Nothing left to loose...

Kapitel 6

Regeln für Linnéa

1. Schule niemals schwänzen (dafür bin ich doch viel zu gerne ein Streber – Sarkasmus…)

2. Pünktlich aus der Schule kommen (das soll heißen, ich darf nicht mehr aus dem Chemiesaal nach Schulschluss klauen sonst komm ich zu spät? Och menno…)

3. Immer Bescheid geben, wenn du etwas mit deinen Freunden machen möchtest (weil ich ja auch soo viele habe…)

4. Handy nach dem Abendessen abgeben (und was soll ich dann machen. Wisst ihr was sie daraufhin gesagt hat? „Mach doch lieber deine Hausaufgaben, dadurch bildest du dich mehr…“)

5. Bei schlechten Noten, nur noch lernen, kein Handy oder Laptop (ja wenn ich nur einen Laptop hätte… und meine Noten sind jetzt auch nicht so zum rumnörgeln!)

6. keine Drogen! (ha wie wenn ich Drogen bräuchte, das schaff ich auch so :D)

7. Kein Fernsehen während der Schulzeit (ha, da musste ich lachen, denn wie soll das denn gehen? Meine Mutter hat mich nur komisch angeschaut und gefragt, warum ich denn lache. Dann habe ich sie gefragt, wie ich denn Fernsehen gucken soll, wenn ich in der Schule sitze. Sie sah mich nur entgeistert an und sagte, dass das für die Abende und Nachmittage gilt, wenn ich in die Schule gehe, ausschließlich Freitag, da dürfte ich dann gucken. Ich schaute wahrscheinlich so blöd drein, denn meine Mutter fing heillos an zu lachen. Ich warf ihr nur ein bösen Blick zu und ging aus der Küche und wollte eigentlich wieder in mein Zimmer gehen, aber die scharfe (:D) Stimme von meiner Mutter ließ das leider nicht zu und so ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl plumpsen. Das war nicht s schön für mich. Ich hasse es, wenn mich meine Mutter auslacht. Auf jeden Fall bekam nur wieder einen bösen Blick und so ging die Tortur weiter.)

8. Bücher lesen! (Pfff, da schau ich lieber Galileo auf meinem nicht vorhandenen Laptop. Also, ich mach gar nichts!)

9. Widersprich mich nicht, ich bin deine Mutter, eher kannst du im Haushalt helfen! („Widersprich mir nicht?“ Ich kann meiner Mutter nur widersprechen, ich meine hallo?! Das ist meine Mutter, bei ihr kann ich nicht anders…!)

10. Niemals wieder klauen! (dazu muss ich nichts mehr sagen, oder? Das ist einfach meine Natur!)

Nachdem wir mit den Regeln fertig waren, bin in den Flur gegangen, habe mir meine Schuhe angezogen, mir meine Jacke geschnappt und bin raus gegangen. Meine Mutter schrie mir noch nach, doch ich schlug einfach die Haustür zu und stiefelte in die Stadt um mich zu beruhigen. Das waren die schlimmsten zwei Stunden mit meiner Mutter zusammen. Sie kann doch nicht einfach meinen, dass ich mich an diese bescheuerten Regeln halte. Nach drei kräftigen Tritten gegen einen Mülleimer, tut mir übrigens sehr Leid Mülleimer, aber irgendwo oder eher gesagt an irgendwem, musste ich meine Wut rauslassen, tat mir mein Fuß weh und ich bin zurück nach Hause gegangen. Dass mich die Passanten angeguckt haben, als wäre ich eine Irre, habe ich geflissentlich ignoriert, denn ich weiß ja, dass ich irre bin, also war das für mich nichts Neues mehr. Als ich dann zu Hause ankam, sah mich meine Mutter wütend an und wollte schon den Mund aufmachen, doch ich kam ihr zuvor und sagte: „Ich werde mich schon dran halten..!“, danach bin ich einfach in mein Zimmer gerannt und habe die Tür mit einem Schwung zugeschlagen.

Dieses schöne Prachtstück (also die Regeln) hängt bei uns nun in der neuen Wohnung und, oh ein Wunder, ich habe sie noch nicht gebrochen. Naja, zumindest nicht alle... ;)