Mondlicht

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Sicht von Peter

Als wir auf der anderen Seite des Flusses angekommen waren, beschloss ich hier zu übernachten, da es schon langsam dämmert und wir heute schon weit gelaufen waren. Trumpkin meldete sich freiwillig einen Hasen zum Essen zu jagen und verschwand hinter den Büschen. Die Mädchen blieben auf der kleinen Lichtung bis wir wieder zurückkamen, denn ich und Ed suchten Feuerholz. „Sag mal Ed, was habt ihr denn da vorhin gemacht?", fragte ich meinen kleinen Bruder und zuckte mit meinen Augenbrauen. Ich sah wie seine Wangen etwas rot wurden und er irgendwas von „sie ist gestolpert", nuschelte. Soso...gestolpert also.... Ich lachte vor mich hin und sammelte das Holz vom Boden. Aus den zwei kann ja noch was werden....


Sicht von Susan

Ich flechte Kate gerade die Haare zu zweit Zöpfen, als mir das von vorhin einfiel. „Warum lagst du eigentlich auf Ed?", fragte ich sie und versuchte mein Lachen zu unterdrücken. „Naja, ich bin gestolpert und er stand halt im weg.", antwortete sie mir und ich merkte wie unangenehm es ihr war. Lucy war neben uns aber sie schien zu schlafen, was ja auch kein Wunder war, so weit wie wir gelaufen sind. „Hm, ich wollte dich sowieso noch etwas fragen.", sagte ich und sie nickte. „Naja, kann es sein, das du in Edmund verliebt bist?" „Was? Ähm...das...ich kann mich doch nicht in meinen Bruder verlieben! Das ist absurd, ich weiß nicht wie du auf so etwas kommst!", stammelte sie und schaute verlegen zur Seite. „Biologisch gesehen, seid ihr ja keine Geschwister. Und du hast meine Frage noch nicht ganz beantwortet.", lächelte ich sie sanft an. „Welche Frage nicht beantwortet?", kam Peter plötzlich hinter dem Gebüsch hervor.


Sicht von Kate

Oh Gott, hoffentlich hatten sie das nicht gehört...aber nach der Frage von Peter denk ich, haben sie nichts mitbekommen. „Nichts!", riefen ich und Susan gleichzeitig und fingen an zu kichern. Peter und Edmund legten das gesammelte Holz zusammen und Peter versuchte ein Feuer zu machen. In dem Moment kam auch Trumpkin mit einem Hasen in der Hand zurück.

Als wir gegessen hatten, war es schon dunkel und wir legten uns schlafen. Wir hatten uns um das Feuer gelegt und ich schlief neben Susan und Edmund. Es war ganz still und alle schienen zu schlafen. Nur ich konnte nicht schlafen. Ich musste an Edmund denken. Und schon begann es in meinem Bauch zu kribbeln. Vielleicht hatte Susan doch Recht und ich hatte mich in ihn verliebt. „Lucy? Bist du noch wach?", hörte ich Susan plötzlich flüstern. „Ja", kam es ebenso leise von Lucy. „Warum habe ich Aslan nicht gesehen?", fragte Susan und richtete sich auf. „Ich weiß es nicht", antwortete Lucy. Sie verstummten beide.

Es war nun seit einer Ewigkeit Still und ich war kurz davor einzuschlafen, als ich bemerkte, wie jemand über meinem Gesicht lehnte. Sofort war ich hellwach, ließ meine Augen aber zu. Vielleicht war es ein Telmarer der uns entdeckt hatte. Langsam gingen meine Finger zu meinem Schwert und ich umklammerte es fest. Innerlich zählte ich auf drei und dann zog ich blitzschnell mein Schwert und richtete mich auf. Doch vor mir saß kein Telmarer, sondern Edmund der mich nun erschrocken anguckte. „Ganz ruhig, ich bin's nur.", sagte er leise und ich steckte mein Schwert wieder zurück. Dann schaute ich zu den anderen, nur um sicher zu gehen das ich niemanden geweckt hatte, aber alle schliefen. Ich drehte mich wieder zu Ed. „Was ist den los?", fragte ich ihn leise. Seine Augen glänzten im Mondlicht und sie sahen noch schöner aus als sonst. „Wegen vorher...", setzte er an, doch ich unterbrach ihn schnell mit einem „Entschuldigung". „Nicht schlimm", lächelte er mich an, doch ich sah, das es nicht alles war, was er sagen wollte. Er lächelte mich immer noch an und in meinem Bauch fing es wieder an zu kribbeln. 'Mensch Kate! Jetzt reiß dich zusammen! ', sagte ich zu mir selbst und Edmund redete weiter. „Weißt du Kate, in letzter Zeit habe ich...", weiter kam er nicht, da Peter sich mit einem lauten Grummeln umdrehte. „Ach nichts...vergiss es.", winkte Ed ab und stand auf um wieder zu seinem Platz zu gehen. Ich schaute ihn hinterher und legte mich schließlich wieder hin. Was wollte er mir nur sagen?

Book of Love 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt