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Ohne zu wissen wo hin renne ich. Ich renne und renne, während Tränen an meinen Wangen hinunter laufen. Die Welt scheint ein zu stürzten und reißt mich einfach mit.Ein Satz nimmt mir den Boden unter den Füßen weg und alles was ich liebe, dass ist krass.
Ein scheiß Satz!
Irgendwann hält mich ein Mann am Arm fest und fragt besorgt:
"Alles in Ordnung?!"
Ich wische mir schnell dir Tränen ab und antworte:"Jaja, alles bestens."
Würde er doch eh nicht verstehen! Er lässt mich los und ich renne weiter. Ganz automatisch tragen mich meine Füße zu Leo.
Ich klingel und er macht auf.
Als er mein verheultes Gesicht sieht, fragt er nicht, was los ist, sondern zieht mit einfach nur in seine Arme. Ich atme seinen Duft ein und beruhige mich allmählich. Es war nicht richtig, nicht alles was ich liebe ist weg, nur Maja. Nachdem ich meine Tränen abgewischt habe und er mich auf sein Sofa gesetzt hat fragt er:"Was ist los?!"
"Maja....", beginne ich, doch meine Worte ersticken in einer erneuten Heulattacke. Ich habe sie verloren. Wahrscheinlich endgültig. Scheiß Lucky-Leben!
"Hey!", murmelt Leo und nimmt meine Hand.
"Alles gut...", sagt er mit sanfter Stimme.
"Nein! Maja und ich.... Ich habe das Armband.... Ihr wiedergegeben.... Sie ha.... hasst mi.... mich bestimmt.", schluchze ich.
"Quatsch! Sie wird es verstehen wenn du es ihr erklärst. Es ist toll, dass er mich ohne viele Worte versteht. Viel mehr Worte hätte ich im Moment noch gehabt, mir fehlt die Luft. Irgendwann gehen mir die Tränen aus und ich lehne mich erschöpft an Leos Schulter.
"Alles wird gut, erklär' es ihr, sie wird dich verstehen.", wiederholt er und streicht mir sanft übers Haar.
Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu:"Allerdings glaube ich nicht das du keine Beste Freundin haben kannst, nur weil du eine Lucky bist. Du hast ja schließlich auch einen Freund!"
"Aber du sagst es macht dir nichts aus, du meinst das es zwar jeden Tag sein könnte das ich sterbe, du aber die Zeit mit mir nutzen willst. Sie weiß es ja nicht mal!", erwidere ich.
"Erklär' es ihr und frag sie. Sie wird sicher genauso denken wie ich.", Leo lächelt mich an.
"Danke!", hauche ich und sehe ihm tief in seine blauen Augen mit weißen Sprenkeln,  die mich an das Wasser im Mittelmeer mit weißen Schaumkrönchen erinnern. Wie sehr ich ihn liebe. Dann nimmt er meinen Kopf in seine Hände und führt unsere Köpfe zusammen, bis unsere Lippen sich treffen und wir die Augen schließen. Noch nie habe ich so etwas schönes gefühlt. So traumhaft habe ich mir unseren ersten Kuss nicht mal im Traum vorgestellt. Seine Lippen sind so warm und weich und so schön glatt. Unser Kuss ist erst schüchtern, dann liebevoll und erfreut. Am Ende kurz bevor wir uns von einander lösen ist er richtig verlangend.
Leo sieht mich an und lächelt.
Ich lächle zurück und merke, wie er meine Welt wieder in Ordnung gebracht hat. Er hat mir den Boden wieder gegeben und ich weiß das mein Leben immer einen Sinn haben wird, egal was passiert, hauptsache es gibt IHN.
Er räuspert sich und der romantische Moment erlischt, er holt uns in die Realität zurück.
"Danke!", murmle ich und lächle ihn an.
Dauerlachlen einer Verliebten!
"Eigentlich wollte ich unseren ersten Kuss bei einem Picknick im Mondschein haben, aber so...", fängt er an, doch ich unterbreche ihn:"Das wäre romantischer gewesen, aber ich finde es gibt nur eins was zählt: Du und ich! Egal wo. Außerdem können wir ja unseren zweiten Kuss dort abhalten!" Er nickt und lächelt.
"Ja!", stimmt er zu.
"Ich liebe dich!", sage ich.
"Ich liebe dich mehr als du mich!", sagt er und grinst.
"Das geht gar nicht!", meine ich uns grinse ihn an.
"Doch Amy, dass geht."
Für einen Moment, meine ich tiefe Trauer seinen Augen zu sehen, doch ich muss mich getäuscht haben, denn als ich noch einmal hinsehe ist alles wie immer.
"Ich will dich nicht raus werfen aber ich schreibe morgen eine wichtige Bio-Klausur....", beginnt er peinlich berührt.
"Kein Ding, ich muss auch los!", sage ich und springe auf.
Er bringt mich zur Tür und gibt mir dort einen Abschiedskuss. Ich grinse ihn an und sage:"Also der Dritte im Mondschein."
Er lacht, wird dann jedoch schnell ernst und meint:"Klar! Aber vergiss nicht Amy, nur wir zählen, egal wo!" Er sieht mir tief in die Augen und mir wird schwindelig vor Glück, die Wichtigkeit und Bedeutung seiner Worte wird mir erst viel zu spät klar.
Im Nachhinein wünschte ich, er hätte sich klarer ausgedrückt, doch er konnte nicht.

Die Wahl der KraftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt