Frühstück mit Nachspiel

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Moon wachte erst um zehn Uhr auf. Derek war schon etwas länger wach gewesen, aber um Moon nicht zu wecken, war er liegen geblieben.

„Morgen", murmelte Moon und drehte sich wieder um.

„Hey, nicht wieder einschlafen. Wir müssen arbeiten", sagte er und schüttelte lächelnd den Kopf.

„Noch fünf Minuten", murmelte Moon schon wieder im Halbschlaf. Dann kuschelte sie sich in Dereks T-Shirt, das sie sich in der Nacht noch angezogen hatte.

„Nichts da", widersprach Derek, „deine fünf Minuten kenne ich." Er rüttelte leicht an ihrer Schulter. „Los jetzt. Aufstehen, Moon. Wir haben einen Fall."

„Bitte, De", murmelte Moon.

„Ich habe gesagt, aufstehen", brummte Derek und kitzelte Moon. Sofort begann sie zu lachen und versuchte, sich zu wehren.

„Gibt's wenigstens Frühstück?", murrte sie.

„Das will ich doch hoffen?", grinste Derek und stand auf. Moon kroch ebenfalls aus dem Bett und schnappte sich eine von Dereks Boxershorts, die sie dann anzog. Da es auf der Etage des Hotels einen Konferenzraum gab und das Team aufgrund von Platzmängeln im Revier hier arbeitete, gab es dort auch Frühstück. Die anderen waren schon da. Alle noch in Schlafklamotten. Naja, abgesehen von Hotch und Reid. Dass Moon und Derek miteinander schliefen wusste keiner von ihnen.

Vor dem Konferenzraum blieb Moon stehen und sah Derek an.

„Derek?", fragte sie zaghaft.

„Was ist?", fragend drehte er sich zu Moon um. Sie war sonst nie so drauf. War irgendwas passiert?

„Wollen wir...nur für eine Zeit...sowas wie ein paar sein? Wir sind es ja quasi schon fast also ...?" Sie war knallrot geworden und hatten den Blick gesenkt. Sie konnte ihm bei dieser Frage einfach nicht in die Augen sehen. Zu groß war ihre Angst, er könnte nein sagen. Wie alle anderen auch immer wieder. Bis jetzt hatte sie immer nur ein Nein als Antwort bekommen.

Derek musterte sie. Er wusste, dass sie nur über Reid hinwegkommen wollte. Und dass somit eine längere Beziehung ausgeschlossen war. Aber wusste auch, dass sie seine Unterstützung wollte und brauchte. Also nickte er kurz entschlossen.

„Wir können gerne sowas wie ein Paar sein", antwortete er und zog Moon in seine Arme.

„Danke", murmelte Moon und hielt sich an Derek fest. Dann zog sie ihn in den Konferenzraum. Dort küsste sie ihn. Vor den Augen des gesamten Teams. Derek erwiderte den Kuss. Er bezweifelte allerdings, dass das überraschend kam. In diesem Raum waren die besten Profiler Amerikas verdammt.

Grinsend löste sich Moon.

„Na ... eifersüchtig?", fragte sie in die Runde. Dann ging sie zum Frühstücksbuffet und lud sich den Teller voll. An dem Tisch waren noch zwei Plätze nebeneinander frei. Sie setzte sich neben Reid.

Ebenfalls grinsend nahm sich auch Derek etwas vom Frühstücksbuffet.

„Das wurde ja auch Zeit", murmelte Rossi und erntete zustimmendes Nicken. Reid lächelte Moon und Derek zu. Es machte ihm nichts aus. Und gewusst hatte er es eh schon seit Monaten.

Derek setzte sich auf den letzten freien Platz neben Moon und fing an zu essen.

Hotch kam von hinten rein und schlug Moon leicht auf den Hinterkopf.

„Moffen Hotch", sagte Moon mit vollem Mund.

„Guten Morgen", begrüßten auch die anderen ihren Chef. Dieser sah Moon und Derek schlecht gelaunt an.

„Na, gut geschlafen?", konnte Moon sich nicht verkneifen zu fragen. Hotch sah sie und Derek immer noch wütend an.

„Ich habe das Zimmer neben euch und die Wände sind verdammt dünn", knurrte er. Das gesamte Team wurde auf einmal von Hustenanfällen geplagt. Derek nahm rasch noch einen Bissen, um nicht antworten zu müssen.

„Dann solltest du gehört haben, dass der Sex verdammt gut war. Und dass wir es gleich zweimal getan haben", sagte Moon grinsend und wie immer nicht um eine Antwort verlegen. Die Hustenanfälle des Teams wurden lauter und mehr. Auch Derek kämpfte gegen sein Lachen an. Niemand abgesehen von Moon wagte es, so mit Hotch zu sprechen. Hotch runzelte nur die Stirn. Weder Moon noch Derek schien zu verstehen, was die Folgen ihrer Beziehung sein könnten, wenn jemand aus der Chefetage davon Wind bekam. Wortlos holte er sich ebenfalls einen Teller.

Moon aß in Seelenruhe weiter. Als sie fertig war, stand sie auf und stellte ihren Teller weg. Sie umarmte Derek von hinten.

„Ich geh' duschen ... würde mich freuen, wenn du gleich rein hüpfst. Und Agent A, du solltest dein Zimmer meiden. Es könnte laut werden", erklärte sie ihm und stolzierte aus dem Raum. Die Hustenanfälle, die sich gerade wieder etwas beruhigt hatten, nahmen wieder zu.

Derek stand kurz nach ihr ebenfalls auf und verließ den Raum. Doch bevor er viel weiter kommen konnte, hielt Hotch ihn zurück.

„Pass bloß auf, dass niemand außerhalb des Teams davon Wind bekommt", warnte Hotch Derek leise, „Sonst kann es gut sein, dass einer von euch versetzt wird. Und dann kann ich nichts dagegen tun." Derek sah ihn an und nickte. Das war ihm auch klar. Und er wollte es um jeden Preis der Welt verhindern. Hotch nickte ebenfalls und verschwand wieder im Konferenzraum.

Derek wandte sich um und ging zu sich und Moon aufs Zimmer. Dort fand er Moon, die ihre Pläne offensichtlich geändert hatte, schlafend auf dem Bett vor.

„Verdammt Moon", murmelte er. Dann hatte er eine Idee. Grinsend schlich er ins Bad und die Dusche auf eiskalt. Dann schlich er wieder zurück zu Moon, hob sie vorsichtig hoch und trug sie unter die eiskalte Dusche. Moon kreischte fast sofort laut auf.

„Du bist ein Idiot", schimpfte sie. Derek grinste lediglich.

„Bist du jetzt wach?"

„Natürlich, du Arsch!" Moon sprang von Dereks Arm und funkelte ihn böse an.

„Und was wird nun aus der Dusche?", fragte Derek Moon unschuldig. Er wusste, dass sie ihm dann nicht lange böse sein konnte.

Moon versuchte immer noch, ihn wütend anzufunkeln, doch auch sie konnte irgendwann ihr Grinsen nicht mehr unterdrücken.

„Komm her, du Idiot", murmelte sie und zog Derek zu sich, um ihn zu küssen. Derek zog sie sofort an sich, um den Kuss zu erwidern. Schnell stellte er das Wasser wärmer. Kalt duschen wollte er nun wirklich nicht. Vor allem nicht mit Moon.

Moon schob ihm die Hose runter, während Derek ihr das nasse Shirt über den Kopf zog. Dabei trennten sich ihre Lippen nur wenige Sekunden. Als sich ihre Lippen wieder trafen küssten sie einander intensiv.

„Kondom?", fragte Moon. Derek nickte. Vorsicht war besser als Nachsicht. Moon war nicht so der mütterliche Typ.

„In meiner Tasche", murmelte Moon. Das wusste Derek natürlich. Er verließ die Dusche und holte sich rasch ein Kondom. Während er weg war, zog sich Moon komplett aus.

Als Derek mit einem Kondom zurückkam, ärgerte er sich darüber, sich nicht auch ausgezogen zu haben. Doch er ließ es sich nichts anmerken und küsste Moon leidenschaftlich. Schnell zog sie ihm die restlichen Klamotten aus. Moon schmiegte sich an ihn und ging dann einen Schritt rückwärts, sodass sie beide in der Dusche standen.


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