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Die erste Zeit weinte ich abends in mein Kissen. Aus Angst das Mutter oder Vater mich hören konnten drückte ich mein Gesicht so hinein das ich schier keine Luft mehr bekam.  Am Anfang  rang ich japsend und hechelnd noch erschrocken nach Luft. Doch die Tage wurden zu Wochen.  Die Wochen zu Monaten.  Wie oft aber haben sie mich erwischt.  Vater sagte,  das nur Schwache Heulsusen weinen würden.  Es sei ein Zeichen von Schwäche.  Es sei erbärmlich sagte er, erbärmlich  das ich seine Tochter war.  Er schämte  sich für mich sagte er wütend während  er den Ledergürtel auszog.  Mit jedem Hieb starb ein wenig Menschlichkeit in mir.  Mit jedem Schlag brach er ein Stück meiner Selbst.  Er wusste nicht im geringsten was er mir an tat.  Was er in mir schuf.  Auch Mutter tappte im dunkeln. Keiner wusste wer oder was ich wirklich war.  Keiner kümmerte es.  Und das war mein Vorteil.  Meine Chance.  Meine Rache.  Irgendwann.  Irgendwo.
Deren Wut und Strafen waren mein Antrieb, mein Hass.

Gefangen in der eigenen WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt