~2~

56 5 1
                                    

So, ich hab ja gesagt, es kommt noch eins. Es tut mir leid das es erst so spät kommt, doch ich hatte noch zu tun.
____________________________________________________

Ich wurde schroff aus meinen Gedanken gerissen als die Tür in meinem Zimmer aufging und eine helle Stimme flötete: "Miss Brooklyn, Ihre Eltern sind wach und würden gerne das sie zum Frühstück kommen." Dorota. Ich seufzte. Dorota war mein polnisches, zu meinem Bedauern, immer gut drauf seiendes Hausmädchen.

"Miss Brooklyn, ich weiß das Sie hier irgendwo sind", hörte ich sie in ihrer Sing-Sang-Stimme sagen. Sich vor ihr zu verstecken hatte keinen Sinn, da sie mich so oder so finden würde. Also rief ich ohne den Kopf zu heben: "Ich bin hier."
Kaum hatte ich das ausgesprochen, stand sie auch schon auf der matte.

"Kommen Sie?!"

"Dorota, meine Eltern werden auch einmal ohne mich frühstücken können", meckerte ich und blickte sie flehend an, doch sie schüttelte nur den Kopf.

"Keine Widerrede Miss Brooklyn, Sie kommen jetzt mit, ob es Ihnen nun passt oder nicht."

Murrend stand ich auf und folgte  der wie ein Honigkuchenpferd grinsenden Dorota durch die noch offenstehnde Glastür in mein Zimmer. Sie blieb stehen und wartete bis ich durchgelaufen war um die Tür hinter mir wieder zuzumachen. Ich legte die Sachen auf das eisblaue Sofa, das mit einem Sessel und einem cremefarbenen, eierförmigen Couchtisch davor, der mit den anderen Sachen auf einem weißen, flauschigen Teppich in einer Ecke meines Zimmers standen. Dann ging ich, Dorota hinter mir herlaufend, durch die dritte Tür die von meinem Zimmer auf einen riesigen marmornen Flur führte. Dorota hatte sie vorhin beim betreten des Zimmers einfach offen stehenlassen. Die Frau hatte es irgendwie nicht so mit Türen. Ich lief die marmornen Treppen hinunter und schaute aus dem riesigen Panoramafenster, von dem aus man die komplette Umgebung sehne konnte. Unten angekommen lief ich durch das riesige Wohnzimmer auf eine weiße, offen stehende Doppeltür zu. Dahinter lag die Küche und der Essbereich. Kaum hatte ich einen Fuß durch die Tür gesetzt, hoben meine Eltern den Kopf.

Mein Vater sah mich liebevoll an. "Morgen Brook".

"Morgen Dad".

"Und, hast du gut geschlafen, Prinzessin?"

"Joa".

Nun meldete sich auch meine Mum zu Wort. "Na Brook, was möchtest du essen?"

Ich schaute sie mit meinem unschuldigen Engelsblick an. "Bekomme ich Pancakes mit Schlagsahne und Erdbeeren?" Das Essen war zwar nicht so wirklich gesund und enthielt wirklich viele Kalorien, doch ich liebte es einfach.

Meine Mutter lachte nur. "Na gut".

Ich lächelte sie an. "Danke Mum". Jipi, ich durfte massenhaft Kalorien in mich reinstopfen. Na egal, ich ging zur Kaffeemaschine rüber und drückte auf den Cappuccino- Knopf. An und für sich mochte ich den Geschmack von Kaffee ganz und garnicht, doch irgendwie war ich mal auf die supergeniale Idee gekommen Nutella und Zimt und Zucker unterzumischen, es hörte sich anfangs zwar extrem komisch an, doch es schmeckte soooo lecker und man schmeckte den bitteren Kaffee nicht mehr.

"Prinzessin?" Fragte mein Vater unsicher.

Ich drehte mich zu ihm um. "Ja?" Fragte ich misstrauisch.

Er senkte den Kopf. "Deine Mum und müssen leider noch heute zu einem ganz wichtigen Termin fliegen, doch wir versprechen hoch und heilig morgen wieder zurück zu sein", sagte er leise und ich konnte seiner Stimme die Schuldgefühle ganz deutlich entnehmen. Dennoch änderte das nichts an der Tatsache das sie einen Tag vor meinem Geburtstag wegfliegen würden. Tränen schossen mir in die Augen und ich drehte mich um, da ich keine Lust hatte ihn jetzt anzusehen.

Never Look InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt