Kapitel 3

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Die Tage danach vergangen sehr langsam und ich hatte das Gefühl das war die längste Woche meines Lebens. Das Leben kam mir vor wie ein böser Traum, aus dem man nicht mehr aufwachen kann. Ich nahm all die Geräusche nicht wirklich auf, es war als wäre ich in Trance. Immer wieder fragte ich mich, warum diese Nachricht in Zoes Arm eingeritzt worden war. Was hatte unsere Familie für ein Geheimnis? Ich wollte es herausfinden, für meine Schwester. Als meine Oma Nicola von diesem Satz erfuhr, verhielt sie sich sehr merkwürdig. Diesen Ausdruck hatte ich vorher noch nie in ihrem Gesicht gesehen, es war Trauer, Hass, aber auch ein kleines bisschen Angst.

Freitag sollte meine Mum die Leiche identifizieren. Vor diesem Tag fürchtete ich mich am meisten, aber trotzdem wollte ich sie begleiten. Wir fuhren zum rechtsmedizinischen Institut in London. Die Fahrt dauerte eineinhalb Stunden, die ich damit verbrachte aus dem Fenster zu starren und Leute zu beobachten. Ich versuchte herauszufinden, was die Menschen für ein Leben hatten, ob sie glücklich waren oder eine Familie hatten, aber es schien nicht leicht zu sein, wie ich leider feststellen musste.

Die Nähe zu London hatte durchaus Vorteile, man konnte shoppen gehen, Big Ben besuchen oder ganz einfach im Central Park entspannen. In Canterbury war es zwar auch nie langweilig, aber ich wollte ab und zu einfach mal weg von den ganzen Erinnerungen an meinen Vater. Ich dachte daran, wie lustig es immer war mit Caroline durch die Läden zu spazieren und verrückte Outfits anzuprobieren. Aber heute war ich aus einem ganz anderen Grund hier, ab heute würde ich London nie wieder besuchen können, ohne nicht an diesen Tag denken zu müssen. Für mich war es wie ein roter Strich durch mein eigentlich fast perfektes Leben, den man nie wieder wegradieren kann.

Plötzlich blieb unser Auto auf einem Seitenstreifen stehen. „ Mum, was ist los, sind wir schon da?". „ Nein, Esme. Aber lass mich bitte noch ein paar Sekunden mein vorheriges Leben leben, bevor ich ganz sicher weiß, dass es vorbei ist. Ja, sie hatte Recht, die Leiche war noch nicht eindeutig identifiziert. Es könnte auch ein anderes Mädchen sein das nur so ähnlich aussah und ....Nein, was rede ich da? Ich hatte sie doch gesehen, es war Zoe.

Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit ausstiegen, zitterten meine Beine und mir wurde schwindelig, das Einzige was ich jetzt tun konnte, war dieses Ereignis so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Sofort als wir das Gebäude betraten, wies uns eine junge Frau den Weg. Meine Mum öffnete die Tür zu einem großen weißen Raum, der ein wenig etwas von Krankenhaus hatte. Als der weißbärtige Mann die Plane hob, blieb mein Atem schlagartig stehen und mir wurde kotzübel. Ich wurde von meiner eigenen Seele gezwungen, dieses Bild zu betrachten, und obwohl ich alles versuchte, meinen Körper unter Kontrolle zu bringen, war ich machtlos die Wahrheit zu unterdrücken, denn das was ich sah war das widerwärtigste, ekelerregende und trostloseste Bild was ich jemals sah und dennoch konnte und wollte ich nicht wegschauen.

Bei 80 reads schreib ich weiter!!!! Kommt schon das kriegt ihr hin !!!

Danke für die 91 reads!!! Ich bin dabei das nächste kapitel zu schreiben ;)

Dieses Kapitel widme ich Jamaga weil du heute Geburtstag hast ;******* Hdgdl

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