Neuer Tag - Neues Glück

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Kapitel 2:
Langsam öffnete ich die Augen. Das erste was ich sah, war eine wunderschön gemusterte Decke. Als ich mich aufsetzte bemerkte ich, dass ich in einem Bett lag. //Wo bin ich, denn nun gelandet? Nach dem Hotel sieht es mir nicht aus. Ach ja das Hotel. Theni! Denk nach! Was ist als letztes passiert woran du dich erinnern kannst!// Angestrengt dachte ich nach. Bis es mir blitzartig wieder einfiel. //Genau! Ich bin Ohnmächtig geworden. Aber wo bin ich hier?// Vorsichtig stand ich auf. Zum Glück hatte ich Kleidung an. Zielstrebig steuerte ich auf das Fenster, was am nächsten zu mir war, an. Draußen war es bereits hell. Etwa Mittagszeit. Reges Treiben konnte man auf den Straßen beobachten.

Ein leises Knarzen erfüllte die stille im Raum und Schritte waren zu hören. Schnell wirbelte ich herum und erblickte eine junge Frau die etwas sehr schockiert aussah. In den Händen hielt sie eine Schüssel und Handtücher. „Sie sind ja schon wach Signoria. Aber aufstehen sollten sie noch nicht. Ich weiß nicht ob das schon so gut ist wegen ihrem Kreislauf, Signoria" sagte die Frau und stellte die Schüssel und die Handtücher ab. Ich nickte und ging zurück zum Bett. „Wo bin ich?" fragte ich und schaute zu der Frau.

„Erst mal setzten sie sich Signoria." Schon leicht genervt nickte ich, dennoch setzte ich mich zurück auf das Bett. „Also wo bin ich hier?" fragte ich erneut. Die Frau ignorierte meine Frage und deutete auf die Schüssel und die Handtücher. „Damit können sie sich frisch machen, Signoria. Hier haben sie frische Sachen zum anziehen." Sie legte die Klamotten auf einen Stuhl neben dem Bett und verließ wieder den Raum. //Na gut. Wenn du mir nichts sagen willst wo ich bin werde ich das halt selber heraus finden.// Schnell wusch ich mich und zog mir frische Klamotten an.

Zum Glück waren das kein Kleid sondern eine Bluse und eine Hose. Neben dem Stuhl standen ein Paar Stiefel. Nachdem ich die Stiefel angezogen hatte stand ich wieder auf und ging zur Tür. Neben der Tür fiel mir eine Halterung auf an der eine Kette hing. Es war nicht meine die ich verkauft, dennoch kam sie mir bekannt vor. Vorsichtig nahm ich sie ab. Die Kette war beschädigt. Anscheinend war ihr Träger an der Halterung hängen geblieben und hatte die Kette verloren. Entschieden, sie ihrem Besitzer zurück zugeben, steckte ich die Kette ein und öffnete leise die Tür. Ich schlich durch die Gänge bis ich die Tür nach draußen gefunden hatte und heraus schlüpfte. „Puh... So draußen bin ich ja schon mal. Jetzt muss ich nur noch den Besitzer der Kette finden" murmelte ich und ging los. Aufmerksam ging ich durch die Straßen.

Lauschte auf Gespräche die mir helfen könnten, bis ich wieder vor einem dieser Steckbriefe stehen blieb. Es fiel mir darauf sofort wieder ein von wo ich die Kette kannte. Sie gehörte dem fremden Mann mit der Kapuze. Aber wieso war sie, dann in dem Raum wo ich anscheinend wieder gesund gepflegt wurde? //Ich glaube das werde ich nie heraus finden// dachte ich und ging weiter. Diesmal ließ ich den Steckbrief hängen. Weiter ging der Streifzug durch die Straßen. Dieses Gefühl beobachtet zu werden tauchte wieder auf. //Kriege ich jetzt auch noch Verfolgungswahn oder was?// Genervt drehte ich mich um. Auf einem Dach sah ich noch etwas weißes verschwinden. //Also doch nicht eingebildet! Der Typ verfolgt mich! Na warte dem erzähl ich mal was!// dachte ich und marschierte auf meine Hauswand zu. Etwas unbeholfen aber mit Erfolg kletterte ich an der Hauswand hoch und lief in die Richtung in der ich das Weiße verschwinden sehen hatte. Ich vermutete, dass es sich um den Jenigen handelte den ich suchte. Es war nicht einfach ihn einzuholen, aber sobald ich ihn komplett von hinten sehen konnte war ich mir sicher, dass er es war. Als ich es mit vielen Glückstreffern an Abkürzungen geschafft hatte ihn einzuholen, stand ich nun mit verschränkten Armen und schwer atmend vor ihm. „Was wollen sie von mir Signoria?" fragte er als ob er von nichts wüsste.

Sauer legte ich meinen Kopf schief und schaute ihn an. „Was ich will? Wieso stalken sie mich?" fragte ich ihn. Er tat auf unschuldig, was ich ihm natürlich nicht abkaufte. „Stalken? No!" er sah wirklich bestürzt aus. Meine Wut sank langsam. „Und wieso verfolgen sie mich dann?" fragte ich, aber diesmal in einem nicht so scharfen Ton. Auch seine Miene änderte sich leicht. Dieses Mal konnte ich seine Miene nicht deuten. „Ich will nur sicher gehen, dass ihnen nichts passiert Signoria" beichtete er mir. Verwundert schaute ich ihn an. //Wieso sorgt der sich um mich?// Er trat näher an mich heran. „Darf ich ihnen zurück auf den Boden helfen?" fragte er vorsichtig als ob ich jeden Moment ihn beißen könnte. Ich nickte, ging zum Rand und schaute herab. Allerdings rechnete ich nicht damit, beim balancieren an der Kante um nicht runter zufallen, auszurutschen. Es kam halt wie es kommen musste.

Einmal nicht aufmerksam und schon rutscht man aus. Zum Glück stand der Mann noch hinter mir und bewahrte mich mit einer schnellen Bewegung vor dem Sturz. Er machte einen schnellen Schritt seitlich nach vorne, ließ einen Arm hervor schnellen und hatte mich, dann mehr oder weniger im Arm als er mich von der Kante wegzog. „ Alles in Ordnung?" fragte er. Erneut nickte ich. Er ließ mich los und mit seiner Hilfe kletterte ich herunter. Zwar etwas unbeholfener als hoch, aber ich kam ja am Ziel an und das Ziel was der Boden. „Danke" sagte ich knapp als wir am Boden ankamen. Er schmunzelte und wollte sich dann wieder aus dem Staub machen. „Warten sie!" Ich ergriff sein Handgelenk und hielt ihn zurück. Verwundert drehte er sich wieder zu mir und schaute mich an. „Haben sie nicht etwas vergessen?" Schnell zog ich die Kette hervor und hielt sie ihm vor die Nase. „Wo?", er fasste sich an den Hals, „Wo haben sie sie her?" fragte er und versuchte die Kette zu ergreifen, aber ich zog sie wieder zurück. „Ich hab sie in dem Zimmer wo ich Gesund gepflegt wurde an einer Halterung gefunden. Also. Wieso war die Kette dort? Wieso war ich dort?
Und wieso hatte ich die ganze Zeit das Gefühl beobachtet zu werden, was sich ja bestätigt hat?!" fragte ich wieder in einem schärferen Ton. Die Miene des Mannes veränderte sich wieder.

„Ich wollte wie gesagt sicher gehen, dass es ihnen gut geht und nachdem ich sie Nachts weinend an diesem Haus gesehen habe, wollte ich fragen was los sei, dann sind sie aber Ohnmächtig geworden und ich habe sie zu einer bekannten gebracht die sie, dann ja wieder Gesund gepflegt hat" erklärte er und schaute betreten zu Boden. „Wieso? Wieso sorgen sie sich so um mich?" fragte ich mit samtweicher Stimme. Er guckte weiter zu Boden. „Ich weiß es nicht." Um ihn nicht weiter unter Druck zu setzten gab ich ihm die Kette zurück. „Grazie!" Er wollte sich erneut zum gehen wenden. Schnell umarmte ich ihn noch einmal und murmelte: „Danke, dass sie mich vor dem Sturz bewahrt haben. Sonst wäre ich jetzt Tod." Als ich wieder zu ihm hoch sah, sah er sehr überrascht aus.

Während ich ihn umarmt hatte, hatte ich einen Großteil der Waffen die er bei sich trug spüren können. „War doch selbstverständlich" sagte er. Ich ließ ihn wieder los und ging zwei Schritte zurück. „Ich geh, dann mal..." sagte er und ging. //Ich folge ihm einfach. Wenn er mich verfolgen kann, kann ich das schon lange.// Zügig folgte ich ihm. Hielt aber einen Sicherheitsabstand. Immer wieder drehte Der junge Mann sich um und ich versteckte mich schnell hinter irgendwas. Nach einiger Zeit kletterte er an einem Haus hoch und verschwand über die Dächer.

//Verdammt...// dachte ich und gab die Verfolgung auf. Trotzdem folgte ich weiter den Straßen und den Menschenmengen. Irgendwann ging verließ ich die Straßen und folgte eher Seitengassen bis ich zu den Piers kam. Dort ging runter zu den Stegen, setzte mich an den Rand und schaute in das Wasser. Im Wasser sah ich, kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, eine weiße Spiegelung hinter mir. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. //So kann man auch dafür sorgen, dass einem die Männer folgen. War zwar etwas ungewollt, aber hat ja trotzdem geklappt.//

Der Tag an dem sich alles änderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt