„Anders kann ich dir halt nicht beweisen, dass Allison Shadow ist", sagte ich und reckte mein Kinn in die Höhe. Max seuftze und trat einige Schritt auf mich zu. „Allison ist nicht Böse", erwiderte er. Ich schüttelte traurig den Kopf. Das es mir nicht glaubte, war mittlerweile kein Geheimnis mehr und doch kränkte diese Tatsache mich jedesmal aufs neue. „Sie ist es, Max. Ich werde es dir beweisen."
„Wie willst du mir etwas beweisen, dass nicht echt ist?", entgegnete er. Ich fuhr mir mit den Händen erschöpft durchs Gesicht. Mit einem Schlag überkam mich eine schreckliche Müdigkeit und ich wollte gar nicht mehr weiter mit ihm diskutieren. „Du wirst sehen, dass ich recht habe, Max."
„Mach dir da keine allzu grossen Hoffnungen", meinte er und trat einen Schritt zurück, vergrösserte somit den Abstand zwischen uns. „Wieso soll ich mir keine machen?", entgegnete ich und ging einen Schritt auf ihn zu, versuchte verzweifelt seine Nähe zu erlangen. „Du weisst, was man über Hoffnung sagt? Sie bedeutet ewigwährendes Leid." Max blickte kurz noch in meine Richtung, bevor er sich um drehte und seinen Weg wieder ins Wohnzimmer zurückfand. Müde sackte ich wieder in den Sessel zurück.
Mein Herz schmerzte.
Was konnte ich bloss tun, um diesen Typen davon zu überzeugen, dass ich die Wahrheit sagte?
Meine Gedanken kreisten sich um eine Lösung, bevor ich kurzerhand nach meinem Handy fischte. Wie von selbst suchten meine Finger ein weiteres Mal nach Jason's Nummer und tippten bereits eine Nachricht für ihn ein.
'Kannst du nach New Orleans kommen? Wir müssen unbedingt reden.'
Jason's Sicht:
Mehrfach las ich mir ihre SMS durch, startete sogar mein Handy neu, da ich meinen eigenen Augen nicht traute. Emma's Bitte überraschte mich sehr. Ich dachte nämlich, dass sie mich hassen würde, aber wenn sie mich hassen würde, würde sie mich dann um Hilfe bitten? Nein, nicht Emma. Emma würde niemanden, den sie nicht ausstehen konnte, um Hilfe bitten, also bedeutete ich ihr doch noch etwas und ich hatte es vielleicht nicht ganz mit meiner alten besten Freundin verbockt.
Oder vielleicht doch.
Ich las ihre Nachricht ein weiteres Mal durch.
Sollte ich aller ernstes nach New Orleans fahren, nur um herauszufinden, was los war?
War Emma mir das wirklich wert?
Ich überlegte nochmals, dachte an die gemeinsame Zeit zurück und auch an meine Karriere als Superschurke.
Schlussendlich kam ich dann zu meinem Entschluss: Emma war mir das Wert. Emma war mir alles Wert.
Schliesslich wollte ich das Vertrauen meiner besten Freundin wieder erlangen und das konnte ich nur, indem ich für sie da war.
Ich hatte mich von Dark Mayhem und seinem Affen Gefolge in den letzten Jahren genug blenden lassen und nun wo ich die Wahrheit kannte, was wirklich mit meinen Eltern geschehen war, wollte ich kein Teil dieser psychopathischen Gruppe sein.
Also war es bereits beschlossene Sache.
Ich würde eine gute Freundin von mir besuchen und sie darum bitten, mich nach New Orleans zu teleportieren. Aber zuerst brauchte ich Emma's genau Adresse.
'Wie lautet die Adresse?'
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„Danke fürs bringen, Ally", sagte ich und umarmte meinen blonde Freundin. Sie kicherte leicht und drückte mich fester an sich. „Kein Ding, Jayjay. Ruf mich an, wenn ich dich wieder abholen soll."
„Werde ich", erwiderte ich und löste mich von ihr, „bis bald." Ally, die ich in der Schurkenakademie kennen gelernt hatte, lächelte mich an, bevor sie sich weg teleportierte. Einen kleinen Moment verweilten meine Augen auf der Stelle, wo meine gute Freundin noch gestanden war, ehe ich mich zu der kleinen Bäckerei umdrehte und diese musterte. Das Gebäude war in einer braunen Fassade gehüllt. Vor der Bäckerei standen kleine runde Tische mit den passenden Stühlen, auf denen ein paar wenige Gäste sassen. Dazu passenden war ein pink, weiss gestreifter Schirm aufgestellt, der die Bäckerei eine niedliche Note verleihte.
Durch das grosse Fenster, welches sich hinter den Gästen befand, konnte ich ins innere der Bäckerei sehen und entdeckte Emma sofort. Sie stand neben Max und Phoebe Thunderman. Gegenüber von ihnen lehnte ein Junge und ein Mädchen lässig an der Theke.
Ich schaute einmal links und rechts, bevor ich die Strasse überquerte und bereits im nächsten Moment vorsichtig die Tür aufstiess. Oberhalb der Tür war eine kleine Glocke aufgehängt, die läutete und sofort die gesamte Aufmerksamkeit auf mich zog.
Max und Phoebe tauschten einen besorgten Blick aus, während das Mädchen und der Junge, die ich nicht kannte, mich neutral ansahen. Emma blickte leicht überrascht, kam jedoch sofort zu mir und lächelte beinahe erleichtert. „Ich bin gleich wieder da", rief sie den anderen zu und machte wieder die Tür auf. „Komm mit", sagte sie zu mir, packte mich am Handgelenk und zog mich aus dem Gebäude raus.
„Danke das du hier bist", fing sie gleich an, bevor die Tür überhaupt ins Schloss gefallen war. „Immer doch", erwiderte ich und musterte sie. Emma wirkte blass und sah vollkommen erschöpft aus. „Also, was ist los? Wieso brauchst du meine Hilfe?"
Emma seufzte: „Ich habe herausgefunden, wer Shadow ist."
Überrascht blickte ich auf. Ich war einer von wenigen, die Dark Mayhem am nächsten standen und nicht mal mir war Shadow's wahre Identität bekannt. Jeder kannte sie und jeder in der Supi Welt fürchtete Shadow, den sie hatte Kräfte, die kein zweiter besass. Der Superschurkin war es nämlich möglich das Aussehen, die Stimme und sogar die Kräfte ihres gegenüber zu kopieren. Ebenfalls war sie in der Lage ihr Aussehen an jeden Gegenstand, Lebewesen und weiteres anzupassen. Es hiess sie könne sich sogar in ein Strichmännchen verwandeln, was ziemlich gruselig war. „Wer ist Shadow, Em?", fragte ich und wartete gespannt auf eine Antwort. Jeder wollte unbedingt wissen, wer sie war und wie sie aussah und nachdem ich sie jetzt mehrmals beschatten durfte, ohne zu wissen, wer sie jetzt eigentlich war, war ich ziemlich heiss auf diese Information.
„Die süsse kleine Freundin von Max. Allison heisst sie", sagte sie und verschränkte ihre Arme. „Ich habe es vor kurzem herausgefunden und es gleich Max gesagt, aber er hat mir nicht geglaubt." Ich nickte verstehend, doch meine Gedanken waren nicht mehr bei Emma sondern bei dieser Allison. Dies schien ihr aber gar nicht aufzufallen, den sie sprach verzweifelt weiter: „Und ich habe halt grosse Töne gespuckt und gesagt, dass ich es ihm beweisen werde. Das Problem an der ganzen Sache ist aber, dass keinen Anhaltspunkt oder so habe! Ich habe keine Ahnung wie ich das hinkriegen soll!"
Ich holte bereits Luft, um Emma einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten, doch sie hatte sich bereits so sehr in Rage geredet, dass sie gar nicht mehr aufhören konnte: „Deshalb brauche ich deine Hilfe! Bitte, Jason! Du musst mir helfen, Max zu beweisen, dass Allison Shadow ist!"
„Emma", unterbrach ich sie sanft und legte beruhigend meine Hände auf ihre Schultern. Vom lauten reden, geriet sie in Atemnot und holte nun schwer nach Luft. „Wo hast du sie den entlarvt?", fragte ich und massierte dabei leicht ihre Schultern, während sie tief Luft holte. „In der Schule", antwortete sie schliesslich und blickte verwirrt zu mir auf. „Wieso?"
„Besitzt die Schule Kamera's?", fragte ich weiter und Emma nickte zögernd. „Ich denke schon, aber was nützen sie dir?" Lachend liess ich meine Schultern hängen. Manchmal war das Genie vor mir nun wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte. „Em", begann ich vorsichtig, „verstehst du das nicht? Vielleicht haben die Kamera's ihr Geständnis aufgezeichnet."
Nun fiel der Groschen jetzt auch bei ihr, den ihre Augen weiteten sich erfreut. „Natürlich!", rief sie und grinste mich glücklich an, was mir ebenfalls ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. „Kannst du das für mich checken?", fragte sie daraufhin gleich und ich nickte selbstverständlich. Im nächsten Moment fiel mir Emma um den Hals und schluchzte erleichtert auf. Beruhigend strich ich über ihren Rücken, während sie Freudetränen vergoss. Sie hatte gerade neue Hoffnung geschöpft und ich hoffte sehr darauf, dass ich sie nicht enttäuschen würde.
„Danke", hauchte sie und drückte ihr verheultes Gesicht weiterhin in mein schwarzes T-Shirt. Ich musste lachen. Es fühlte sich schon fast wieder wie früher an. „Für meine beste Freundin doch immer."
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The Thundermans - The game ends || Abgeschlossen/wird bearbeitet!
FanfictionWIRD BEARBEITET! ❥ Der dritte Teil der Thundermans Reihe. „Sei der Superheld, an den ich so glaube." Dein Traumtyp mit einer anderen zu sehen, ist nicht gerade sehr amüsant. Emma ist deshalb drauf und dran Max zu zeigen, das Allison nicht die Richti...