20. Eine gute Entscheidung?

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Es war zwar schon stockdunkel,aber Violetta wusste genau wo sie hin musste, denn der verabredete Treffpunkt war der frühere Lieblings-Spielplatz von Violetta und Anna gewesen. Violetta stieg vor dem Wald ab, band ihr Pferd an einen Baum und ging zum vereinbarten Treffpunkt. Vor einem riesigen Stein blieb sie stehen und wartete auf Anna. Und während sie wartete, dachte sie noch einmal gründlich über Anna nach: Anna und sie waren seit sie denken konnte befreundet gewesen und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben dass Anna damals noch zu klein war um irgendwas gegen sie zu planen was hieß dass Anna eine Zeit lang wirklich ihre Freundin gewesen war und dass Lucilia nicht alles gute in ihr verdorben hatte und wenn sie es richtig anstellen würde, konnte sie Anna vielleicht dazu bewegen sich bei Leonard zu entschuldigen und wieder zurück ins Schloss zu kommen. Und andererseits konnte sie jetzt endlich erkennen wie verdorben Lucilia letzten Endes war und dass in ihrem Fall die Todesstrafe absolut angebracht war. Genau das würde sie Stéphan erzählen sobald sie zurück war. Aber diese Chance bekam sie vielleicht nicht mehr, denn Anna tauchte auf. Sie ging auf Violetta zu, knickste und sagte:“ Wie schön dich wieder zu sehen alte Freundin. Wir haben uns so lange nicht gesehen und du hast dich kein bisschen verändert“. Violetta wusste nicht was das sollte, deshalb sagte sie:“ Du wolltest mich doch unter vier Augen sehen. Ich nehme  an dass du immer noch sauer auf mich bist wegen deiner Mutter“. Anna sagte:“ Was letzteres betrifft liegst du goldrichtig und das erste das war eine ganz kleine Lüge meinerseits“. Dann pfiff sie und rief:“ Ihr könnt jetzt zuschlagen, meine Lieben“. Kaum hatte sie das gesagt kamen etwa acht Mädchen aus den Schatten zum vorscheinen. Alle saßen sie auf Pferden und hatten Schwerter dabei. Und als Violetta begriff dass das hier eine ernste Sache war, verfluchte sie sich innerlich selbst dafür, dass sie niemandem bescheid gesagt hatte oder wenigstens Carly oder Lorenzo mitgenommen hatte. Anna gab ihnen Freundinnen ein Zeichen, weshalb drei von ihnen Violetta packten und auf einem Karren festschnallten. Ihre Freundinnen Francesca und Donatella fuhren den Wagen mit Violetta während Anna auf Francescas Pferd umgestiegen war. Dann setzte sich die Gruppe in Bewegung und machte sich auf den Weg zu Annas Versteck. Und während sie so durch den ruhigen Wald fuhren kam sich Violetta(zu Recht) unglaublich bescheuert vor. Aber wenn sie so drüber nachdachte hätte sie eigentlich wissen müssen dass Anna ihre Freundschaft nicht erneuern wollte. Aber sie wäre ja nicht Violetta Parrillia wenn sie nicht auch hier raus kam.

Queen of Venice 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt