Kapitel 2

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„Willkommen in New Orleans!", sagte Mr. Thunderman und grinste breit. Wir standen vor einer kleiner Bäckerei, die eine herzliche Atmosphäre ausstrahlte und sahen uns ein wenig um. Trittzu's Angaben hatten uns an dieser Adresse geführt und nun lag es an uns, diesen Jungen zu finden.

Dad ging als erstes durch die hellgrüne Tür und wir folgten ihm. „Hank? Weisst du wo die Ladenbesitzerin ist? Wie hiess sie nochmal? Mrs. Hathaway?", fragte Dad und sah sich um. Es war eine kleine gemütliche Bäckerei mit einigen Tischen und Stühlen, einer Couch und einem Tresen. Nicht wirklich etwas spezielles. Klein aber fein, wie man so schön sagte. „Ich habe meinen Namen gehört?", sagte eine braunhaarige Frau und schritt mit ihren pinken Pumps auf uns zu. „Sind Sie Michelle Hathaway?", erwiderte Mr. Thunderman und trat einen Schritt auf die langbeinige Frau zu.

Sie strich sich eine hellbraune Strähne hinter ihr Ohr und musterte uns kritisch. „Ja, die bin ich. Was kann ich für Sie tun?"

„Wir wollen mit Ihnen reden", verkündete Dad und schenkte der Frau ein kleines Lächeln. Diese zog nur ihre rechte dünne Augenbraue hoch und verschränkte ihre Arme vor der Brust. So ganz sympathisch wirkte sie jetzt auch nicht auf mich und ich fragte mich, ob sie mit all ihren potenziellen Kunden so umgehen würde. „Über was den?"

„Werden Sie gleich sehen. Wo können wir ungestört miteinander sprechen?", fragte Dad und lächelte geheimnisvoll.

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„Miles? Louie? Ray? Könnt ihr mal kommen?", rief Michelle aufgebracht und schüttelte immer wieder den Kopf. „Das kann doch nicht wahr sein", murmelte sie immer wieder vor sich hin und raufte sich dabei die Haare.

Dad, Mom, Mrs. Thunderman und Mr. Thunderman hatten sich gemeinsam mit Michelle ins Wohnzimmer gesetzt und ihr alles erklärt. Währenddessen waren Phoebe, Max und ich im Zimmer von Taylor, die Tochter von Michelle. Michelle hatte sie uns kurz vorgestellt und sie beauftragt sich mit uns zu unterhalten. Mittlerweile sassen wir mit den Erwachsenen im Wohnzimmer, da sie uns zu sich geholt hatten und auch uns auf den neusten Stand zu bringen. Michelle lebte mit ihren beiden Töchtern hier in diesem Haus, aber nicht allein, nein, sondern gemeinsam mit Geistern. Auch wenn sich das nun ziemlich Unwahrscheinlich und Unglaubwürdig anhörte, es war Wahr.

Wenn es Superhelden gab, warum dann auch nicht Geister?

Plötzlich formten sich vor unseren Augen drei Gestalten aus einem blauen Nebel. Ungläubig starrte ich die Geister an und musste schliesslich Grinsen. Auch wenn ich mich nicht besonders mit Geistern auskannte, konnte ich schnell erkennen, dass diese drei ganz harmlos waren. Zwei von ihnen waren noch Kinder und der älteste, vermutlich ihr Vater, trug einen Hut und braune Lackschuhe. Anders als der grüne Ghoul waren sie keine Level 10 Geister. Wahrscheinlich waren sie noch am Anfang ihrer Ausbildung und hatten erst einen Level zwei oder drei Status.

„Du hast gerufen?", fragte der Geist mit dem Hut und schaute erwartungsvoll zu Michelle. Uns ignorierte er gekonnt, vermutlich dachte er, wir würden ihn gar nicht sehen. „Ray, ich habe gerade eine Geschichte erzählt bekommen", sagte Michelle und blickte zu den Jungs. „Und deine Jungs scheinen etwas damit zu tun zu haben."

Also hatte ich recht. Er war der Vater und die beiden dunkelhäutigen Jungs seine Kinder. „Was haben wir gemacht?", fragte der Kleinste von ihnen. Er war der Jüngste und war ein bisschen pummelig. Der andere war etwas älter und trug eine altmodische Fliege. Dieser sah zu dem Kleineren hin und wirkte geschockt. „Geht es vielleicht um den grünen Ghoul?", fragte er vorsichtig und mein Dad stand sofort auf. „Was wisst ihr?"

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„Ihr habt den grünen Ghoul befreit!?", rief Ray, der mit dem Hut, völlig ausser sich. Miles, der Typ mit der Fliege und Louie, das Pummelchen, sahen beschämt zu Boden. „Es war ein versehen, Dad", murmelte Louie schuldbewusst und ich konnte nicht verhindern, dass ich sarkastisch auflachte. „Ein Versehen?", begann ich mit einem strengen Ton, „ein Versehen!? Ihr habt einen der schlimmsten Bösewicht auf der Welt befreit!" Miles hob den Kopf und lächelte mich entschuldigend an. „Es war wirklich nur ein Versehen. Wir wussten nicht, dass der grüne Ghoul durch diesen kleinen Riss an der Wand, entkommen könnte. Wir haben nur gespielt und Louie ist halt tollpatschig und gegen diese Wand gekracht! Wir dachten nicht, dass er sich davon befreien kann! Wirklich!", verteidigte Miles sich verzweifelt und es schien ihm wirklich leid zu tun.

„Werden wir jetzt bestraft?", fragte Louie und sah zu Mr. Thunderman hin. Dieser sah nachdenklich zu meinem Dad, der Mr. Thunderman kurz zu nickte und sich dann an die Jungs wandte. „Ihr werdet uns Helfen, den grünen Ghoul zu fangen."

Louie verdrehte genervt die Augen, während Miles anfing zu Grinsen. „Und was ist mit uns?", fragte Max und lenkte die ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Na ihr helft natürlich auch mit", sagte Dad und sah zwischen mir, Max, Phoebe und Taylor hin und her. „Ich soll euch helfen?" Taylor hob ihre Hände und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ja", meinte Mom und lächelte Taylor an. „Was ist den hier los?" Ein Mädchen mir braunen Haaren und einer schwarzen Brille statt am Türrahmen und sah uns alle erstaunt an. Das musste also Michelle's andere Tochter sein. Frankie oder so. „Spätzchen! Komm doch rein, w-wir erklären dir alles", meinte Michelle und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

„Ich muss kurz raus telefonieren", flüsterte ich Mom zu und verliess kurzerhand das überfüllte Wohnzimmer. Ich fischte mein Handy aus der Hosentasche meiner blauen Jeans und suchte die Nummer von Jason raus. „Emma?", erklang seine Stimme an der anderen Leitung. „Hey Jason", sagte ich, „wir müssen reden."

„Ist was passiert?", fragte er und klang dabei besorgt. „Wir müssen unser Treffen verschieben", meinte ich und setzte mich auf einen, der hier stehenden, Stühle. „Weshalb?"
Ich seuftzen und schilderte ihm die ganze Situation. Es fühlte sich schon fast so an, wie früher, als wir noch befreundet waren, aber nur fast.

„Ich verstehe das, Em. Wir treffen uns, sobald du wieder in Hiddenville bist", sagte er und ich lächelte leicht. „Okay, danke Jason."
„Immer gerne für dich. Pass auf dich auf."
„Du auch auf dich."

Damit legte ich auf und blickte einige Sekunden lang auf den schwarzen Bildschirm meines Handys. Dann stand ich auf, stopfte mein Smartphone zurück in meine Hosentasche und drehte mich um.

„Du triffst dich mit Jason?"

The Thundermans - The game ends || Abgeschlossen/wird bearbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt