Die traurige Realität

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'Tja was wäre wenn es so laufen würde' denke ich mir ganz still für mich.

'Leider sieht die harte Realität anders aus, das Mädchen, welches ich so liebe will eben nichts von mir. Ich bin ja bloss ein guter Freund' sage ich mir in meinen Gedanken 'und von guten Freunden will man ja nicht mehr, zumindest sie'.

Ich seufze leise im Bus der mich zur Arbeit bringt.

'Aber immerhin kann ich mit ihr schreiben', red ich mir ein.

'Und ausserdem sie hat ja einen Freund und sie irgendwie auseinander zu bekommen, das tu ich ihr auf keinen Fall an'.

Nun sitz ich da in meinem Handy und den Gedanken versunken. 'Sie schreibt. Was wohl los ist?' frag ich mich.

Sie: "Hayy"

Ich überlege ob ich ihr zurückschreiben soll, da ich eigentlich keine lust auf Smalltalk habe.

Ich: "Na"
Sie: "Wie gehts dir?"

'Hm soll ich ihr je sagen was ich für sie empfinde?' frage ich mich.

Ich: "Passt schon, dir?"
Sie: "Supi, was machst du so?"

'Wie schnell Antwortet sie bitte?' Ich lächle etwas.

Ich: "Bus fahren wie jeden Morgen und du?"
Sie: "Auch"

'So das müsste der tägliche smalltalk gewesen sein' denk ich mir und wende mich vom Handy ab.

Die Busansage gibt "Emskirchen" von sich.

'Na dann hab ich ja noch etwas Zeit'.

Mein Handy vibriert. Ich blicke darauf.

Sie: "Können wir uns mal treffen, müsste was besprechen"

'Huch was will sie den besprechen?'

Ich: "Worum gehts?"
Sie: "Ich muss dich um etwas Seltsames bitten"

'Ähm ok das ist seltsam, einfach mal "ja" sagen' denk ich mir.

Ich: "Klar was gibts?"
Sie: "Erklär ich dir dann, Danke"

'Ok das ist seltsam'.

Die Busansage gibt ein kratziges "Neustadt" von sich.

"Na toll die Arbeit ruft" seuftze ich und steige aus.

'Jaja das ist der Alltag der Fachinfomatiker' denk ich mir.

Wärend der Arbeit denke ich immer mal wieder daran, um was sie mich bitten könnte. Immerhin könnte es wirklich alles sein von einem "Kannst du mir bei Mathe helfen" bis zu einem "ich find dich eigentlich ganz süß". Ich denke während der Arbeit mindestens 15 mal daran was mich auch massiv ablenkt.

Wieder auf dem Heimweg nach der Arbeit schreibe ich ihr wieder.

Ich: "Wann wollen wir uns treffen?"
Sie: "Geht morgen bei dir?"

Ich gehe im Kopf meinen Kalender durch 'Also morgen ist Samstag. Da ich eh nie was vorhab warum nicht'

Ich: "Klar wieviel Uhr?"
Sie: "Irgendwann am Morgen, es ist ein sehr langes Thema"

'Hm wenn es so wichtig ist sollte ich es ernst nehmen'

Ich: "Also ich kann ab 08:00 Uhr"
Sie: "Perfekt. Wie immer an den Arcaden?"
Ich: "Klingt gut dann bis morgen"

'Hm worüber sie wohl reden will' frage ich mich immernoch und mach mich auf den langen Heimweg.

Zuhause angekommen mache ich mir zuerst ein Abendessen. Es gibt Rührei mit Speck und Toast-Hawei. Wobei ich beinahe den Ofen entflammen lasse, da ich den Toast verbrenne. Nachdem Essen lege ich mich ins Bett und schreibe wieder mit ihr um irgendwas rauszufinden. Leider erfolglos, wesshalb ich vor lauter Fragen nicht schlafen kann.

Als ich mich am nächsten Morgen für das treffen fertig machen wollte viel mir ein sie vielleicht mal kurz anzuschreiben und zu fragen ob die Uhrzeit ihr noch passt.

Ich: "Hayy, und schon fertig für gleich?"
Sie: "Hi klar"

'Ok das war eindeutig' ich lache etwas.

Ich: "immernoch um 8?"
Sie: "Wieso nicht"

'Ok also sollte ich mal zum Bus gehen'. Ich skate mit meinem Longboard, da ich ja erst 17 bin und noch kein Auto besitze. Während ich nun im Bus sitze unterhalte ich mich mit einer Dame, welche bereits älter ist, darüber weshalb der Nahverkehr in Deutschland so schlecht geplant ist. Wir kommen zu dem Schluss, dass egal wie viel man sich beschwert, sich eh nichts ändern wird.
Der Bus hält in der Stadt und ich steige aus. 'Ach wie diese frisch verpestet Luft doch duftet' ruft es mit einem sarkastischen Unterton in meinen Gedanken. Und da war sie, dass Mädchen das ich liebe, wovon sie jedoch nichts wissen kann. Ich schaute von meiner Straßenseite zu ihr hinüber und sie winkt. Ich gehe zu ihr und setz mich neben sie. All meine Gedanken fokussieren sich nun auf sie und ich mustere, wie sonst auch immer ihre Gehstik und ihren Gesichtsausdruck. Da ist es schon wieder um mich geschehen, ich bleibe beim mustern ihrer Augen hängen und vertiefe mich so sehr in ihrer Beschreibung das meine nur noch auf ihre gerichtet sind. Wie ein Schlag erwache ich aus dieser starre da sie mit der Hand an meinen Augen vorbei winkt. "Sorry starrer" sage ich erschrocken und schüttle meinen Kopf. "Ich schaff es nichtmehr" sagt sie entrüstet. 'Hab ich irgendwas verpasst?' frag ich mich. "Lass uns ein Stück gehen" sagt sie und steht auf, blindlings folge ich ihr. Wir kommen zu einem kleinen Strand mit Fluss nicht weit von der Innenstadt. Sie zieht eine picknickdecke aus ihrem Rucksack und ich schaue sie verwundert an. "Leg dich doch hin" flüstert sie mit sanfter Stimme und bringt mich dazu es sofort zu tun. Nun lieg ich da völlig abwesend und in Gedanken vertieft. 'Was passiert hier' schreit es in meinem Kopf. Es fühlt sich so natürlich an und ich gebe mich dem Moment hin. Sie legt sich auf mich ohne mich zu berühren. Plötzlich kommt sie mit ihrem Kopf meinem immer näher. Ich weiß nicht was ich tun soll und mache ihr einfach nach. Plötzlich berühren sich unsere Lippen.
Meine Lippen pressen sich auf ihre sanften, weichen Lippen. Es fühlt sich an als würde man endlich in vollkommener Zufriedenheit leben, als würde jeder moment, jede Sekunde eine Ewigkeit dauern und ich diese genieße. Doch so schnell wie dieser Moment begann endet er auch und ihre Lippen verlassen meine. Wir verbringen einen tollen Tag am seh und wiederholen den Kuss immer und immer wieder. Zum Ende des Tages bringe ich sie zu ihrem Bus und verabschiede mich von ihr. Auf dem Heimweg denke ich geradezu pausenlos an die Geschehnisse des Tages. Plötzlich kommt eine Nachricht von ihr.

Sie: "Es tut mir leid es war ein fehler"

Ich komme nicht mal dazu zu fragen wieso da sie mich direkt blockiert hat. 'Also war es doch nur ein Traum das war eigentlich klar' denk ich mir und werde traurig.

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