Marie
"Hey,bist du wach?" flüsterte mir Laura in die Ohren und rüttelte mich sanft wach. "Hey,Marie", rüttelte sie weiter in der Hoffnung mich aus dem Schlaf zu bekommen,was in letzter Zeit gar nicht so einfach war. Im Schlaf musste ich schließlich nicht die ganze Zeit an diese Bilder denken,die sich an dem Abend vor einer Woche sofort tief in mein Gedächtnis eingebrannt hatten und die mich stets verfolgten; egal wie hart ich versuchte sie zu verdrängen."Marie,wir müssen los wenn du in Ruhe dein Zeugs aus dem Haus holen willst ohne,dass Arschloch aufkreuzt."
Ich schlug meine Augen auf und sah,wie Laura schon fertig angezogen neben meinem Bett stand. "Er heißt immer noch Nick.",seufzte ich und setzte mich auf um mir den Schlaf aus den Augen zu reiben.
"Du willst Arschloch doch wohl nicht noch verteidigen? Marie,der hat seine Sekretärin in euren Bett gevögelt!" Sie stemmte ihre Arme in die Hüften und sah mich ernst an.
Verteidigen wollte ich ihn nun wirklich nicht. Allerdings konnte ich nicht einfach so einen Schalter umschalten und die letzten Jahre mit ihm mal eben vergessen. So funktionierte es nicht. Leider."In der Küche steht schon mal dein Kaffee. Beeil dich,Schnucki!" zwinkerte sie mir zu,als sie mich allein ließ damit ich mich anziehen konnte.
Ich konnte es gar nicht in Worten ausdrücken,wie dankbar ich Laura war,dass sie mich kurzerhand vorübergehend bei sich auf genommen hatte. Sie lehnte es zwar bestimmt ein tausend mal ab aber ich bestand darauf ihr ein Teil der Miete zu geben.Sobald ich mich fertig angezogen und gewaschen hatte,stiefelte ich auch schon in die Küche.
Ich ließ mich auf einen der Stühle am Tisch nieder plumpsen und begann an meinem Kaffee zu schlürfen. Laura tat es mir gleich und setzte sich gegenüber von mir.
"Marie,ich hab nachgedacht ", fing sie an.
Schnell versuchte ich ihr entgegen zu kommen,da ich schon mit dem schlimmsten rechnete. "Wenn du mich doch wieder los werden willst,ist das kein Problem für mich. Dann geh ich halt in ein billiges Hotel oder so."Laura hob sofort ihre Hand um mich zum schweigen zu bringen und schaute mich entsetzt an. "Hast du ne' Macke? Du bist meine beste Freundin,ich schmeiß dich doch nicht raus!" Sofort merkte ich wie mir ein Stein vom Herzen fiel.
"Nein,ich möchte dir vorschlagen hier ganz mit einzuziehen." Für einen Moment war ich kurz verwirrt,was wahrscheinlich auch daran lag,dass es nicht einmal 9 war und noch nicht genug Koffein in meinem Blut war."Ich meinte als Mitbewohnerin. Wir machen einfach eine WG. Meine Bude ist groß genug und mein Bruder zieht hier wahrscheinlich eh nicht mehr wieder ein,wenn er aus Australien zurück ist. Außerdem sieht es hier auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt recht beschissen aus."
Ich überlegte kurz. Sie hatte ja recht,es war wirklich nicht einfach eine passende Wohnung in Dortmund zu finden und zurück zu meinen Eltern ins münsterländische Kuh Kaff wollte ich auf gar keinen Fall.
Was hatte ich schon zu verlieren? Also sagte ich einfach zu."Auf ein gutes Zusammenleben!" klinkten wir unsere Kaffeetassen zusammen,bevor wir beide anfingen bis über beide Ohren zu grinsen.
*****
"Man,ich kann nicht glauben,dass Arschloch ausgerechnet dann nach Hause kommen musste,als wir gerade von seinem Hof runter gefahren sind." sagte Laura hinter mir,während sie mir half die Kisten mit meinen Sachen hoch in die Wohnung zu tragen. "Aber dieses dumme Gesicht von ihm,als er uns gesehen hat ", lachte sie vor sich hin. "Das war es schon irgendwie wert. Schade,dass ich keine weiteren Stinkefinger mehr habe."
"Auf meinem Display stehen auch ungefähr 35 entgangene Anrufe von ihm." antwortete ich nur. Es tat plötzlich nur noch mehr weh. Laura sah es mir wohl an als sie den Schlüssel aus ihrer Hosentasche kramte.
"Hey,wir machen uns heute einen schönen Tag auf dem Sofa mit viel Eiscreme und Sex and the City. Schließlich müssen wir unseren freien Tag sinnvoll verbringen." kicherte sie um mich aufzuheitern.
"Oh ja,das klingt gut" atmete ich erleichtert aus. "Genau,was ich jetzt gebrauchen kann." Laura zwinkerte und ging voran durch die Wohnungstür. Ich positionierte die Kiste,die ich trug,um sie besser tragen zu können und folgte Laura.
"Und mit Männern bin ich erst einmal durch!"
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Starboy
FanfictionDas müsst ihr schon selbst heraus finden ;) *update jeden Sonntag*