Kapitel 1: Willkommen

451 47 4
                                    

Ich nahm meinen Koffer und meine Tasche fest in die Hand, nachdem ich Zayns Wohnung verlassen  hatte. Ich war erleichtert, dass ich einfach durch die Straßen gehen konnte, und wusste, dass Zayn immer da war, wenn ich ihn brauchen würde. Es ist nicht entscheidend, ob er physisch da ist, für mich zählt es, dass ich weiß, dass er für mich da ist.
Ich lief die Straße also entlang, mir genau die Gegend, in der ich früher gewohnt hatte, ansehend. Es hatte sich doch viel verändert. Es gab mehr Kinder, die im Park spielten, als zu meiner Kindheit. Der Park war aber auch ausgebaut worden, sodass es mehr Geräte gab.
Die Gegend im Allgemeinen wirkte freundlicher und einladender. Sie wirkte gepflegt, wie eine große Nachbarschaft, die stets darauf achtete, alles sauber und in einem guten Rahmen zu haben.

Als ich in meiner neuen Wohnung angekommen war, öffnete ich die Tür, und wurde von einem frisch renovierten Raum ‚begrüßt‘. Ich trat hinein und sah mich erst mal um. Die Wohnung war schon halbwegs möbiliert, sodass ich anfangs nicht viel zu tun hatte. Ich konnte mich also auf mein Bett fallen lassen, und mir eine Runde Schlaf gönnen. Ich hatte wirklich lange keinen ruhigen Schlaf mehr.

Immer wieder sah ich die Szene im Traum, als Zayn und ich uns wiedersahen. Immer wieder spürte ich diesen Wall an Erleichterung, der mich durchfloss, als wir uns in den Armen lagen, und immer wieder spürte ich das echte Lachen auf meinen Lippen, als wir im Bus saßen, auf den Weg zurück, und über unsere Situation, die so albern und doch so traurig war, lachten.
Es war eine warme harmonische Stimmung, die uns umgab, wenn wir Zeit miteinander verbrachten.

Als ich aufwachte, war es mittlerweile schon Abend geworden. Ich stand auf und ging duschen, um richtig wach zu werden. Als ich aus der Dusche trat, und mich betrachtete, fiel mir zum ersten Mal wirklich auf, dass meine Gesundheit nicht wirklich ungefährdet war. Ich war doch ziemlich dünn.  Ich bemerkte erst vor dem Spiegel, wie schwer es doch werden würde, in mein altes Leben hineinzukommen.
Schließlich habe ich noch alle Erinnerungen. Ich erinnerte mich genau an jeden Abend, als ich mit der Waffe an meinem Kopf da stand. Als ich das Essen heimlich wegschmiss. Ich erinnerte mich immer noch an die Tage, wo Zayn mich verprügelt hatte, wo er mir meine Menschlichkeit genommen hatte, und ich wusste, es würde eine Zeit lang dauern, bis ich wieder auf meinen Pfad zurückkam. Aber alleine, dass ich es versuchen will, muss doch schon was heißen.

Das Klingeln meines Handys ließ mich vom Spiegel wegtreten, und ich nahm ab.

„Niall Horan, hallo?“

„Niall! Hey, wie geht’s?“

„Louis?“

„Ja, wer denn sonst?“

„Mein Vermieter vielleicht?“

„Du wohnst schon wieder hier? Das ist ja super! Sag mir die Adresse und ich bin gleich bei dir, ja? Du musst mir alles erzählen!“

„Louis, ich kann gerade wirklich nicht. Die Wohnung ist noch total unfertig und ich bin momentan nicht in der Lage.“

„Weiß Zayn, wo du wohnst?“

„Woher weißt du, dass er wieder da ist?“

„Naja, wenn du da bist, dann ist er das auch. Schließlich ist er in alle Länder gereist, in denen es einen Niall Horan gab, um dich zu finden.“

„Er… was?“

„Er ist nach Paris, nach Italien und nach sonst wo, weil er nach dir gesucht hat. Und er hat dich gefunden, anscheinend. Und du bist da. Und das heißt, Zayn ist auch da. Oder wohnt ihr jetzt zusammen?“

„Er hat wirklich nach mir gesucht?“ Ich war schon fast sprachlos. Ich hätte das von Zayn nicht erwartet. Es gab anscheinend doch viel, dass ich noch nicht wusste.

„Ja hat er. Aber jetzt komm erzähl‘!“

„Louis, ein andersmal, okay?“

„Okay. Weiß Zayn wo du wohnst?“

Destiny's a last first kiss - A Ziall FanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt