Gefangen in der eigenen Welt

2.

Geh raus zum spielen hat sie immer gesagt. Eigentlich wollte ich nicht. Aber bevor Vater kam und mich mit dem Lederriemen drescht mache ich das,  was Mutter verlangt.  Letztlich ist es egal ob ich es tue oder nicht. Denn ich bin immer die böse.  Der Lückenbüßer.  Ich mach' und kann nichts richtig sagte Mutter.  Sie sah  schön aus, war gebildet und höflich zu Fremden, Freunden oder Nachbarn. Aber sie war durch und durch böse.  Wenn sie einen schlechten Tag hatte,  machte sie mir das Leben besonders schwer. Die Kochlöffel, die zu Bruch gingen, kann ich längst nicht mehr zählen.  Die anderen haben es nie mitbekommen.  Ich habe auch  nie darüber gesprochen. Die Narben sind da.  Nicht nur auf dem Rücken. Sie lasten auch auf meiner Seele.  Doch das kümmerte Mutter nicht. Auch  Vater interessiert sich  nicht.  Wieso auch?  Ich bin und war immer nur eine Plage.  Ein Parasit das sie solange durchs Leben bringen mussten, bis sie mich endlich los werden konnten.  Und ich konnte es kaum erwarten.  Jeden Tag  bettelte  ich in meinen  Gebeten darum.  Doch nichts geschah.  Noch nicht.