Verschwinden

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Ich hatte schnell alle Sachen in meinen Koffer gepackt. Wirklich viel hatte ich nicht. Das brauchte ich auch nicht. Ich musste schnell verschwinden, das wusste ich. Mit meinem Vater wollte ich nichts zu tun haben. Ich wusste selber zu was er im Stande war. Denn das hab ich oft selbst miterlebt. Doch das eine Mal, da hatte er es übertrieben.

Als ich alle wertvollen Sachen in meinen Koffer gepackt hatte, ging ich schnell die Treppen nach unten, um in dem Hotel, in dem im wohnte auszuchecken. Das Hotel hatte nur einen halben Stern, doch ich mochte es. Es war daher nicht überteuert und auch für Leute geeignet, die ein paar Monate in der Stadt bleiben wollten, ohne gleich eine Wohnung zu mieten.

Doch als ich gerade die Tür nach außen aufmachte, stand mein Vater vor mir. Und wirklich glücklich sah er auch nicht aus. Seine Mundwinkel waren förmlich nach unten gezogen.

Ich stand nun vor der Straße mit meinem Vater auf dem Gehweg und hatte keine Ahnung, was er denn eigentlich von mir wollte. Ich sah, dass von rechts ein Bus kam, die Haltestelle müsste direkt um die Ecke sein. Also rannte ich los, mit meinem Koffer in der Hand zur Haltestelle. Ich sah wie mein Vater zuerst verdutzt da stand und mir dann doch noch hinterher rannte. Der Bus stand noch an der Haltestelle und so sprang ich in die noch offene Tür hinein, die sich gerade schloss. Der Busfahrer schaute mich nur verwirrt an. Aber ich machte ihm schnell klar, dass er sofort losfahren solle. Ich bezahlte schnell ein Ticket und setzte mich auf den hintersten Platz und konnte aus dem Fenster beobachten wie mein Vater wütend auf den Gehweg stand.

Ich musste mir unbedingt eine neue Identität anlegen, denn ich wusste das mein Vater zu allem fähig war. Und wenn ich der jenige war, den ihn hinter Gitter gebracht habe, dann macht er auch nicht vor mir Halt.

Psycho?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt