Ausdruckslos lag sie da, wie ein fremder Mensch und mit Blut überströmt. Ich schrie und kreischte so laut, dass man es meilenweit hören musste. Aber niemand hörte wirklich hin, vermutlich dachten die Leute , die hier wohnten, es seien bloß Kinder, die draußen verstecken spielten und gefunden wurden, niemand hörte die Angst, Wut und Trauer die dahinter steckte. Tränen liefen mir über die Wangen, ich rannte in den Wald, über Wiesen, Fußballfelder, über Hauptstraßen- es war mir egal, ob ein Auto mich überfahren würde, es war mir egal wohin ich rannte, es war mir egal ob ich jemals wieder zurückfinden würde. Nach einer Ewigkeit war ich irgendwo an einem verlassen Waldstück an einem See gelandet und fiel zu Boden. Ich weiß nicht wie lange ich dort saß, es müssen Stunden gewesen sein. Ich habe geweint, gezittert, habe versucht eine Erklärung dafür zu finden, warum das passiert ist. Aber meine einzige Erklärung war, dass der Mensch krank sein muss, um so etwas zu tun. Und einsam, so wie ich. Hatte mein Leben überhaupt noch einen Sinn? Würde mich überhaupt jemand vermissen, wenn ich jetzt gehen würde? Ich war ganz offiziell dabei durchzudrehen. Ich stand auf und hämmerte meinen Kopf gegen einen Stein, immer wieder bis mir schwindelig wurde, und dann stieg ich auf das Geländer der Brücke, ich stand einen Moment da und hatte das Gefühl ganz allein auf dieser Welt zu sein, ich schloss ganz langsam meine Augen und ließ mich nach vorne fallen.Der Aufprall tat nicht weh, es war sogar schön, denn ich dachte daran, meine Schwester wiederzusehen. Und Ich sah sie. Sie stand am anderen Ende eines langen Flures und war so hübsch, wie noch nie zuvor. Sie lächelte mich an und sagte: „ Geh zurück, es ist noch zu früh für dich. Ich habe einen Grund um hier zu sein, du nicht.“ Ich wollte zu ihr rennen, sie umarmen und küssen, aber dann verschwand sie wieder vor meinen Augen, das letzte, dass sie sagte war: „Keine Angst, Schwesterherz. Mir geht es gut.“Plötzlich befand ich mich wieder im Wasser. Sollte ich einfach hier bleiben? Nein, ich hatte gehört was Zoe gesagt hat, sie würde es wollen, dass ich lebte. Also schwamm ich mit letzter Kraft zur Oberfläche.Als ich wieder zuhause ankam, sah ich schon von weitem die Polizeiautos. Mum wusste es also schon.
Sie wusste, dass ihre eigene Tochter getötet wurde, ihre Kehle durchschnitten wurde, von einem einsamen kranken Menschen. Mir wurde die Tür aufgemacht, ohne dass ich klingelte.„ Esme? Bist du die Schwester von….Ich wusste was jetzt kommen würde, ich kannte es aus dem Fernsehen oder Krimis, aber das hier war mein echtes Leben, man konnte das Buch zuschlagen oder den Fernseher ausstellen, aber im wahren Leben an musste zusehen, wie man damit klarkommt. Ohne dem Polizisten zu antworten, lief ich nach oben und setzte mich auf eine Treppenstufe. Die Polizisten hatten keine Chance, auch nur eine Antwort von Mum zu bekommen, denn ihr Geschrei übertraf sogar meins. „ Wissen Sie vielleicht, warum auf dem Arm ihrer Tochter, die Wörter „ Ich weiß dein Geheimnis“ eingeritzt waren? Was für Wörter? Wut überkam mich, reichte es dem Täter nicht, ein unschuldiges kleines Mädchen umzubringen, musste er es auch noch entstellen? Und welches Geheimnis? Als die Polizisten weg waren, umarmten wir uns und weinten, wir weinten die ganze Nacht lang, wir weinten bis zum Sonnenaufgang und zum nächsten. „Warum nur? Sie war doch erst Fünf!“„Mum, ihr geht es gut, ich habe mit ihr geredet.“
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Last laugh
Mystery / ThrillerEsmes kleine Schwester.. verschwindet eines Tages.. Sie lernt einen Jungen namens Kieran in einem Chat kennnen .Von da an ändert sich ihr Leben gewaltig Hoffe euch gefällts :*