Prolog:
Mein Atem geht stoßweise. Es ist zwar still, aber ich weiß ganz genau, dass es noch da ist und nur darauf wartet, dass ich endlich mein Versteck verlasse.
Ich schließe die Augen und versuche meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Ich kann mich in diesem Felsvorsprung nicht ewig verstecken. Selbst wenn mich der Formatic nicht finden sollte, kann es mein Team auch nicht und das wäre ebenfalls mein Ende. Länger als einen Tag hat es bisher noch kein Sycious geschafft außerhalb Arkronias zu überleben, geschweige denn ganz allein.
Ich gehe mein Waffenarsenal durch: Mein Patronengeschoss hat weniger als 0,1 Prozent Batterie und würde damit gerade mal noch für einen Schuss reichen, bevor sie völlig den Geist aufgibt. Wenn sich mir eine Schussgelegenheit bietet, dann muss ich entweder Herz oder Kopf treffen. Ansonsten bin ich Futter für die Wüste.
Bevor ich meine Razorpistole wieder zurück in meine Beintasche stecke, stelle ich sie auf den Energiesparmodus und richte sie so ein, dass sie Sonnenlicht als Energiequelle nutzt, wenn ich hier rausgehe.
Als nächstes taste ich meinen Anzug ab. Zwei altmodische, aus Metall gefertigte Dolche an beiden Fußknöcheln, meine Razorpistole am rechten Oberschenkel, meine Plasmapeitsche an der Taille, unterhalb meines Schlüsselbeines der Knopf für die Aktivierung meines Schutzschildes - leider defekt.
Ich tippe schnell einen Code in meinen elektronischen Zopfhalter für die Haare ein und kurz darauf höre ein Band surren. Nach einer knappen Sekunde sind meine Haare perfekt zu einem Dutt zusammengebunden, sodass sie mich nicht mehr im Kampf stören können.
Ich atme tief durch. Jetzt oder nie, denke ich und trete aus meinem Unterschlupf. Die heiße Mittagssonne der Wüste trifft mich mit einem Mal und raubt mir den Atem. Ein schwarzer, hautenger Schutzanzug ist ja an sich eine praktische Sache, aber für solche Aktionen in der Regel nur von Nachteil.
Mein Körper brennt. Es fühlt sich an, als würde der schwarze Stoff meine Haut versengen. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn. Die Hitze macht mir zu schaffen. Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren und vernünftige Gedanken zustande zu bringen.
Ich betrachte meine Umgebung. Vor mir erstreckt sich eine schier endlose Sandlandschaft. Durch diese unglaubliche Hitze und den wenigen Niederschlag hat so gut wie keine Pflanze eine Überlebenschance in dieser Gegend.
„Wo steckst du?", murmele ich mehr für mich selbst und suche mit den Augen alles ab. Hinter meinem Rücken ertönt ein unmenschliches Knurren. Langsam drehe ich mich um und blicke dem scheußlichsten Geschöpf entgegen, das mir jemals unter die Augen kam.
Ich bringe mich in Kampfposition, bereit, jeden Moment vorzuspringen oder auszuweichen, wenn es sein muss. Weiße, leere Augen starren ins Nichts. Eine unnatürliche lange, mit gefährlich spitzen Stacheln bezogene Zunge lechzt aus dem zähnenbesetzten Maul des Formatic. Alles in allem sieht es aus wie eine überdimensionale, mutierte Echse. Sie ist vielleicht zehnmal so groß wie ich. Das Maul der Echse besitzt keine Ober- und Unterlippe, sodass ihre Zähne in alle Richtungen abstehen.
Mit einem lauten Brüllen sprintet der Formatic nach vorne auf mich zu. Als nur noch ein paar Meter Distanz zwischen uns sind, stoppt sie jedoch abrupt und lässt ihre Zunge vorschnellen. Ich bin auf diese Reaktion vorbereitet gewesen. Reflexartig rolle ich mich zur Seite, ziehe einen Dolche aus meiner Knöchelscheide und versenke sie in das zähe Fleisch der Echsenzunge. Der Formatic schreit auf und zieht schnell die Zunge zurück.
Mit Entsetzen sehe ich mit an, wie ätzende, nach fauligem Fleisch stinkende Säure meinen Dolch zersetzt. Erschrocken lasse ich den Metallgegenstand fallen. Ich habe mir gerade die Situation damit erschwert. Die Säure trieft noch immer und durch das Hin- und Herschwingen der Zunge verteilt der Formatic das ätzende Zeug um sich herum. Für einige Sekunden bin ich überrascht und dadurch abgelenkt. Sofort nutzt die Echse diesen Moment der Unachtsamkeit aus, um mir eine mit dem Schwanz von hinten zu verpassen.
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Outside Apocalypse *Slow Update*
Science FictionJahr 2857 - Nachdem die Menschen die globale Erderwärmung nicht mehr aufhalten konnten, begann die Veränderung der Welt und läutete somit ein neues Zeitalter ein, indem jeder nur noch um's Überleben kämpfte. Doch trotz des ganzen Leids und der schre...