R wie Riss

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»Es tut mir Leid, Ihnen diese Nachricht überbringen zu müssen: Varinia Schwarz hat die Operation leider nicht überlebt.«

Den Rest, den der Arzt uns mitteilte, bekam ich nicht mehr mit. Es kam mir vor, als wäre er meilenweit entfernt, als wäre alles um mich herum meilenweit entfernt. Ich hörte nichts mehr, fühlte nichts, nahm nichts wahr. Das Einzige was ich spürte, war wie sich ein Riss in meinem Herz bildete. Er löste schreckliche Schmerzen aus. Ich konnte mich kaum noch halten, das Atmen fiel mir schwer. Mit letzter Kraft stützte ich mich auf einem Stuhl ab und sank in mich zusammen.

Nicht eine einzige Träne kam aus meinen Augen. Ich hatte das Gefühl, sie waren zu Eis erstarrt. Genauso wie das Blut in meinen Adern. War ich überhaupt noch am leben? Es fühlte sich schlimmer an als der Tod.

Ich hatte sie verloren. Varinia. Das Mädchen meiner Träume. Die Liebe meines Lebens. Das Ende war viel schneller gekommen, als ich je damit gerechnet hätte. Als wir beide je geglaubt hätten.

Das Schlimmste an allem war, dass nichts und niemand Varinia zurückholen konnte. Sie war tot und niemand konnte das ändern. Es war vorbei. Endgültig. Alles war vorbei.

Das Einzige was blieb, war die unendliche Trauer, die niemals aufzuhören schien. Und der Riss in meinem Herzen, den kein Kleber wieder in Ordnung bringen konnte.

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