Vorwort zu diesem Kapitel:
"Tausend Risse hat die Zeit,
gewährt nur einen kurzen Blick
in glückliche Vergangenheit,
doch bringt sie niemals mehr zurück" - Ralf Korrek, 13.06.2011
(Ja ich hatte Bock ein Gedicht an den Anfang zu setzen XD Und das passte sogar irgendwie)Eine Woche war nun seit dem Vorfall am Strand vergangen. Leider hatte ich die Jungs seit diesem Tag nicht wieder gesehen, dabei hätte ich mich darüber gefreut, denn dann wäre ich nicht ganz so einsam in meiner Klasse gewesen. Dazu war ich das deutsche Schulsystem gewohnt, welches sich in einigen Punkten deutlich von der in Amerika unterschied. Schon alleine dass es so etwas wie Realschule, Gymnasium und so weiter gar nicht gab, sondern alle Schüler auf die High School - wenn ich mich recht entsinnen konnte, damit kam ich immer durcheinander - gingen bis sie sich für ein College bewerben würden - oder kam da noch was dazwischen -, was in meiner Heimat die Universität war. Allerdings musste man dafür Geld haben, was meine Eltern sicher nicht besaßen, außer sie wütend sparen bis zu meinem Abschluss. Doch würde ich sie nicht darum bitten. Es war deren Entscheidung. Ich könnte genauso gut versuchen zu arbeiten. Vielleicht das Business meines Vaters übernehmen. Mal sehen.
Jetzt musste ich mich erst einmal auf die Schule konzentrieren. Im Gegensatz zu den anderen Schülern war ich noch relativ verloren und wusste manchmal immer noch nicht, wo ich genau hin musste. Auch hatte ich mich bisher für keinen Club eingetragen, da ich mit der Auswahl überfordert war. Es gab einige Aktivitäten die ich zu gerne ausüben würde. Doch müsste ich mich für eine entscheiden. Glaubte ich zumindest. Wirklich erklärt hatte mir das keiner. Doch wollte ich mir auch nicht zu viel auf heimsen. Es reichte mir, wenn ich eine Club Aktivität ausüben würde. Zusammen mit den Hausaufgaben und den Klausuren wäre das genug Arbeit. Ansonsten hätte ich gar keine Zeit mehr für meine sonstiges Hobbies. Doch welchem Club sollte ich beitreten?
Ich entschied mich dazu, dies später in Ruhe zu überlegen. Vielleicht in der riesigen Bibliothek, welche die Schule uns zur Verfügung stellte. Dort konnte man sicherlich gut und in Ruhe lernen. Wenn ich mich recht entsinnen konnte, gab es sogar Lerngruppen, die sich regelmäßig dort verabredeten, um gemeinsam über Hausaufgaben zu sprechen und sich für Klausuren vorzubereiten. Allerdings hatte die schule gerade erst begonnen, weshalb das auch genauso gut ein Gerücht sein konnte.
Seufzend blickte ich auf die Karte, welche an der Wand der Schule hing, und versuchte herauszufinden, wo sich noch einmal die Cafeteria befand, da wir gerade Mittagessen durften. Ich wäre gerne zu Hause und würde mit meinen Eltern essen, doch war das in diesem Land nicht üblich. Leider. Ich vermisste es ein wenig. Vor allem, da ich bisher immer alleine saß und mir dadurch schnell der Appetit verging. Vielleicht sollte ich mich lieber woanders aufhalten und gar nicht erst essen. Solch einen großen Hunger hatte ich sowieso nicht. Zum Glück ging die Middle School - genau das kam noch VOR der High School! - nicht mehr so lange. Auch wenn die High School sicher nicht besser werden würde. Wieso konnte ich nicht umgezogen sein, NACHDEM ich hätte wechseln müssen? So startete ich mitten während der Schulzeit. Es war frustrierend.
Ich warf noch einmal einen kurz Blick auf die Karte, bevor ich einfach weg gestoßen wurde und, mit dem Po voraus, auf dem Boden landete. Erbost blickte ich hinauf zu dem Übeltäter und erkannte sofort den dicken Jungen, der vor einer Woche die Beiden am Strand schikaniert hatte. Mit einem düsteren Grinsen blickte er auf mich herab und schnipste kurz mit seinen Fingern. Verwirrt sah ich ihn an, bis ich seine Gruppe erkannte, die sich sofort neben ihn gesellte. Von oben herab betrachteten sie mich alle. Ihre Blicke sagten alles. Rache. Und dieses Mal konnte ich nicht den Überraschungsmoment oder Sand nutzen, um mich zu wehren. Meine einzige Möglichkeit wäre nur noch zu laufen. Vor allem da sie dieses Mal nicht nur zu dritt waren, sondern auch noch zu fünft. Wo bekam solch ein Widerling wie der die ganzen Typen her? Machte er ihnen Angst? Oder waren sie einfach nur genauso ekelhaft wie er? Egal was es war, ich war in der Unterzahl und musste so schnell wie möglich weg hier. Somit sprang ich vom Boden auf und nahm meine Beine in die Hand.
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We were both young, when I first saw you
FanfictionWenn man alles was man hat nur für diese eine Person opfert, die von einem das ganze Leben einnimmt, dann ist das wahre Liebe. Doch wie stark kann sie sein? Wird sie alles überstehen können und hilft dieses Opfer wirklich? Werden die Tränen erlische...