Teil 42

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Evvie

Wir stiegen in Boote und wurden mit Rudern ausgestattet. Jeweils ein Begleiter pro Boot erklärte uns die einzigen Signale. Da man auf dem Bootsrand sitzen musste, sollte man wenn er "down" schrie, ins Boot rein gehen und sich so klein wie möglich machen. Bei "stop" einfach aufhören zu rudern und sich an so Seilen an der Seite festhalten und bei "go" wieder anfangen.

Ich saß zusammen mit Mum, Dad, Jack und Jay drin. Da Mum und Dad die Größten waren, mussten sie sich vorne hinsetzen. Jay und ich in die Mitte und Jack saß zusammen mit dem erfahrenen Begleiter ganz hinten. 

Wir fuhren langsam los, es war nicht besonders aufregend und ich fragte mich echt, wozu wir Schwimmsachen angezogen hatten, wenn wir nicht nass wurden. Nur ab und zu kam ein "stop" oder "go". Dann wurde ws interessanter, die Strömung wurde stärker und wir steuerten direkt auf einen kleinen Wasserfall zu. Ja genau, den werden wir jetzt runter fahren oder was? Ja! Ja? Das erste Mal wars noch lustig. Er schrie zwar "down", sah dabei aber noch ganz gechillt aus. Das Wasser kam über uns und wir tauchen ein bisschen durch den Fluss bevor wir wieder aufstiegen. Dann wurde die Strömung jedoch noch stärker und am Ufer standen irgendwelche Thailänder und schrien was zu uns. Der Begleiter-Typ sah nun wesentlich gestresster aus.

Noch im richtigen Moment rief er "down" und ich duckte mich ins Boot und schrie als wir steil nach unten fuhren. Ich dachte, dass ich sterbe. Das ganze Wasser, welches uns überspülte floss in meinen Mund, so dass ich mich verschluckte. Ich hatte Angst. Jay, der neben mir in Boot saß, sah das. Er rutschte noch näher zu mir und legte seinen Arm um mich und klopfte mir kurz auf den Rücken als ich wegen des Wassers husten musste.

Als sich die Strömung wieder beruhigt hatte kam sofort ein "go", dass alle wieder zu rundern anfingen. Ich musste noch kurz Luft holen. Jay schrich mir über den Rücken, gab mir einen kleinen Kuss auf den Kopf und flüsterte mir ins Ohr.

"Alles wird gut."

Ich sah auf und er lächelte mich ermutigend an.

•∞•

Nachdem wir an einer ruhigen Stelle wieder anlegten, war der Truck mir unseren Klamotten schon da. Wir trockneten uns ab, wechselten unsere Kleider und bekamen ein einfaches Gericht, Reis mit Süß-Sauer zu essen. Nach dieser kleinen Pause fuhren wir weiter. Als wir das nächste mal dann hielten, sagte uns Cathy, dass dies der letzte Stop war.

•∞•

Wir bekamen alle Wanderstöcke und liefen erst einen breiteren Weg hoch. Es war noch ziemlich weitläufig eine einfache grüne Wiese. Also ich würde nicht drauf wetten, dass es eine Wiese war, sonders eher kleinere grüne Pflanzen.

"Ich hasse Wandern!", merkte ich nach fünf Minuten an.

"Evvie, jetzt reiß dich mal zusammen!"

"Ja, sorry."

Wir liefen weiter ins Dickicht rein und es wurde schon interessanter. Sobald die Wege schmaler wurden und man ein bisschen über Stock und Stein klettern muss, macht Wandern wieder Spaß. Und der Dschungel war echt wunderschön.

"Aufpassen. ", rief Pop, der vorweg lief, auf einmal, "Hier müsst ihr auf diesen Stamm über den Fluss kommen."

Eher ein Bächlein, aber gut, ich will trotzdem nicht drin liegen, jetzt nachdem ich meine Sachen gewechselt habe und etwas Trockenes trage.

Ich balancierte drüber und Pop bot mir seine Hand an, die ich dankbar annahm um den letzten Teil rüber zu gehen. Kaum war ich angekommen hörte ich nur ein kleines 'Platsch'. Ich drehte mich um und finf augenblicklich an zu lachen, wobei ich mir einen tödlichen Blick von der Person im Wasser zu zog. Jay. Natürlich. Er schaffte es wirklich immer hin zu fliegen. Süß. Und das nur weil er männlich wirken wollte und deshalb Pops Hand nicht angenommen hatte. Selbst Schuld. Ganz ehrlich.

Am Ende der Wanderung sollten wir bei einem Wasserfall enden, bevor wir wieder zurückgingen. Er war wunderschön. Und eiskalt, aber wunderschön. Ich stellte mich rein und bat Cathy ein Foto von mir zu machen.  Das tat sie auch.

"Jay, stell dich doch auch dazu. Zu Evvie.", sagte sie zu ihrem Sohn.

Er kam langsam auf mich zu.

"Näher!"

Er rutschte näher und legte seinen Arm um meine Taille. Es ging eine unglaublich angenehme Wärme von ihm aus, die mich die Kälte des Bergwassers vergessen ließ. Ich lächelte in die Kamera, da ich sicher knallrot geworden wäre, wenn ich ihm ins Gesicht geblickt hätte, denn ich wusste, dass er mich gerade ansah. Wenn ich jetzt aufsehen würde, würden wir uns dann wieder küssen. Es war so wie das letzte Mal. Wir beide und eine völlig klischeehafte, romantische Situation.

A BadBoy falling in loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt