3. Glücklich bis zu einem gewissen Zeitpunkt

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Venedig 1636:
Violetta und Stéphan waren seit etwa sechs Monaten verlobt und inzwischen hatte sich auch das Volk an die Tatsache gewöhnt, dass ihre zukünftige Königin einen einfachen Bastard heiraten würde. Obwohl das Wort Bastard gar nicht mehr auf Stéphan zutraf, da König Leonard ihm den Titel Baron vermacht hatte. Jetzt übte Violetta mit Carly und ihren Hofdamen ein paar venezianische Tänze und waren nach vielen Monaten der Furcht endlich wieder unbeschwert. Nach dem gescheiterten Anschlag auf die Parrillias hatten sich Violetta und Carly Freundschaft geschworen und als sie sich unterstützt hatten die Hinrichtung von Lucilia und den Attentats- Versuch zu vergessen. Gerade als Carly eine elegante Drehung hinlegen wollte, tat Violetta dasselbe und bevor sie stolperten, hielten sie sich aneinander fest und knicksten. Als auf einmal ein Lachen zu hören war, pausierten sie das Tanzen und sahen sich um. Da standen Stéphan und Lorenzo und grinsten. Violetta rannte auf Stéphan zu und Lorenzo ging auf Carly zu. Er kniete sich wie ein Ritter vor sie und reichte ihr eine Blume. Carly und er waren seit kurzem zusammen und das war eins der kleinen Spielchen zwischen ihnen. Sie nahm seine Blume lächelnd an und sagte:" Du hast dir für die nächste Blume ja ganz schön viel Zeit gelassen. Wieso kommt das denn jetzt?". Lorenzo stellte sich wieder normal hin und meinte lächelnd:" Naja, wenn Stéphan mit von der Partie ist, muss ich doch zusehen dass er mich nicht überflügelt". Carly lächelte, schaute kurz zu Violetta und Stéphan und sagte:"Das ist echt süß, aber mir scheint als ob er dich heute gar nicht überflügeln möchte". Jetzt sah auch Lorenzo zu den zukünftigen Herrschern herüber und sah, wie Stéphan den Arm um Violetta legte und sie sich zurück zogen. "Ich wette, die zwei üben schon mal wie man Thronfolger zeugt" sagte er grinsend und nachdem Carly ihn gegen die Schulter geknufft hatte, sagte sie:" Lorenzo! Sowas zieht man nicht ins Lächerliche! Obwohl die zwei jetzt eigentlich die Erlaubnis dazu hätten. Ich würde sagen wir warten ab".

Währenddessen hatten sich Violetta und Stéphan zum See begeben und als sie sich auf eine Steinbank gesetzt hatten, begann Violetta:" Also, du bist doch schon eine ganze Weile mit mir verlobt und ich hoffe natürlich dass wir bald verheiratet werden, aber du hast bis vor ein paar Monaten noch auf der Straße gelebt. Ich weiß nicht ob das nicht alles zu viel auf einmal für dich ist". Stéphan fing an zu lachen und sagte:" Darüber musst du dir wirklich keine Sorgen machen. Denn wenn man die beste der drei Königinnen aus Italien vor einem irren Adligen gerettet hat, schafft man sowas mit Links. Denkst du eigentlich noch an... na du weißt schon?". "Die Hinrichtung meinst du? Ab und zu schon und manchmal denke ich, dass ich vielleicht zu streng gewesen bin. Immerhin war Lucilia die letzte Person die meine Mutter von klein auf kannte" sagte Violetta, aber Stéphan protestierte:" Nein, du hast nichts falsches getan! Kann sein dass sie die beste Freundin deiner Mutter war, aber sie hat mehr als einmal Hochverrat begangen und das lässt sich einfach nicht entschuldigen". "Ich schätze du hast recht. Aber ich hoffe dass ich nie wieder, auch als Königin, jemanden zum Tode verurteilen muss" sagte Violetta und nachdem Stéphan sie in den Arm genommen hatte, genossen sie die Ruhe und Zweisamkeit. Aber dann sahen sie dass Mason auf sie zugerannt kam und seinem Gesichtsausdruck zufolge hatte er keine guten Nachrichten.

Queen of Venice 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt