Rick und Kate und...

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Vorsichtig öffnete Rick die Tür zum Krankenzimmer seiner Frau und spähte hinein. Sie lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett, ihre Gesichtszüge waren entspannt, also schlief sie. Leise schlich Rick zum Bett und wollte gerade den mitgebrachten Kaffee auf dem Nachtschrank abstellen, als Kate sich aufsetzte.

„Herrgott, Beckett", stöhnte Castle und sprang erschrocken einen Schritt zurück. „Muss das sein? Beinahe hätte ich den Kaffee fallengelassen."

„Das wäre äußerst schade gewesen, denn da warte ich schon sehnsüchtig drauf", erwiderte Kate, entschuldigend lächelnd, und streckte ihre Hand nach dem Heißgetränk aus. „Warum kommst du überhaupt so spät?"

Rick beugte sich zu seiner Frau runter und gab ihr einen Kuss, bevor er ihr den Becher übergab. „Kirsten war doch heute das letzte Mal da und wir haben uns verquatscht."

„Ach ja, die Frau, mit der du dich in meiner Abwesenheit körperlich betätigt hast", grummelte Kate sarkastisch.

Rick kannte seine Frau. Ihre Äußerung bezog sich nicht darauf, dass sie eifersüchtig war, sondern eher darauf, dass sie im Moment mit der Gesamtsituation unzufrieden war. „Ich weiß, was in dir vorgeht, Kate, aber alles wird gut ausgehen, davon bin ich felsenfest überzeugt."

„Deine Zuversicht möchte ich haben", stöhnte Kate und nippte weiter an dem entkoffeinierten Kaffee.

Rick nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie, ihn anzusehen. „Du hast sie und das weißt du auch." Kate nickte leicht. „Ich lasse dich nicht im Stich, egal wie oder was du entscheidest. Ich liebe dich und ich liebe dieses Kind, aber wenn es nicht das ist, was du im Moment willst, werde ich deine Entscheidung akzeptieren. Voll und ganz." Rick sah die Tränen in den Augen seiner Frau und es brach ihm das Herz. Er wusste in welcher Zwickmühle sie sich befand. Sie wollte ihm sein Kind nicht vorenthalten, obwohl sie noch nicht wirklich bereit war für ein Baby, und schon gar nicht für ein eventuell behindertes oder krankes Kind.

Kate legte ihre Arme um seinen Körper und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Sofort konnte er die Feuchtigkeit ihrer Tränen spüren, die durch den Stoff seines Hemdes auf seine Haut sickerte. „Was ist, wenn ich die falsche Entscheidung treffe?", schluchzte Kate. „Was passiert, wenn das meine einzige Chance ist, ein Kind zu bekommen?"

„Nichts passiert dann, Kate!" Rick drückte seine Frau noch fester an sich. „Du bist mir genug", meinte er bestimmt und hoffte, dass Kate das leichte Zittern in seiner Stimme überhörte. „Natürlich würde ich gerne eine Familie mit dir gründen, aber bisher haben wir uns allein nicht gelangweilt und das wird auch in Zukunft so bleiben." Er atmete tief durch, er musste für sie beide stark bleiben. „Und außerdem ist noch überhaupt nichts entschieden."

Rick löste sich aus der Umarmung und drückte Kate sanft, aber bestimmt zurück aufs Bett. „Komm, mach mal etwas Platz", forderte er sie grinsend auf, während er sich neben sie legte und eine Hand unter ihr Shirt wandern ließ. „Wir haben noch genug Zeit, um ein bisschen rumzumachen."

Kate quietschte überrascht auf, als seine Fingerspitzen die Unterseite ihrer Brust berührten, lächelte ihn dann aber mit noch feuchten Augen an und legte ihre Lippen auf seine. „Okay, Casanova, zeig mir, was du draufhast."

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Natürlich blieben sie angezogen und beließen es beim Küssen und Kuscheln, sie waren schließlich in einem Krankenhaus, aber die Ablenkung und das warme Gefühl dem anderen nahe zu sein, tat ihnen gut und beruhigte ihre Nerven... zumindest ein wenig.

Bis nach einem kurzen Klopfen schlagartig diverse Ärzte vor Kates Bett standen und Rick allein durch ihre Anwesenheit dazu nötigten, sich aus der Umarmung seiner Frau zu schälen und das warme Bett zu verlassen.

Tag der EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt