Kapitel 7

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„Ich bin wirklich gespannt was für eine Geschichte du mir auftischen willst"

„Alice ich..."

„Und versuche mich ja nicht anzulügen! Ich kenn dich gut genug und weiß genau, wenn du lügst"

Ich schwieg. Alice und ich hatten uns nach zwei Vorlesung in einer der hintersten Ecken des Campus verkrochen und nun brannte sie darauf eine Erklärung für den gestrigen Tag zu erhalten. Ich wusste ich konnte ihr vertrauen, dennoch war ich mir nicht sicher, wie sie reagieren würde. Geschweigenden ob sie mir glauben würde, selbst wenn ich die Wahrheit sagte.

„Darcy... ich warte!", sie war ungeduldig. Zurecht. Ich war mir sicher ich würde nicht weniger neugierig auf eine Antwort warten.

„Wir werden ein bisschen Zeit brauchen, wenn ich von vorne anfangen soll", sagte ich vorsichtig.

„Ich hab Zeit", antwortete Alice.

„Also gut. Ich hab bestimmt einmal meine frühere beste Freundin Jane dir gegen über mal erwähnt?", fing ich leise an und erzählte ihr fast alles. Ich begann mit den Ereignissen in New Mexico. Alice hörte die komplette Zeit über aufmerksam zu. Manchmal nickte sie beiläufig oder warf einen Kommentar dazwischen. Verstohlen sah ich auf die Uhr. Loki hatte am Morgen darauf bestanden mitzukommen, um sich in der Stadt ein wenig umzusehen. Anfangs war ich kritisch, willigte nach kurzer Zeit und einigen unfreundlichen Bemerkungen beiderseits schließlich ein und setzte ihn ein paar Straßen vor dem Campus ab. Ich hatte versucht ihn so menschlich aussehen zu lassen wie möglich. Wir hatten vereinbart uns darauf, um Ein Uhr vor dem Campus wieder zu treffen. Insgeheim war ich froh darüber. So hatte ich einen guten Grund schnell von Alice abzuhauen, falls sie doch ein wenig zu neugierig wurde.

Inzwischen war ich bei Janes und Thors Hochzeit angelangt, sowie bei ihrem Umzug nach Asgard, als ich wieder einen Blick auf die Uhr wagte. Kurz nach eins.

„Alice, ich hoffe es haben sich ein paar deiner Fragen geklärt, aber ich muss wirklich los. Ich hab versprochen mich noch mit jemanden zu treffen", ich wollte gerade aufstehen doch sie packte meinen Arm und zog mich wieder hinunter.

„Moment! Dein Jemand kann bestimmt ein paar Minuten länger warten. Du hast mir immer noch keine Erklärung dafür geliefert, was Thor bei dir gestern in der Wohnung zu suchen hatte."

„Er...er wollte eben noch ein paar Sachen von Jane abholen", stotterte ich unbeholfen. Ich war eine miserable Lügnerin.

Alice' Blick durchbohrte mich.

„Darcy, du lügst. Warum vertraust du mir nicht?"

Langsam wurde ich panisch. Ich konnte ihr unmöglich die Wahrheit in Bezug auf Loki sagen. Sie würde ausrasten und ich würde vermutlich eine gute Freundin verlieren, wenn sie wüsste, dass ich dem Mann, der ihren Bruder ermordet hat, ein Dach über dem Kopf anbot.

„Ich vertrau dir ja, es ist nur so, dass..."

Ich unterbrach mich selbst, als sich plötzlich zwei starke Arme von hinten um mich legten.

„Hier bist du also. Ich dachte wir wollten nach deinem letzten Kurs Essen gehen?"

Es war ohne Zweifel Lokis Stimme.

Was?!

Ich drehte mich in seiner Umarmung um, um ihn etwas zu zischen zu können wie Was zum Teufel soll das werden? Doch als ich sein Gesicht sah, blieben mir die Worte im Hals stecken. Es war Loki, ganz sicher. Doch dann, auch wieder nicht. Er sah unglaublich menschlich aus, viel mehr als heute Morgen. Hätte ich ihn nicht an der Stimme erkannt, hätte man ihn glatt für einen vollkommen normalen Studenten halten können. Auch seine Haare, die er normalerweise offen gehabt hatte, waren nun zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden. Gegen meinen Willen musste ich zugeben, dass ihm stand. Alice riss mich aus meinen Gedanken: „Du hast mir noch gar nicht erzählt dass du einen Freund hast." Sie sah komplett verwirrt aus. So wie ich mich fühlte.

„Ich... äh", setzte ich eine mickrige Antwort an, doch Loki unterbrach mich.

„Es ist sehr schön dich mal zu treffen Alice, so viel Gutes wie Darcy mir schon von dir erzählt hat. Aber du verstehst wahrscheinlich, dass ich sie nun zum Mittagessen entführen muss"

„Äh.. ja wir sollten echt los", fügte ich schnell mit einem falschen Lächeln an Loki hinzu und versuchte mitzuspielen, was auch immer er grade spielte.

Alice blickte unsicher zwischen Loki und mir hin und her.

„Klar, natürlich. Tut mir leid Darcy so lange aufgehalten zu haben", sie lachte nervös auf, „Wir sehen uns morgen?"

„Am gewohnten Platz, wie immer", verabschiedete ich mich. Die ganze Situation war einfach zu merkwürdig.

„Dann wollen wir mal", sagte Loki drückte mir einen leichten Kuss auf die Stirn und nahm meine Hand um mich wegzuziehen. Ich erstarrte, ließ ihn mich aber wegführen.

Sobald Alice außer Sichtweite war zog ich meine Hand aus Lokis und lief schnellen Schrittes zu Auto. Auch er hatte seine künstliches, aber dennoch überzeugendes, Lächeln fallen lassen und hatte nun wieder einen kalten und ernsten Gesichtsausdruck.

Ich ließ mich auf den Fahrersitz fallen startete den Motor aber noch nicht. Erstmal musste ich ein paar Dinge klarstellen.

Roommates (Loki ff)Where stories live. Discover now