Kapitel 4

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Ein Feuerzeug zu finden erwas sich als einfach.
So etwas gab es in diesem Laden anscheinend doch noch.

Das Feuer löste etwas wehmütiges in mir aus.

Ich dachte an die Zeit zurück in der ich noch ein niemand für Kyungsoo war.

Ja.
Ich kannte ihn.
Bloß für ihn war ich wahrscheinlich schon längst in Vergessenheit geraten.

Alles fing damals in der Grundschule an.

Kyungsoo war in meiner Klasse.
Wir waren sogar befreundet.
Völlig frei und unschuldig.

Unsere gemeinsame Zeit wardie schönste Kindheitserinnerung, die ich hatte.

Meist trafen wir uns nach der Schule bei Kyungsoo.

Einfach aus dem Grund, dass es bei ihm viel schöner war.
Seine Familie hatte ein großes Haus mit Garten.

Unsere Lieblingszeit war der Sommer.

Dann haben wir meistens auf der Veranda vor Kyungsoos Haus gesessen und Erdbeereis gegessen.
Meistens hat er sich dabei einen Sonnenbrand eingefangen.

Im Gegensatz zu mir war er halt sehr blass und dadurch anfälliger auf sowas.

Das Leben schien perfekt bis Kyungsoo in der 3. Klasse weggezogen ist.

Ich weiß in dieser Zeit habe ich sehr viel geweint.

Ja ich war eine verdammte Heulsuse.
Tag und Nacht habe ich deprimiert rumgesessen und mich selbst bemitleidet.

So ging das dann eine ziemlich lange Zeit lang.

Ich bekam Kyungsoo einfach nicht aus meinem Kopf.
Man sagte mir ich könnte ihn vergessen aber ich konnte nicht.

All die Jahre hatte ich Kyungsoo immer im Hinterkopf herum geistern.

Was er wohl gerade in seiner neuen Heimat tat?
Ob er neue Freunde gefunden hatte?
Vielleicht sogar bessere als mich?

Kurz bevor er weggezogen ist habe ich aus Verzweiflung ein Buch aus seinem Zimmer mitgehen lassen.

Kyungsoo las viel.

Sehr viel.

Da würde es schon nicht auffallen wenn ein Buch fehlt.
So dachte ich naives Kind damals.

Also deprimierte ich so vor mich hin.

Auf der Uni veränderte sich dann alles.

Wie durch einen "Zufall" war Kyungsoo auf der gleichen Universität gelandet wie ich.
Es könnte schon fast eine Geschichte aus einem dieser Kitschstorys sein.     

Bloß nur mit dem Unterschied, dass wir uns nicht in die Arme fielen und alles ein Happyend war.

Er erkannte mich nicht.

Egal wie oft wir uns über den Weg liefen.

Und ich hatte ihn nie angesprochen.
Ich hatte Angst er würde mich verstoßen.

Wie ein Bekloppter habe ich nach einem Grund gesucht ihn ansprechen zu können.
Ich fand keinen, bis mir das Buch wieder einfiel.
Das schien die Lösung zu sein.

Der Blick, mit welchem er mich ansah als ich ihm das Buch hinhielt und unsinniges Zeug vor mich hinstammelte, war die Verwirrung pur.

"Was soll das?"

Das hatte er mich gefragt.

Seine Stimme ließ mich erschaudern.
Er hatte sich verändert.

Zu sehr für meinen Geschmack.

Ich wollte den kleinen niedlichen Kyungsoo aus Kindertagen wieder zurück.

Letzendlich hatte ich ihm nur stumm das Buch in die Hand gedrückt und bin gegangen.

Ja.
Ich hatte wieder geheult.
Allein für mich.
Ich wollte Kyungsoo für mich alleine haben.
Ich wollte dass er nur mir vertraut, mir alles erzählt.

Doch er hatte nun neue Leute um sich.

Bessere.

▪Don't leave me alone▪[EXO]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt