3'und da war er dann.

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Und da war er dann,irgendwann war er da,dieser Gedanke. Ich will weg. Ich möchte das hier alles nicht mehr. Dieses ganze -alles ist gut und wir sind glücklich-Getue machte mich so kaputt.Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr.Ich wollte frei sein. Ich.Wollte.Endlich.Frei.Sein.
Wie gesagt anfangs war es ein kleiner Gedanke.Nicht mehr.Und ich hätte nie gedacht,dass ich es je schaffen würde. Und als ich dann immer öfter darüber nachdachte,wurde mir dieses leben immer fremder.
_Wir kommen immer wieder zurück. In dieses haus. An diesen Ort. Wo uns nichts hält,außer der punkt, dass es unser "zuhause" ist. Eigentlich ist es so unglaublich einfach ist weg zu gehn. Einfach nicht nach Hause, sonder wo anderst hinfahren, nach der Schule der Arbeit oder was auch immer,wohin auch immer._
Also begann ich zu sparen. Und in einer Nacht,in der ich mal wieder ewig wach lag hab ich alles was ich für wichtig hielt in meinen Rucksack gesteckt und dann gegen 3.30 Uhr mein, mir viel zu klein und eng vorkommendes Haus, in dem ich seit mehr als 15 Jahren lebte verlassen.Und damit auch meine Familie,meine Freunde meine Schule und mein mir so vertrautes -zu verdammt vertrautes-umfeld, dass mich so kaputt gemcht hatte.
Und obwohl ich hier so zerstört wurde,obwohl ich immer weg wollte spürte ich diesen Stich, dieser Stich, der so oft mit dem loslassen verbunden ist. Doch es war zu spät. Ich wusste nicht wohin ich wollte.Ich wusste nur das ich weg wollte, weit weg!
Ich stieg in den ersten Nachtbus der kam. Er war leer; bis auf einen meiner Schätzung nach 15 oder 16 jährigen Jungen,der Stock besoffen war und irgendwas vor sich hin leierte. Am Hauptbahnhof verließ ich den Bus und lief auf den Ticket Automat zu. Mein entschluss stand jetzt fest. Ostsee das schien mir fürs erste weit genug entfernt. Und Gegen 4.20 stieg ich dann auf Gleis sieben in den Zug nach Hamburg. Ich setzte mich auf den nächst besten freien Platz. Jetzt konnte ich nichts mehr rückgängig
machen, jetzt war es endgültig zu spät noch irgendwas an meinem Entschluss zu ändern. Mein Rucksack stand vor mir, meine Fahrkarte war in meiner Hosentasche.
Der Zug setzte sich in bewegung.

*ich hab oben "wild" von troye sivan eingefügt, weil mir der satz "leave this blue neigbouhood" beim schreiben von dem "kapitel" immer wieder durch den kopf gegangen ist

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