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~ Annabeth PoV ~

Auch wenn die Busfahrt nach Auskunft von Herr Lamm nicht allzu lang dauert, krame ich mein Buch aus der Tasche, mache es mir bequem und fange an zu lesen. Zwar wird es sich wirklich nicht lohnen, aber das macht mir nicht wirklich etwas aus.

Es regnete an diesem Tag.

Die Regentropfen trommelten regelrecht gegen das Fenster, doch es stört mich sowieso nicht, weil ich war im Trockenen. Als dann-

„Dein Ernst?"

Ich schaue von meinem Buch auf und schaue Percy an. „Hm?", frage ich.

Er schaut mich leicht verständnislos an, zeigt dann auf meine Buch. „Das."

„Und?", frage ich erneut an.

Er bewegt seine Hände in Kreisen, als ob er die Wörter in seinem Kopf ankurbeln wollte, damit sie nach draußen kommen.

„Das Buch. Ich meine, in den letzten Wochen haben wir bloß gelernt und gelesen.. und jetzt haben wir Ferien und du willst mir erklären, dass du trotzdem Bücher liest? Freiwillig?"

Ich sehe darin kein Verbrechen, aber Percy wohl schon.

„Ja und? Ich mag es eben in meiner Freizeit ein Buch zu lesen und bin nicht so Jemand der stolz darauf ist noch nie in seinem Leben ein Buch gelesen zu haben oder so. Ich meine was-", sage ich, werde jedoch von Percy unterbrochen, der mit den Augen rollt.

„Immer diese dummen Streber.", sagt er und wendet sich dann Leo zu.

Sonst prallen solche Worte einfach von mir ab, aber gerade finde ich es wirklich unangebracht. Wir sind alle Freunde. Jeder hat seine eigenen Interessen und Hobbies, was ist also so falsch daran, wenn ich eben lesen mag? Warum stört es ihn auf einmal. Und warum wird man dann anscheinend gleich immer als Streber abgestempelt? Ich seufze, manche Leute verstehen eben einfach nicht, dass ein Buch so vieles sein kann. Ein Buch gibt einem das Gefühl, Heimweh zu haben. Heimweh nach einem Ort, wo man noch nie war.

Ich beschließe nicht weiter darüber nachzudenken und mich lieber auf mein Buch zu konzentrieren. Doch es dauert nicht lange, ich habe vielleicht gerade um die zehn Seiten gelesen, als wir schon da sind.

„Willkommen in eurer Unterkunft!", ruft Herr Lamm, fährt in einen kleinen Hof und bleibt schließlich stehen. Ich packe mein Buch weg und schaue aus dem Fenster.

Das Hotel ist im Gegensatz zu den Hotels die man in der Türkei oder so findet eher klein, aber es sieht gemütlich und freundlich aus. Wir steigen alle aus, packen alle unsere Koffer.

„Danke Herr Lamm, wir sehen uns ja dann wenn sie uns wieder abholen!", sagt Leo zu unserem Fahrer. Dieser lächelt und winkt.

„Bis dann, habt Spaß!", sagt er und dreht sich um, läuft auf das Haus direkt gegenüber von dem Hotel zu.

„Wohnt der da oder ist er einfach nur zu verwirrt?", fragt Percy.

„Ich habe keine Ahnung.", murmelt Frank und er sieht irgendwie verwirrt aus.

Ein ebenfalls älterer, neuer Mann, kommt aus dem Hotel.

„Ahh, meine neuen Gäste.", sagt er und kommt auf uns zu.

„Irgendwie sieht er fast genauso aus wie Herr Lamm.", murmele ich Piper zu. Den genau so ist es. Er hat nur mehr Haare und sieht ein paar Jahre jünger aus.

„Wie ich sehe hat mein Bruder sie schon hier her gebracht."

„Ihr Bruder?", fragt Leo und schaut in die Richtung wo Herr Lamm verschwunden ist. „Er hat gar nichts davon gesagt."

Der Mann lacht. „Das macht er immer so. Allgemein verwirrt er die neuen Gäste immer etwas."

„Das haben wir bemerkt.", meint Percy.

Kurz darauf haben wir unsere Sachen also ins Hotel geschafft und sind eingecheckt. Leo hat für uns den Teil des Hotels gebucht, der teilweise auch für Schulgruppen oder Ausflugsgruppen benutzt wird. Mit Hochbetten für mehrere Personen in einem Zimmer.

Hazel, Piper und ich haben ein Vierer-Zimmer, Piper beansprucht das vierte Bett natürlich gleich für sich.

„Scheint nett zu werden.", sagt Hazel, als sie aus dem Fenster schaut. Wir haben perfekten Blick auf den Strand. Und obwohl es noch relativ früh ist, tummeln sich schon die ersten Leute draußen am Strand.

Es klopft, wir haben nicht einmal Zeit „Ja" zu sagen, da stürmen Percy und Jason auch schon ins Zimmer.

„Süß, bei euch sieht es aus wie bei einem Schulausflug.", sagt Percy und mustert unsere Hochbetten.

„Und?", frage ich. Immerhin sah es bei ihnen doch genauso aus, oder nicht?

„Wir haben keine Hochbetten. Wir haben ein Doppelbett, was natürlich Percy und ich uns teilen und zwei einzelne Betten für Leo und Frank.", informiert und Jason.

Fast hätte ich gefragt wo denn Nico und Will schlafen, als mir einfällt, dass sie ein Zimmer für sich wollten.

„Und unsere Turteltauben haben natürlich ein Zimmer für sich.", sagt Percy, als ob er meine Gedanken gelesen hätte.

„Also was ist, gehen wir dann an den Strand?", fragt Piper.

„Klar, wir warten nur auf euch.", sagt Percy und stürmt schon wieder aus dem Zimmer. Jason zögert noch einen Moment. „Bis dann.", sagt er schließlich und geht auch.

Ihr Zimmer ist ja gegenüber.

Die Tür fällt zu und Piper dreht sich sofort zu mir um. „Welchen Bikini soll ich anziehen?"

Ich verdrehe leicht die Augen. „Irgendeinen."

„Denkst du Jason ist es auch egal, welchen ich anziehe?", fragt sie, während sie ihren Koffer durchwühlt.

„Pieps, mach dir nicht so viele Gedanken.", sage ich bloß und ziehe meinen knallorangenen Bikini aus dem Koffer. Schnell ziehen wir uns um, ziehen noch T-Shirt und irgendeine kurze Hose an, schnappen uns Handtuch und ich auch noch ein Buch und dann machen wir uns auf. Zum Glück denke ich noch daran meine Sonnenbrille mitzunehmen.

Leo steht mit zwei Sonnenschirmen unter dem Arm schon im Gang. „Nico und Will brauchen etwas länger. Nico hat Angst einen Sonnenbrand zu bekommen."

Hazel stöhnt. „Wie oft habe ich ihm schon gesagt, dass er keine Angst vor der Sonne haben soll?"

Kurz darauf tauchen auch Frank, Percy und Jason auf. Zusammen laufen wir also los zum Strand und schlagen unser Lager auf. Leo stellt die Sonnenschirme auf und Piper und ich legen uns erst einmal darunter um uns auch etwas einzucremen. Es ist unglaublich heiß draußen.

„Wer geht mit eine Runde schwimmen?", fragt Percy, nachdem wir alle, mehr oder weniger, mit Sonnencreme eingecremt sind. Er sieht verdammt gut aus, so in Badehose. Er ist wirklich muskulös gebaut und.. er sieht einfach so aus, als ob er sich so wohlfühlen würde. Und irgendwie macht mich das glücklich.

Jason springt auf, Leo rennt gleich los und Frank überredet Hazel auch mitzugehen.

Piper stupst mich an. „Lass uns auch ins Wasser gehen.", sagt sie und lächelt.

Ich schaue auf das Meer hinaus. „Später.", sage ich und hole mein Buch.

„Wirst du noch bereuen, sagt sie und läuft los zum Wasser. 

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Huhu, hier ist das zweite Kapitel :3

Sorry, dass es so lange gedauert hat x3

Viel Spaß damit, auch wenn nicht allzu viel passiert :D ✳

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