- 2 - Shay

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Elena schaute aus dem Fenster und als sie uns sah, rannte sie sofort zur Türe, um diese für uns zu öffnen. John hatte ein Arm über meine Schulter und konnte kaum laufen. Er jammerte bei jedem Schritt und ich schimpfte bei jedem Jammern.

"Elena, hol den Erste Hilfe Kasten." rief ich und sie kam schon mit der kleinen Kiste in der Hand ins Wohnzimmer geeilt und stellte es auf den kleinen Tisch zwischen den zwei Sesseln. Ich setzte John langsam auf die Couch und nahm den Kasten in die Hand, um es zu öffnen. Er war voller Blut im Gesicht, seine Lippe war aufgeplatzt und seine Nase blutete. Ich nahm ein Wattepad und goss etwas Desinfektionsmittel drüber. Leicht ging ich über die Wunden und bei jeder Berührung zuckte John. Alle schwiegen, weder ich fragte nach, noch erzählte John etwas. Ich entschied mich dafür, die Stille zu brechen: "Du wirst es mir noch erzählen."

Sofort nahm er den Blick von mir weg und schaute zu Grandma. Sie sah enttäuscht und besorgt gleichzeitig aus.

"Es gibt nichts zu erzählen, ich klär das schon, misch dich nicht ein Shay."
"Wie soll ich mich nicht einmischen? Wie willst du ganze $200.000 bezahlen? Was sind das für Schulden? Hast du wieder gespielt?" Plötzlich stieg die Wut in mir und ich drückte zu fest auf die Wunde, sodass er aufzuckte und schrie.

"Pass doch auf." sagte er mit einem aggressiven Ton.

"John, ach weißt du was mach was du willst." Ich ließ das Wattepad auf den Tisch fallen und ging auf mein Zimmer. Meine Grandma rief mir hinter her, aber ich ignorierte es und schloss die Türe hinter mir zu.

Ich würde ja sagen, es ist mir egal, es sind seine Schulden, soll er machen was er will, aber leider geht das nicht. Seine Schulden sind auch meine und irgendwie muss ich $200.000 finden.
Das war schon zu viel für heute, also machte ich mich für das Bett fertig und ging sofort schlafen.

Um 6 Uhr morgens wurde ich von meinem Wecker geweckt und es war der erste Tag meines neuen Jobs. Ich hatte schon eine Stelle als Kellnerin in einem sehr edelen Restaurant, bevor wir herzogen. Ich stand sofort auf und machte mich fertig, um nicht gleich vom ersten Tag zu spät zu kommen.
Als ich auf der Arbeit ankam, ging ich direkt ins Büro vom Chef und klopfte an der Tür. Eine tiefe Stimme bittete mich rein und ich dürckte die Türklinke runter und die Tür öffnete sich.

"Ah da sind Sie ja", lächelte mich der große Mann im Anzug an. "Ich habe schon auf Sie gewartet."

"Bin ich etwa zu spät dran?", mir überkam eine kleine Panik, doch dann beruhigte er mich und bestätigte, dass ich genau pünktlich bin. Dann musste ich auch lächeln und fragte meinen neuen Chef wann ich denn anfangen könnte.

"Sofort.", meinte er mit einer überhöflichen Stimme. Ich nickte leicht und bedankte mich. Als ich aus dem Büro rauskam, ging ich in die Umkleide  für die Arbeiter und holte dort meine Schürze, legte sie um mein Hals und machte sie hinten an meiner Taille mit einer Schleife fest. Ich kannte mich hier schon aus, weil ich zur Probearbeit mal da war.

Sofort ging ich hoch in die Küche und fing an mit der Arbeit. Da es mein erster Tag war half ich nur hier und da mal mit. Und schon war es soweit raus zum Kellnern zu gehen.

Ich nahm ein Teller in die Hand und brachte es zu den entsprechenden Tischen, bis ich ihn sah. Mir stockte der Atem und ich war wie versteinert auf dem Boden. Dieses Lächeln, diese Augen. Er war einfach unglaublich. Das war Mario Harper, einer der erfolgreichsten Männer und Schwarm aller Mädchen, ich bin schon seit längerem so verliebt in ihn und jetzt sitzt er direkt vor mir. Ich starrte ihn an und konnte meine Augen nicht mehr von ihm nehmen. Plötzlich stupste mich jemand von hinten an und riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich ruckartig um und sah Ashley vor mir, leicht schockiert war ich schon, aber ein breites Lächeln gibg über meine Lippen.

"Was machst du denn hier?", fragte ich sie voller Freude.

"Ich arbeite seit paar Monaten hier, hast du auch hier angefangen?" - "Ja, heute ist mein erster Tag."

Sie freute sich genau wie ich und versprach mir, mir immer zu helfen egal was ist. Ich bedankte mich bei ihr und wir gingen wieder an die Arbeit.
"Mario Harper also hmm." grinste sie mich an. Ich spürte wie mir heiß wurde und meine Wangen rot wurden, ich schwieg einfach nur.

"Hier, er hat einen Kaffee bestellt, bring du es." Ich wusste, dass sie es mit Absicht macht. Trotzdem nahm ich es ihr aus der Hand und ging langsam auf ihn zu. Meine Nervosität stieg in mir und meine Hände zitterten. Als ich an seinem Tisch ankam, hing ich an etwas feste und stolperte. Der Kaffee fiel mir aus der Hand, landete genau auf seinem Tisch und das heiße Wasser schüttete über seine Hose. Er schrie leicht auf und stand ruckartig auf. Ich könnte weinen, ich nahm schnell ein Tuch in die Hand und versuchte es wieder in Ornung zu bringen. Keine Chance. Er nahm mir das Tuch aus der Hand und machte such sauber. Naja sauber konnte man es nicht nennen. Ich war so ein Idiot.

"E-e-es tut miiir soo-sooo Leid.", meine Stimme zitterte und ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Er schaute zu mir hoch und ich konnte nichts aus seinen Augen lesen. War er sauer? Natürlich war er es, was für eine Frage!

Plötzlich lachte er lauf auf und schickierte mich noch mehr. Er lachte mich aus. "Es ist okay, nichts passiert, würdest du mir eine Cola bringen ich würde mich gern abkühlen." und nochmal dieses Lachen. Ich wusste nicht ob ich weinen oder lachen sollte also nickte ich und drehte mich zur Theke um. An der Theke stand mein Chef und sah mich mit wütendem Blick an. Er machte mir einen Handzeichen und ich folgte ihm sofort.

Jetzt war ich erledigt, ich konnte meine Schürze gleich abegeben und nach Hause gehen. Wie konnte mir sowas nur am ersten Tag passieren. Ich hatte Angst und schweigend folgte ich meinem Chef ins Büro. Was würde er wohl sagen? Wars das schon mit meinem neuen Job?

LIARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt