Percy - "Einmal Araen mit Süßigkeiten, bitte!"

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Poseidon ist der Gott der Meere. Zeus ist der Gott der Lüfte. Beide Götter sind Brüder und wie Geschwister das so machen streiten sie sich ebenfalls. Normale Geschwister streiten sich jedoch nur manchmal, Zeus und Poseidon sind ständig im Zwiespalt. Wenn man also ein Sohn des Meeresgottes ist hat man Pech gehabt, weil Zeus einen hasst. Wenn man dann sich aber auch noch im Territorium des Himmelsgottes befindet steht man kurz vor dem Tod.
Ich hasste fliegen. Ich fühlte mich einfach nicht wohl dabei. Nicht nur, dass ich mich in der Luft befand, was eindeutig der Machtbereich Zeus' war, sondern auch, dass ich mich in einem tonnenschweren Metallkörper, fast 900 km/h schnell fliegend, mehrere Kilometer über dem Erdboden befand. Annabeth neben mir schien das alles nichts auszumachen. Sie hatte sich kurz nach dem Abflug aus New York ihre Kopfhörer in die Ohren gestöpselt und war eingeschlafen und Grover neben ihr las eine Zeitung. "Alles für den kleinen Satyr" stand in bunten Buchstaben auf dem Titelblatt geschrieben. Ich hoffte mal, dass Grover das Magazin durch magischen Nebel vor den neugierigen Blicken der Menschen geschützt hatte, denn ich wollte gar nicht wissen, wie beispielsweise die alten Damen vor Grover, reagieren würden, wenn sie herausfänden, dass der nette, junge Mann, mit dem sie sich vorhin unterhalten hatten, in Wirklichkeit ein Ziegenmensch war.
Ich starrte auf meine Hände um mich von meiner Flugangst abzulenken. Sie waren inzwischen ziemlich vernarbt, von all den Missionen, die ich hinter mir hatte und sie sahen aus, als würden sie einem alten Mann gehören. Ich fuhr mit dem Zeigefinger die längliche gezackte Narbe auf meinem linken Handrücken nach. Im Tartarus war ich an einem Dornenstrauch hängen geblieben und hatte mir den Handrücken aufgerissen, so war sie eine der wenigen Narben, die ich nicht im Kampf bekommen hatte. Ich schloss die Augen. Die Zeit im Tartarus war schrecklkch gewesen. Ich holte einmal tief Luft - und nahm einen eigenartigen Geruch war. Er erinnerte mich an die Zeit da unten. Es wunderte mich jedoch, dass mir genau jetzt dieser Geruch wieder einfiel. Er war weder besonders schlecht, noch gut, er war einfach ekelhaft markant.
Ich überlegte noch fieberhaft, an welche Wesen dieser Geruch mich erinnerte, als ich Grover einmal kurz vor Schreck meckern hörte. Ich machte die Augen wieder auf und sah Grover, wie er hektisch seine Panflöte in seinem Rucksack suchte. "Percy, ich glaube wir haben ein Problem." Ich sah ihn verwirrt an. Weder sah icv eine Gefahr, noch konnte ich mir vorstellen, das es hier eine geben könnte. "Was ist denn los, G-Man?" Vorsichtshalber holte ich trotzdem meinen Kugelschreiber Springflut aus der Hosentasche. "Riechst du das nicht? Es riecht nach Verwünschungen!" Ich sah ihn verwirrt an. "Was bei allen Göttern meinst du damit?" Er lehnte sich über Annabeth, die immer noch seelenruhig schlief, und raunte mir zu. "Das müsstest du eigentlich am Besten wissen. Es riecht hier nach Araen. Sie sind die Geister von Flüchen und Verwünschungen und im Tartarus zu Hause. Ich hab vorhin am Flughafen schon einmal kurz ihren Geruch wahrgenommen, dachte aber, dass es einfach Zufall war. Jetzt bin ich mir sicher: Hier an Bord ist mindestens eine Arae."
Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Da waren wir schon einmal nicht im Auftrag einer Mission unterwegs und schon wieder wollten uns Monster angreifen. Was hatten alle nur immer gegen uns? Der Vorsicht halber weckte ich jedoch Annabeth auf. "Du solltest aufwachen, es könnte gleich brenzlig werden." Sie sah mich verwirrt an. "Was willst du, Algenhirn?" Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Riechst du das? Wie unten im Tartarus." Sie schnüffelte kurz und verzog dann das Gesicht. "Araen - widerliche kleine Nervensägen." Das war mal wieder klar. Jeder wusste von diesen Wesen nur ich nicht. "Du solltest dein Messer auspacken." Ich wusste nicht, wie sie es geschafft hatte ihr Messer an den Sicherheitsleuten im Bahnhof vorbeizuschleusen, aber ich hatte es an Bord in ihrer Tasche gesehen und Annabeth schien sowas problemlos hinzubekommen.
"Wer glaubst du ist es?" Sie sah die Leute prüfend an, aber ich zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich würde es jedem zutrauen. Dafür hab ich inzwischen schon zu viel erlebt." Annabeth sah zu einem Goth-Paar in der Ecke. "Entweder die oder die beiden Geschäftsmänner vorne in der ersten Klasse." Grover stupste sie an. "Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich glaube wirklich, dass das diese eigenartigen Süßigkeiten-Omas von vorhin sind. Ich hab immer noch Bauchschmerzen von den Gummibärchen." Ich lachte. "Du verträgst ja auch nichts anderes als mexikanisches Essen." Er wurde rot und wir warteten darauf, dass etwas geschah.
Der Lautsprecher knackste. "Sehr verehrte Fluggäste, wir erreichen in Kürze den Seattle - Tacoma International Airport. Bitte begeben sie sich auf ihre Plätze und schnallen sich an. Die Crew hofft sie hatten einen angenehmen Flug und beehren uns bald wieder." Diese Durchsage schien wie ein Signal für die Araen gewesen sein, denn nun erhoben sich die beiden alten Damen aus der Reihe vor Grover und stellten sich vor unsere Sitzreihe. "Percy Jackson darf nicht in die Hauptstadt gelangen. Unser Meister hat uns angewiesen Percy Jackson zu töten. Tretet aus dem Weg." Die beiden alten Frauen sprachen wie aus einem Munde. "Ich wusste es doch.", hörte ich Grover murmeln, kurz bevor er anfing in seine Flöte zu blasen und sofort wurden meine Augenlider schwer und ich sah wie auch alle anderen Gäste müde wurden. "Grover, der Pilot!" Sollte er einschlafen hatten wir ein größeres Problem, als die Araen. "Keine Angst, Percy. Meine Melodie durchdringt keine Metallwände."
In diesem Moment griff die erste Arae an. Grover sprang auf den leeren Sitz vor sich und spielte weiter auf seiner Flöte. Er machte das gut. So hatten wir immerhin später kein Problem damit, dass zu viele Menschen gesehen hatten, was passiert war. Allerdings blieben jetzt nur noch Annabeth und ich übrig die beiden Araen zu töten, also zog ich die Kappe von Springflut und das Schwert entfaltete sich. Die erste Arae wich zurück. "Na kommt schon ihr ekelhaften Monster. Lasst euch zu Staub zerschlagen." Ich hatte Blut geleckt und ich spürte wie ich in den Kampfmodus verfiel. Annabeth rannte in den Gang und holte nach der zweiten Arae aus, doch diese wirbelte herum und entwich dem Stoß. Jetzt konnte auch ich endlich aus der Sitzreihe rausgehen und die andere Arae angreifen. Ich erwischte sie am Arm und hörte sie aufheulen.
Aber ich achtete schon garnicht mehr auf das Monster vor mir, denn etwas anderes hatte meine Aufmerksamkeut erregt: Annabeth war verschwunden. "Annabeth?" Ich sah mich nochmal kurz um, ob ich sie vielleicht übersehen hatte, aber sie war nirgendwo. "Annabeth?" Ich rief erneut nach ihr und wehrte gerade nochmal einen Schlag der zweiten Arae aus. Ihre Fingernägel erwischten mich jedoch an der Hand. Ein weiterer Kampf also, der Narben hinterlassen würde. Ich sah meine Freundin immer noch nicht. "Annabeth? Wo bist du?" Diesmal rief ich lauter und ich hörte, wie Grovers Lied stockte. "Mach weiter G-Man!" Er stockte nochmal kurz, kam dann aber wieder in die Melodie rein. Ich griff die erste Arae, die mir schon wieder bedrohlich nahe gekommen war, an und trennte ihren rechten Arm ab. Erneut hielt ich nach Annabeth Ausschau und wollte gerade die zweite Arae angreifen, als eine Dolchspitze in der Brust der Arae erschien. Annabeth stand lächelnd hinter ihr, während das Monster zu Staub zerfiel. Mit einem Hieb trennte ich der anderen Arae den Kopf ab und auch sie ging zurück in den Tartarus.
Als wir alle wieder auf unseren Plätzen saßen und Grover das Flötespielen aufhörte sah ich Annabeth fragend an. "Wieso hast du nicht geantwortet?" Ich hatte ihr NY-Yankees-Cap, die unsichtbar machte ganz vergessen, als ich sie vorhin gesucht hatte. "Und damit verraten wo ich bin? Wohl kaum, Algenhirn!" Ich küsste sie. "Ich in froh, dass dir nichts passiert ist. Allein die Vorstellung von dir getrennt zu werden macht mir Angst." Sie lehnte sich an mich. "Wir haben in der Hauptstadt viel vor. Versuchen wir es gemeinsam hinzubekommen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 16, 2016 ⏰

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