Chapter 4

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"Wir ziehen nach Lissabon!"

Ich spuckte den Bissen wieder aus. Das war doch nicht ihr ernst! Was sollte ich denn da und au welche Schule soll ich denn da bitte schön gehen?!

„Und auf welche Schule soll ich da bitte gehen!“, fragte ich ein wenig an genervt. Ich habe überhaupt keine Lust auch noch portugiesisch zu lernen.

„Also wir würden dort in einem schönen kleine Haus wohnen, das etwas außerhalb von Lissabon liegt und es ist nicht mal so weit zum Strand, da könntest du baden und neu…“

„Komm zum Punkt, Mum!“, unterbrach ich ihren Redeschwall. Wenn ich es nicht getan hätte, würde ich bis morgen früh noch hier sitzen.

„Oke,  oke, aber keif mich nicht so an junge Dame“

  Jaja werd ich bestimmt nieee wieder tun…

„Du gehst auf eine internationale Schule dort. Ich habe dich schon angemeldet und ich habe mich natürlich gleich mit deiner neuen Lehrerin verbunden. Sie sagt, dass die Klasse sehr nett ist und sie hat sie natürlich schon in Kenntnis gesetzt, dass du bald kommen wirst.“, plapperte sie drauf los und ich konnte nur den Kopf schütteln.

Was hat sie getan?! Sie musste das aber auch wirklich immer machen, oder? Jedes mal, wenn ich an eine neue Schule kam, wusste eigentlich schon fast jeder, wer ich war. Ihr könnt euch echt nicht vorstellen, wie es ist, dass jeder was von dir weiß und du dir ganz sicher warst, dass du demjenigen noch nie begegnet bist.

Ich stand vom Küchenstuhl auf und räumte den Tisch ab. Ich ignorierte einfach meine wild fuchtelnde Mutter, die noch zu ende essen wollte, aber von mir gestoppt wurde, völlig und füllte mir ein Glas voll Wasser. Ich stiefelte nach oben und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl.

„Ich werde si irgendwann noch köpfen“, murmelte ich vor mich hin.

Ich beschloss wieder in die Stadt zu gehen, und zu hoffen, dass meine gesichteten Personen noch da waren.

Ich zog mir eine enge blaue Jeans an mit einem gestreiften T-Shirt, welches dunkelblau und rosa war, und schnappte mir noch meine knall hellgrünen Vans. Ich lief die Treppen wieder down und zog meine orange Winterjacke und meine graue Mütze an.

„Tschau Mum, ich geh in die Stadt“, und bevor sie protestieren konnte, zog ich die Haustür zu und atmete die frische kalte, zu kalte Luft ein.

Ich geb es zu, ich bin ein Sommerkind, oder eher gesagt, ich war nur warme Jahreszeiten gewohnt. In den Ländern, in denen ich schon war, war es einfach immer viel wärmer, auch im Winter.

Ich bemerkte, dass ich schon bei der S-Bahn Station angekommen bin. Ich suchte in meiner Tasche nach dem Ticket und konnte es nicht finden.

‘Oh verdammt, jetzt hab ich die auch noch zu hause liegen gelassen‘ Ich hab mir innerlich einen Schlag auf den Oberarm. Heute wird dann wohl der erste Tag sein, an dem ich eine Streifenkarte kaufe. Ich habe noch nie zuvor in meinem Leben so ein kompliziertes Ding gesehen. Ich tippte einfach mal auf ein beliebiges Zeichen und da kam dann die Frage, welche S-Bahn ich denn suche. Ich schüttelte den Kopf. Nach zwei Minuten habe ich noch immer nicht den richtigen Knopf gefunden und wurde auch schon langsam panisch, weil hinter mir sich eine kleine Schlange bildete, die schon anfing, mich zu beschimpfen, warum ich denn so lang bräuchte. In mir kam Wut auf, auf diesen doofen Automaten, auf diese doofen Menschen, dass sie mir nicht mal halfen und auf meine Mum, die schon wieder weg wollte. Ich stieß meine angehaltene Luft aus, um dann angepisst von diesem doofen Automaten zu verschwinden.

Dann fahr ich halt schwarz, war das beste was ich jetzt tun konnte, weil auf einen Fußmarsch mit Blasen an meine Fersen danach, konnte ich getrost verzichten.

Nothing left to loose...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt