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Viv und ich saßen am Bett von Chris. Ich hatte seine Hand auf meinem Schoss und spielte mit seinen Fingern. Wie früher. In seinem ganzen Gesicht sind Platzwunden und Kratzer. Von seinem restlichen Körpfer will ich erst gar nicht anfangen. Wie konnte das nur passieren.


"Mia, ich geh ins Bett."

Ich nickte nur. Zu mehr war ich nicht fähig. Ich war meiner Schwester nicht böse, dass sie ging. Sie konnte ihn so nicht sehen, obwohl wir es gewohnt waren, dass er Nachts mit Wunden heim kam. Zwischen mir uns Chris war es eine andere Beziehung als zwischen ihm und Viv. Chris war die einzige Person, vor der ich weinen konnte. Selbst vor Viv konnte ich das nicht. Chris meinte immer, dass das am Beschützerinstinkt liegt, da ich die ältere von uns beiden bin.

Mein Kopf tat weh. Es fühlte sich an, als ob er gleich platzen möchte.

"Mia?" sagte eine Stimme.

Ich drehte mich um und sah in Bens Augen.

"Komm, du brachst Luft."

"Ich muss bleiben." murmelte ich.

"Bitte, komm." sagte Ben und hielt mir die Hand hin.

Er hatte Recht. Ich muss an die Luft. Bevor ich aufstand, nahm ich die Halskette ab und legte sie ihm um. Hoffentlich bringt sie ihm Glück. Dankend nahm ich Bens Hand und folgte ihm nach draußen. Er führte mich wieder zu diesem Baum mit der traumhaften Aussicht.

"Ist das dein Freund?" fragte er und setzte sich neben mich.

Ich grinste. Mein Freund. Süß.

"Nein, mein Bruder."

"Dein was?" fragte er mit großen Augen.

"Mein Bruder. Er war auf der Suche nach Munition und Lebensmitteln. Viv und ich haben ewig gewartet, doch er kam nicht. Wir hielten ihn für Tod."

Ben rutschte auf dem Stamm ein wenig zu mir.

"Ich weiß nicht ob ich glücklich, wütend oder traurig sein soll. Es stauen sich viel zu viele Emotionen und Gefühle in mir."

"Glaub mir, ich kenne das."

Warte, warum rede ich darüber.

"Warum erzähle ich das. Ich sollte gehen." sagte ich etwas kälter und versuchte von dem Baum zu klettern, doch Ben hielt mich fest.

"Mia, hör auf vor mir so kalt zu sein. Du willst deine Schwester um jeden Preis schützen und hast dir dadurch eine Mauer aufgebaut. Ihr beide seit hier sicher. Und dein Bruder natürlich auch. Du kannst aufhören. Lass einfach los."

Seine Stimme war so sanft und ruhig. Und wieder hatte er Recht. Doch ich konnte meine Mauer nicht einfach einstürzen, so funktioniert das nicht. So wie sie Stein für Stein aufgebaut worden ist, muss sie wieder abgebaut werden.

"Ben, dass ist nicht so einfach wie du denkst."

"Mein Bruder, Hal, hat den gleichen Drang dazu. Es muss nur eine Kleinigkeit passieren und schon ist die Mauer wieder oben."

Ich nickte. Ein kurzer Wind kam und meine Haare stellten sich auf. Plötzlich legte Ben seine Jacke über meine Schultern.

"Komm, wir gehen zurück." sagte er und kletterte wieder nach unten.

Ben legte seinen Arm um meine Schulter und zusammen liefen wir wieder zu Chris zurück. Es war ein komisches Gefühl. Bei Ben fühlte ich mich irgendwie geborgen. Eigentlich hätte ich jedem anderen Jungen die Finger dafür gebrochen. Doch Ben nicht.

"Ich lass dich besser alleine. Wenn etwas sein sollte, du weißt wo du mich findest."

Ich wollte ihm seine Jacke geben, doch er hielt meine Hände fest und schüttelte mit dem Kopf.

"Pass auf dich auf." flüsterte er und gab mir einen Kuss knapp neben meinem Mundwinkel.

Nachdem er um der Ecke verschwand, fasste ich mir an die Stelle an der gerade eben noch seine Lippen waren. Ich schüttelte meinen Kopf und ging zu meinem Bruder.

~

Ich wurde durch ein streicheln an meinem Kopf wach. Sofort setzte ich mich auf und sah mich um. Ich bin wohl neben Chris eingeschlafen.

"Hey, Mimma." murmelte etwas neben mir.

Mein Bruder öffnete langsam seine Augen und sein Mundwinkel zog sich nach oben. Sofort fing ich an zu weinen und fiel auf ihn drauf. Er legte seine Arme um mich und streichelte über meinen Rücken. Ich konnte nicht anders und ließ meinen Tränen freien lauf. Die ganzen Emotionen die sich über Monate in mir gestaut hatten, platzten einfach so aus mir heraus. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich zog immer wieder den Körpergeruch meines Bruders tief ein. Das unmögliche ist passiert. Ich hatte meinen Bruder wieder. Ich hatte meinen Chris zurück. Mein Bruder. Mein Idiot. Meinen großen, idiotischen Brüder den ich über alles liebte. Diese Worte wiederholte ich tausend mal in meinem Kopf.

"Mimma, ich hab dich vermisst." flüsterte er in mein Ohr.

Mimma. Trotz ich diesen Spitznamen hasste, war ich froh ihn wieder zu hören. Ich setzte mich auf und sah meinen Bruder genau an. Seine Haare waren länger und ein leichter Stoppelbart zierte sein Gesicht. Doch auch er konnte die eine oder andere Träne nicht verbergen.

"Ich hol Viv." flüsterte ich mit zitternder Stimme.

"Warte."

Er nahm die Halskette ab und drückte sie mir in die Hand. Sofort zog ich sie mir an. Mit wackligen Beinen stand ich auf und rannte so schnell ich konnte in unser Zimmer.

"Viv! Er ist wach! Viv, steh auf!" schrie ich als ich in unser Zimmer stürmte.

Sofort sprang Viv auf und folgte mir in ihrem rosa Pyjama. Sie konnte sich genau so wenig beherschen wie ich und brach in Tränen aus. Wir quetschten uns zu dritt auf die kleine Liege und genossen diesen Moment.

"Meine kleinen." murmelte er als wir uns auf ihn stürzten.

~

"Ich war in einem Laden bei uns um die Ecke. Plötzlich bekam ich einen Schlag auf den Kopf und alles wurde schwarz. Irgendwann bin ich dann in einer Lagerhalle aufgewacht. Diese Typen waren Kanibalen. Ich sah, wie sie einen nach dem anderen der Gefangenen verspeisten. Nach Wochen kamen dann diese Aliens und stürzten sich auf diese Typen. Ich konnte mich verstecken und auch irgendwann befreien. Alles was ich wollte, war meine Geschwister zu finden." erzählte Chris Tom und lächelte uns an.

"Er sollte schlafen." sagte Anne und schickte uns hinaus.

Schnell drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn.

"Du wirst es noch bereuen, dass du so freundlich zu mir warst." lachte er.

"Warte es nur ab. Wenn du wieder gesund bist, bekommst du eine Abreibung." grinste ich und verließ das Zimmer.

Viv sagte mir, dass sie sich mit Lourdes traf.  Es war mittlerweile um die neun Uhr. Vielleicht ist Ben schon wach. Kurz darauf klopfte ich an seinem Zimmer. Die Türe wurde von einem verschlafenden Ben aufgemacht. Er trug nur eine Jogginghose und seine Haare standen in alle Ecken. Süß. Ich packte seinen Hals, zog ihn zu mir runter und drückte meine Lippen auf seine. Zuerst war er perplex doch nur eine kurze Zeit später legte er seine Hand an meinen Hüfte und zog mich näher zu sich.


Boom. Nummer drei! Ich habe mir Chris als Jensen Ackles vorgestellt. Na? Haben wir hier irgendwo auch Supernatural Fans? Ich hoffe, dass es euch gefallen hat!♥♥






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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 02, 2016 ⏰

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