Kapitel 7

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Ich schlich mich näher an die Tür,  und spähte hinein. Jetzt konnte ich die Personen besser erkennen. Es waren Jenny und Louis. Ich öffnete meinen Mund und wollte schreien, doch hielt mir gerade noch so den Mund zu. Ich konnte es nicht glauben...

Wie konnte er mir das nur antun?

Wie kann ich mich nur so in einem Menschen täuschen?

Doch konnte ich ihm die Schuld dafür geben? Eigentlich nicht. Es war einzig und allein Jennys Schuld.

Ich hasste sie. Sie hat mein Leben zerstört bevor ich Louis kennenlernte und jetzt auch noch das Leben danach.

Bevor die beiden mich bemerken konnten lief ich vor die Schule. Eine Träne rollte meine Wange hinunter.

"Dani, Besuch für dich!" schrie Mum von unten.

Wer wollte mich denn besuchen? Ich konnte mir niemanden vorstellen, der das tun wollte. Mürrisch ging ich die Treppe hinunter. Im Eingansbereich stand Louis. Was wollte er denn hier? Einerseits freute ich mich in zusehen, aber anderer seits auch nicht, wenn ich an ihn und Jenny denke.

"Hi" sagte er schüchtern.

Ich begrüßte ihn mit einem Nicken.

"Was willst du?" fragte ich ihn kühl.

"Können wir reden?"

"Ich hab eigentlich keine zeit" , was nicht wirklich stimmte, "aber ich geb dir fünf Minuten."

Wir gingen hoch in mein Zimmer, zum Glück waren Lisa und Lauren nicht da. Während ich mich auf mein Bett setzte blieb Louis unschlüssig im Raum stehen.

"Also was willst du?"

"Mit dir reden"

"Das weiß ich, aber worüber?" Merkte er nicht, dass ich keine Lust hatte mit ihm zu reden?

"Es tut mir Leid."

"Was tut dir Leid? Dass du mich ignoriert hast, nachdem du Jenny kennengelernt hast? Oder dass sie mich wie den letzten Dreck behandelt? Oder dass ich alles für die Präsentation alleine machen musste? Oder vielleicht doch dass du mit Jenny rumgeknu-" Ich brach ab, dies war der Punkt wo er wohl merken wird, dass ich mich vielleicht in ihn verliebt habe...

"Woher weißt du das?" fragte er mich geschockt.

"Ich habe Augen!"

"Ohh..."

"Lenk nicht vom Thema ab!"

"Ach so ja genau... Es tut mir Leid, alles was in letzter Zeit passiert ist... Ich hätte auf dich hören sollen, dass Jenny keine gute Person ist..."

Ich schwieg und starte auf meine Hände. Dann blickte ich genau in sein Gesicht und sah, dass er kurz vor dem weinen war.

"Was ist passiert?" fragte ich zärtlich. Mit einem Mal waren alle meine schlechten Gedanken über ihn vergessen. Ich sprang vom Bett auf und legte einen Arm um seine Schultern.

Was war das für eine merkwürdige Situation? Eigentlich müsste es doch eher anders rum sein... Schließlich bin ich das Mädchen und er der Junge! Ohh Gott, wie klischeehaft.

"Sie... hat... mich... nur... ausge... nutzt..." schniefte er.

Sanft streichelte ich über seinen Rücken. Ich wusste eigentlich gar nicht, warum ich so ein Mitleid mit ihm hatte, denn er hat mich ja auch einfach so im Stich gelassen. Aber ich war ein sehr einfühlsamer Mensch.

"Wie meinst du das?"

Stille.

Auffordernd schaute ich ihn an.

"Sie..." er brach ab.

Wieder Stille.

Er holte tief Luft und startete erneut.

"Sie hat mich nur benutzt! Sie hat mit meinen Gefühlen gespielt! Sie brauchte mich nur, wegen dir!"

Ich wusste es! Ich hatte mir es eigentlich von Anfang an gedacht! Sie war nicht an ihm als Person interessiert.

"Gestern wollte ich sie bei ihr Zuhause besuchen, weil sie sich seit drei Tagen nicht gemeldet hatte. Ihr Vater hat mir geöffnet. Ich bin dann hoch zu ihrem Zimmer gegangen. Die Tür war einen Spalt offen und ich schaute durch. Ich konnte ihr Bett erkennen."

An dieser Stelle brach er erneut ab.

Schluckte einmal schwer und fuhr dann fort.

"Auf dem Bett saß sie."

Der Fakt wie er sie aussprach, ließ mich merken, dass er sie wirklich geliebt hatte, aber wohl sehr von ihr verletzt wurde.

"Sie telefonierte mit ihrer anscheinend besten Freundin, Julia. Jenny sagte irgendwas wie:

Ich hoffe das es bei dem Date mit Tom morgen gut läuft. Er sieht ja so gut aus!!! Im Gegensatz zu Louis...

Pause

Jaja ich weiß das ich mit ihm "zusammen" bin.

Pause

Du hast es immer noch nicht verstanden oder? Ich mag ihn eigentlich gar nicht, ich bin nur mit ihm zusammen wegen dieser Dani... Ich will, dass sie sich richtig schön schlecht fühlt.

Pause

Ja er ist der einzige der sie überhaupt mag. Aber um ehrlich zu sein sind sie beide gleich nervig und anstrengend.

Ja so ungefähr war das Telefon Gespräch." beendete Louis seine Erzählung und fing erneut an zu weinen.

"Alles nur wegen mir" murmelte ich vor mich hin.

"Was?!? Du bist doch nicht schuld an der ganzen Sache!"

"Naja indirekt schon..."

"Nein, ich hätte einfach auf dich hören sollen, dann wäre das alles nicht passiert. Immer falle ich auf solche Leute rein."

"Was heißt denn immer?" wie viele Freundinnen hatte er denn schon?!?

"Ich wollte es nur dramatischer klingen lassen!" lachte er.

Ich wollte ihm gegen den Arm schlagen, musste dann aber ebenfalls anfangen zu lachen und verfehlte mein Ziel. Ich schlug ihm gegen den Kopf. Beide mussten wir dann noch mehr lachen.

Ich glaube wahre Freundschaft, auch wenn sie noch nicht lange existiert, kann auch keine merkwürdige Tussi zerstören.

Mögt ihr die Geschichte nicht so gerne oder warum votet oder kommentiert im Moment kaum jemand? :(

Naja ich würde mich über ein paar mehr freuen :)

Frohe Weihnachten!!!!!!

Falling on the hard ground of life ~ CimorelliWo Geschichten leben. Entdecke jetzt