch mal für sich selbst sein. Das tat gut. Sie kicherte als sie die warme Sonne auf ihrer Haut spürte...

"Hallo?! Hallo?! Prinzessin? Guten Morgen!!",  sagte die Frau mit dem blonden, verfilzten Haar und dem verschwitzten Tshirt, die vor Belle am Tresen stand. "Verdammt noch mal wir sind hier im märchenhaften Traumland voller Prinzen!".  Belle blinzelte erschrocken. "Entschuldigen sie bitte ... Was möchten sie bestellen?", fragte sie verdattert. "Eine Cola bitte,  aber dalli!", knurrte die Frau nicht grade besonders freundlich. Während Belle den Becher füllte, versuchte sie wieder aus ihrem Tagtraum zu erwachen. Dies klappte sogar halbwegs. Mit einem fröhlichen, wenn auch gestellten Grinsen stellte sie den Becher auf den Tresen. Die Frau wühlte in ihrem Portmonee, doch Belle sagte :"Die geht aufs Haus, mit besten Grüßen vom Traumprinzen". Nun war die Kundin recht verwirrt, während Belle ihr zuzwinkerte. Auf einmal fingen beide Frauen an zu lachen. Als die Frau sich wieder beruhigt hatte sagte sie :"Ach du bist doch irgendwie so charmant wie eine Hoheit. Ich hoffe, dass eines Tages dein Happy End kommen wird, auch wenn es auch kein Traumprinz ist.

Langsam ging sie die Straße entlang, den sie hatte es nicht eilig. Es war Zuhause nichts, auf dass sie sich wirklich freute (Außer auf die Dusche, das Bett und das Essen). Rob und Steve hatten garantiert wieder das reinste Chaos veranstaltet (Obwohl Rob in letzter Zeit noch nerviger war als Steve oder vielleicht war Steve auch einfach nur ruhiger)."Ich hoffe, dass eines Tages dein Happy End kommen wird", diese Worte spukten immer wieder in ihrem Kopf herum. Doch was wäre ihr persönliches Happy End?  Wollte sie geliebt werden? Wollte sie reich werden? Wollte sie berühmt werden? Nein. Ich will nur glücklich werden, einfach nur glücklich. So glücklich wie die Helden in meinen Geschichten, dachte sie traurig.  Doch was würde sie glücklich machen? Ich will das machen können, was ich liebe. Ich will wieder träumen dürfen, ohne mich rechtfertigen zu müssen. Ich will frei sein und wieder hoffen dürfen. Und außerdem will ich mal vereisen. Egal wohin. Hauptsache weg. Weit weg. Und nie wieder zurückkehren. Sie seufzte, blieb stehen und betrachtete nachdenklich eine Straßenlaterne. Außerdem will ich mal an einem Strand. Ich war noch nie an einem Strand. Das stimmte. Sie hatte einfach noch nie die Möglichkeit gehabt, dort hinzugehen, aber in ihren Tagträumen oder in den Büchern war das Meer immer traumhaft schön. "Dann mach es doch einfach ! Kämpfe für deine Träume, für ein besseres Leben!", sagte sie plötzlich laut zu sich selbst. Von diesem Gedanken musste sie schaudern. Und sie wusste nicht, ob es sich gut oder schlecht anfühlte. "Du bist dein ganzes Leben im Kreis gelaufen und jetzt wird es Zeit zu kämpfen. Du hast nur ein Leben und das darfst du nicht verschwenden! All die Helden in den Geschichten müssen kämpfen und dass ist deine persönliche Geschichte und du entscheidest, wie sie ausgeht", mahnte sie sich selbst. Aber irgendwie schaffte sie es nicht so recht , sich selbst zu motivieren. Okay. Ich werde es probieren. Aber erst wenn ich ein Zeichen habe, das mir zeigt, dass es sich lohnen wird. "So wird das aber nichts....", murmelte sie verärgert und ging weiter.

"Hey Rob, Hey Steve...",  murmelte sie, während sie hereinkam ohne auch nur aufzublicken. Steve blickte ihr enttäuscht hinter her, während Rob schon zu besoffen war, um überhaupt irgendetwas zu bemerken. Belle ging in ihr Zimmer und warf ihre Handtasche auf ihre Kommode. Leider schleuderte die Tasche die Kette, die sie vor kurzem bekommen hatte auf dem Boden. Sie hatte sie schon längst vergessen, doch jetzt erinnerte sie sich wieder. Sie hatte sie seid diesem Tag nicht mehr angehabt. Genervt bückte sie sich, um die Kette aufzuheben und erschreckte sich ein wenig, als sie spürte, dass sich das Medallion geöffnet hatte. Eigentlich dachte sie, dass es nicht aufging. Vorsichtig öffnete sich es weiter, um sich das erinnerte. Ein euphorisches Gefühl überkam sie, als sie sah, was darin war. Es war ein Foto. Ein Foto von einem Strand. Von einem wunderschönen Strand. "Wenn das mal kein Zeichen ist", murmelte sie fast schon erleichtert. Gegen dieses eindeutige Signal konnten auch ihre zahlreichen Zweifel nicht rankommen "Ich werde mein Leben ändern. Und dieses neues Leben soll genau an diesem Strand beginnen". Nun wusste sie was der erste Schritt sein sollte. Sie musste herausfinden, wo dieses Foto entstanden war.

Das Stehaufmädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt