LIAR

- 4 - Nick

5:59 Uhr morgens. Ich wachte wie jeden Morgen eine Minute vor meinem Wecker auf. Wie jeden Tag in der Früh ging ich sofort duschen, Zähne putzen und rasierte meinen Bart kürzer.

In meinem Schlafzimmer angekommen, stellte ich mich vor mein Kleiderschrank und dachte kurz über meine Laune nach. Heute ist blau dran. Sofort zog ich mir mein Anzug an und zum Schluss noch das maßgeschneiderte Jackett über die Schultern. Fertig.

Als ich die Treppen runterlief, roch ich schon den schönen Duft meines Kaffees. Er lag wie jeden Morgen fertig auf meinem Tisch. Ich hatte einen Personal Assistent. Sie hatte Zugriff zu meiner Wohnung. Ihre Aufgabe ist es, jeden Morgen mir meinen Kaffee zu machen, mein Frühstück vorzubereiten und währenddessen den heutigen Plan sowie alle heutigen Termine mir vorzulesen. Ich musste immer perfekt vorbereitet sein. Als ich den letzten Schluck meines Kaffees trank und meine Assistentin ihre letzten Worte aussprach, stand ich auf, um zur Tür zu laufen. Stop. Ein kurzer Blick in den Spiegel. Perfekt.

Icj ging raus und lief direkt zu meinem Auto. Mein Chaffeur hielt mir schon die Tür auf. Okay er war nicht wie ein Chaffeur, er war eher wie ein älterer Bruder für mich. Ich klopfte ihm auf die Schulter "Danke Flo, aber ich kann meine Autotüre auch selber öffnen." er lächelte einfach nur wie jedes Mal. Als er im Auto saß, fuhren wir schon direkt los.

Angekommen an der riesen Firma, die mir gehörte, stieg ich aus dem Auto. Flo rannte direkt zu meiner Türe, um diese wieder zu öffnen, aber ich war schneller und musst lachen, als ich die Enttäuschung in seinen Augen sah. Ich lenkte direkt zum Eingang und ging durch die Sicherheitskontrolle rasch durch. Ich nahm jedes Mal den Aufzug und heute war er wieder so. Ich drückte auf den Knopf und glücklicherweise war der Aufzug schon da.

Ich fuhr in mein Büro hoch und in unserer Etage waren schon alle Mitarbeiter an der Arbeit. Die einen zeichneten, die anderen dachten nach. So gefiel es mir am Besten. Bevor ich in mein Zimmer, hielt mich meine Assistentin an der 'Rezeption' auf.

"Herr Bateman, ihre Tante ist da." ich verdrehte meine Augen, woraufhin meine Assistentin lächeln musste. Jeder wusse wie sehr ich meine Tante liebte, aber sie war nunmal anders. Manchmal nervig, manchmal durchgeknallt und machmal einfach nicht sie selbst. Und das schlimmste war, sie kam nie ohne Grund her. Ich wusste, mich erwartete wieder was. Ich stellte mich direkt vor die Tür, atmete einmal kurz durch und deückte die Türklinke runter. Und schon hörte ich ihre quitschige Stimme.

"Niiiiick, hallo mein Schatz." kurze Unterbrechung, weil sie mir links und rechts einen Kuss gab. "Wie geht es dir heute?"

"Gut Tante, danke, wie geht es dir denn?", meine Stimme klang wie immer monoton.

"Jetzt geht es mir viel besser." Und schon durchbohrte sie mich mit ihren eindringlichen Blicken.

"Sag euhig Tante, was willst du, du kommst sonst nie her." ihre Miene änderte sich, aber trotzdem versuchte sie es zu unterdürcken. Ich kannte sie einfach zu gut.

"Ich hab doch nur meinen Neffen vermisst, kann das denn nicht sein?" - "Doch das kann sein, aber es hat bestimmt auch einen anderen Grund, also ich höre."

"Du solltest alle Termine für heute absagen, ich habe dir ein Date vereinbart. Sie ist so hübsch und sie würde oerfekt zu unserer Familie passen. Sie kommt genau wie wir aus einer reichen Familie. Du triffst sie heute im 'Brew'."

"Warte mal wie bitte? Tamte du kannst nicht einfach so etwas für mich vereinbaren, wovon ich nichts weiß. Ich kann dafür nicht meine Termine absagen."

"Niiick mein Schatz, tu mir diesen Gefallen, trink doch wenigstens was mit ihr, vielleicht gefällt sie dir auch.", sie wusste, dass ich zu ihr nicht bein sagen konnte und das nutzte sie aus.

"Na gut, aber wenns mit ihr nicht klappt, dann hörst du mit der Sucherei für mich auf, versprochen. Ich will keine anderen Frauen mehr treffen, verstanden." Aufeinmal formten sich ihre Mundwinkel zu einem breiten Lächeln und sie schrie auf.

"Super, du kannst gleich fahren. Siw wird sicherlich in einer halben Stunde dort sein. Ich liebe dich. Bis daaaaaaannn." Und schon verschwand sie durch die Tür.

Okay nur ein kleines Treffen und dann ist fertig damit. Ich ging wieder aus dem Büro und rief mein Chaffeur an, damit er den Wagen gleich wieder holen kann. Unten angekommen, stieg ich ins Auto ein und wir fuhren zum 'Brew'. Ich war schon öfters hier, es ist schön und edel. Als ich reinging wurde ich sofort von den Mitarbeitern begrüßt. Eine quietschige Stimme rief meinen Namen und ich wusste, dass sie es war. Blonde Haare, Absätze, falsche Nägel, Schminke bis zum geht mir mehr. Bäh. Naja, ich musste durch. Ich lief direkt auf sie zu und setzte mich an den Tisch.

"Heey." sie versuchte sexy zu klingen, aber bei dieser quietschigen Stimme war das unmöglich.

Ich versuchte ihr zuzuhören, aber sie erzählte mir ständig von ihren Hunden, ihren Nägeln und wie toll sie doch sei. Mit einem kleinen Lächeln und nicken versuchte ich die Zeit tot zu schlagen. Sie war so langweilig und so gleich wie alle anderen. Ich musste hier weg, nur wie?

Plötzlich wurden wir von der Kellnerin unterbrochen. Sie lag unsere Teller auf den Tisch und fragte: "Brauchen Sie noch etwas?"

Da wusste ich, sie ist meine Rettung. Ich sah kurz zu ihrem Namensschild. Shay. Als sie umgeduldig auf unsere Antwort wartete, griff ich ihr an der Hand.

"Oh Shay, Schatz ich kann dir das erklären, wirklich. Es ist nicht so wie es aussieht.", ich versuchte es so glaubwürdig wie nur möglich zu machen.

"Wie bitte?", sie war schockiert.

"Schatz wirklich ich kann es dir erklären.", ich stand sofort auf und zog an ihrer Hand. Wir mussten raus, damit die Blonde mich in Ruhe lässt. Also zog ich sie direkt zum Ausgang. Sie zappelte, also wurde mein Griff fester. Als wir draußen waren schrie sie mich an: "Lass mich los!"

Da sie nicht aufhörte zu zappeln, zog ich sie zu mir und presste meine Lippen auf ihre. Sie schubste mich euckartig weg und gab mir eine Ohrfeige. Ich musste Lächeln, weil mein spontaner Plan perfekt aufging. Ich ließ sie einfach stehen und stieg in mein Auto ein..