Kapitel 3

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Talia

Es war lächerlich, doch als ich ihm in die Augen sah, die eine solch traurige Ausstrahlung hatten, hatte ich das Gefühl, mein Herz zerreiße. Ich hatte Mitleid mit ihm, ich spürte Zuneigung zu ihm, wollte ihn in den Arm nehmen und trösten. Ich schämte mich für meine Gefühle, wurde rot und sah zu Boden. Wir standen uns immer noch gegenüber, einen Meter zwischen uns und sagten nichts. Die anderen Schüler um uns herum beeilten sich in ihre Klassen zu kommen, sie drängelten und schubsten uns, denn wir standen mitten im Weg, doch es störte mich nicht- ich blickte wieder auf und sah ihm in die Augen. Ich spürte wie rot ich war und lächelte verlegen. Er sah mir ins Gesicht und auch er lächelt mich an. Wow, er hatte wunderschöne Grübchen... ich bekam wieder ein Kribbeln im Bauch, doch es war nicht die Art von heute morgen. Es war ein fantastisches Gefühl! ,,Ihr steht wohl auf Nachsitzen, nicht wahr?" ertönte es links von mir und ich erschrak.  Neben mir stand ein dicker Mann in einem schwarzen Adidas Trainingsanzug, um die 40, mit einer Halbglatze. ,, Entschuldigen Sie, Mr Turner, sie hat mich gerade gefragt, wo ihr Raum ist."  Mein Herz setzte eine kurze Sekunde aus, als ich seine Stimme hörte. Sie war so sanft, doch trotzdem klang sie männlich. Ich fragte mich kurz, woher er weiß, das ich meinen Kurs gesucht habe und kam auf den Schluss, dass er wohl weiß, dass ich neu hier bin. Ich musste mich zusammenreißen, ihn nicht wieder wie eine verliebte Kuh anzugucken. ,, In welchen Raum muss sie denn?" fragte er misstrauisch. Der Junge sah mich hilfesuchend an und  ich  sagte schnell :,, 202." ,,Aha. Gut, komm mit, ich zeig dir wo das ist." Er lief schon los, ich sah den Jungen noch einmal kurz an und ging hinterher. Ich lächelte den Rest des Schultages nur noch vor mich hin. 

-Ethan-

Langsam ging ich den Weg zu mir nach Hause und hörte Musik. Dabei dachte ich nur an sie. Ihr Lächeln war umwerfend.  Nach zehn Minuten kam ich zu Hause an. Ich betrachtete mein Haus, es war klein, grau und einfach gebaut. Das Dach war schwarz. Ich ging rein, durchquerte die Küche und ging durch den Hintereingang in den Garten.  Dort sah ich auch schon die große Trauerweide, auf die ich seit meiner Kindheit immer rauf geklettert bin.  Ich ließ meinen Rucksack auf den Boden fallen, zog mich an einem Ast hoch und kletterte immer Weiter, bis ich den dicken Ast erreicht habe, auf dem ich mich immer setzte. Ich lehnte mich an den Baumstamm, nahm mir eine Zigarette aus meiner Hosentasche, steckte sie in meinen Mundwinkel und zündete sie an.  Tief atmete ich den Rauch ein und blies ihn langsam wieder aus. Sie hat mich noch einmal angesehen, bevor sie gegangen ist. Mein Herz setzte aus und die ersten Sonnenstrahlen erreichten es in diesem Moment. Ich fühlte mich als ob sich mein Herz geöffnet hat. Ich will mit ihr ausgehen, will sie kennen lernen, sie berühren.  Sie ist nicht so wie die anderen, davon bin ich überzeugt. 
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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 22, 2016 ⏰

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