Kapitel 5 - Badboys

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Am nächsten Morgen wachte ich durch das Geräusch einer WhatsApp Nachricht auf.
Verschlafen tastete ich nach meinem Handy und schaute nach von wem die Nachricht war.
Die Nummer war unbekannt, aber als ich die Nachricht durchlas wurde mir klar dass sie von Jasmyne war.

J: Hey Süße, schon wach?
Lust vor der Schule bei Starbucks vorbeizuschauen? Jas

R: Naa?
Klar, immer gerne ;) Ich hol dich ner halben Stunde ab?!

J: Bis gleich <3

Ich stand auf und ging in das, an mein Zimmer angrenzende Bad. Nach einer schnellen Dusche  ging ich zurück in mein Zimmer und setzte mich an meinen Schminktisch. Ich schminkte mich wie immer nur dezent, indem ich Concealer, Puder und Wimperntusche auftrug.
Danach zog ich mir eine schwarze Hot pants und ein weißes Adidas Shirt an (Bild), dazu meine schwarzen Doc Marten's.
Ich nahm meine Tasche und schnappte mir noch eine Sonnenbrille, denn obwohl es schon September war, schien die Sonne noch ziemlich stark.
Unten angekommen fand ich einen Zettel von meinem Vater;

Bin bis morgen Abend auf einer Geschäftsreise, tut mir leid, dass ich so schnell weg musste. Ich hab dich lieb, bis morgen,
Dad.
Ps: Das Geld sollte bis morgen reichen ;)

Ich hob den Zettel an und darunter befanden sich zwei Hunderter. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass er mich so schnell alleine ließ und sich nicht mal persönlich verabschiedete. Aber ich kannte das ja schon, also seufzte ich nur und nahm mir vor, von dem Geld mit Jasmyne shoppen zu gehen.

Ich schnappte mir meine Autoschlüssel und verließ das Haus, schließlich wollte ich Jasmyne pünktlich abholen.
Im Auto drehte ich die Musik auf und sang laut zu Elin Bergmans „Naked" mit.
Ungefähr 3 Minuten später war ich auch schon bei Jasmyne und sie grinste mich fröhlich an als sie zu mir ins Auto stieg. Ich wünschte ich hätte sie früher kennen gelernt und ich war ihr unglaublich dankbar dafür, dass sie an meinem ersten Schultag in mich reingerannt war.

Jas zeigte mir den kürzesten Weg zum nächsten Starbucks und dort angekommen mussten wir erstmal einen Parkplatz suchen, denn es schien als würde die halbe Schülerschaft vor dem Unterricht hier vorbeikommen.

Wir stellten uns an und warteten eine gefühlte Ewigkeit, als wir endlich dran waren bestellten wir beide einen Cinnamon Latte und mussten wieder warten.
Als wir den Starbucks verließen war es halb neun was bedeutete, dass wir noch eine halbe Stunde bis Schulbeginn hatten. Wir fuhren zur Schule und setzten uns auf eine der Bänke.

»Hey Jas, hast du Lust heute Nachmittag shoppen zu gehen, mein Dad ist auf Geschäftsreise und er hat mir Geld dagelassen...«

»Klar, gute Idee am besten gehen wir in die Beverly Mall, das ist die größte dies gibt und auch die, mit den besten Läden. Gehen wir direkt nach der Schule los?«

»Ja, aber davor müssen wir erst noch eine Doppelstunde Physik überleben!« lachte ich und Jasmyne lachte mit.
Langsam füllte sich der Parkplatz und immer mehr Leute pilgerten richtung Eingang.
Wir standen auf und machten uns auf den Weg in den Unterricht, ich seufzte denn jetzt hatte ich Chemie. Eines meiner Hassfächer und dazu eines der Wenigen die ich nicht gemeinsam mit Jasmyne hatte.

Wir verabschiedeten uns und gingen in verschiedene Richtungen davon. Ich musste vor dem Unterricht noch zu meinem Schließfach, welches ich dank Jasmynes genauer Beschreibung auch ziemlich schnell fand.

Ich wollte gerade zum Klassenzimmer laufen, als ich auf einmal mit voller Wucht gegen etwas oder besser gesagt jemanden prallte.
Ich verlor das Gleichgewicht und lag auch schon auf dem Boden. Mein Kopf tat verdamnt weh, aber als ich hochsah vergaß ich diese Tatsache für einen Moment.

Der Junge der mich ziemlich verärgert anblitzte war genau der Junge der mich gestern mit seinem eiskalten Blick aus der Fassung gebracht hatte. Jetzt öffnete er seinen Mund und knurrte mich an,
»Kannst du nicht aufpassen... Gott, wie ich das hasse!«
Empört sah ich ihn an und giftete  dann zurück, bitte; was der kann kann ich auch; »Pass doch selber auf du Arroganter Kotzbrocken!«

Oh verdammt, jetzt sah er mich an als würde er mich jeden Augenblick umbringen wollen. Stattdessen kam er mir näher bis ich mit dem Rücken gegen den Spind stieß. Er stützte sich links und rechts neben mir an den Spinden ab und fixierte mich.
»Hör mir genau zu, keiner aber wirklich keiner spricht so mit mir! Ich rate dir es auch nicht zu tun.«
Shit, seine Augen waren definitiv ein Problem. Sie erinnerten mich an klares Wasser, mit dem hellen tiefblau und den grünen Nuancen.

Überhaupt sah er verboten gut aus und so wie er sich verhielt wusste er das auch. Das war der Moment in dem mir bewusst wurde, dass ich immer noch wie erstarrt dastand, weshalb ich mich ruckartig von den Spinden löste und seinen Arm wegstieß.
»Du kannst mich mal« zischte ich und lief dann zügig und ohne mich nochmal nach ihm umzudrehen zum Klassenzimmer.

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