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PoV: Ardy

Glücklich fiel ich ihm um den Hals, als er mir die Tür öffnete. Schon seit Montag freute ich mich auf den heutigen Tag, weil ich wie immer das ganze Wochenende mit ihm verbringen würde.
„Taddl“ seufzte ich zufrieden gegen seinen Hals.

Dass er nicht lächelte wie sonst sondern nur starr an die Wand blickte während er stumm seine Arme um mich legt, sah ich natürlich nicht…

Er nahm mich vorsichtig hoch und ich kuschelte mich lächelnd an ihn. Ich hatte dieses Gefühl so vermisst...

Er setzte sich mit mir aufs Sofa, legte seine Hände an meine Schultern und drückte mich leicht von sich weg.
Ich schaute ihn etwas verwirrt an und dann sah ich seinen Gesicht.
Er hatte den Blick leicht gesenkt und sein Ausdruck wirkte angespannt.
„T-taddl?“ Meine Stimme war leise. Ich hatte ihn nie so gesehen, sonst lächelte er immer.
Doch seine Augen waren nicht so strahlend leuchtend wie sonst, sondern eiskalt, was mir einen Stich versetzte.
Ich muss mit dir reden Ardian.“ Ein Schauer überfuhr mich bei seinen Worten und ich biss mir nervös auf die Lippe.
„Ich…“ Doch seine Stimme brach ab und ein wenig seiner kalten Fassade, die er versuchte vor mir zu haben bröckelt von ihm ab.
„Taddl was ist los?“, fragte ich ängstlich. Was war nur passiert…?

Er wich meinem Blick aus und es machte mich noch unsicherer.
Es war ein schreckliches Gefühl, nicht zu wissen, was denn nur los war, dass er auf einmal so kalt und leidend vor mir saß und keine Worte fand.
„Sieh mich bitte an“, hauchte ich schluckte als er es tat.
Ardy es tut mir so leid..“- „Was verdammt??“
Er zuckte leicht zusammen und schaute auf seine Hände. Ich hatte ihn nie so schwach gesehen.
Du hast gesagt, du würdest mich nie hassen“, flüsterte er „wirst du doch..“ Er sah mich an.
Ich schüttelte den Kopf, könnte ich nie.
Er schwieg.


Ardy ich bin HIV positiv…

Es war kaum hörbar.
Ich brauchte einen Moment bis ich es verstanden.
Ich starrte ihn entsetzt an und Tränen bildeten sich in meinen Augen.
Das war er nicht ernst. Das konnte nicht war sein- Es durfte nicht sein!!

„Bitte sag doch was“, flehte er verzweifelt.
Ein Schluchzen entfuhr mir.
„Ich kann nicht.“, brachte ich zitternd hervor.
Ich kann das nicht!“
Wie konnte er nur?
Ich stand zutternd auf, wollte zur Tür, doch er hielt mich am Handgelenk fest. „Bitte geh nicht“, auch er war kurz vorm weinen. Ich sah ihm voller Verachtung in die Augen.
„FASS MICH NICHT AN!“, keifte ich und riss mich los.
Ardy bitte!“, flehte er völlig verzweifelt doch ich rannte  mit tränenüberströmten Wangen aus dem Haus, schloss mit zitternden Fingern mein Auto auf und startete sofort den Motor. Ich musste einfach weg von hier. Ich steuerte auf die dunkle Landstraße zu, krallte meine zitternden Finger ins Lenkrad und versuchte die dunkle Straße durch  meine tränenverschleierten Augen richtig erkennen zu können.
Wie konnte er nur?! Wie konnte er mir verschweigen dass er sterben wird! Er wird mich einfach alleine lassen. Er wird mich im Stich lassen und einfach gehen.

Ich fuhr viel zu schnell.

Es durfte nicht wahr sein. Ich brauche ihn, er war doch alles was mich glücklich machte.
Ich dachte an all die  Momente, die ich mit ihm hatte, so voller Glück

Ich war so naiv.
Zu denken dass dieses Glück unvergänglich sein würde.

Sie zogen in meinem inneren Auge an mir vorbei, bis ich mich an den einen Abend erinnerte, als ich ihm meine Liebe gestanden hatte.
Ich hatte ihn nicht verstehen können als er mich damals mir glasige Augen angesehen hatte.

"...du darfst mich nicht lieben...“, hallten seine Worte in meinem Kopf nach.
"Du würdest es bereuen...Es kann keine Beziehung zwischen uns geben. Es wäre zum Scheitern verurteilt. Ich würde dich irgendwann verlassen... Du darfst mir dein Herz nicht schenken Ardian... Ich könnte nicht so darauf aufpassen, wie du es verdient hättest..."

Jetzt verstand ich ihn...

Und so brachte ich den Wagen auf dem Seitenstreifen zum stehen und schluchzte erneut los.

Er hatte mich gewarnt! Doch ich wollte nicht hören.
Ich war zu naiv.
Ich war zu sehr verliebt gewesen.
Und ich liebe ihn immer noch.  So sehr.
Ich dachte daran, wie er  jetzt wahrscheinlich alleine in seinem Zimmer saß und sich die größten Vorwürfe machte, obwohl ich doch hätte wissen müssen, auf was ich mich einlasse...
Ich hätte es wissen müssen...

Ich wischte mir die Tränen von de Wangen und atmete tief durch. Alles war wieder still.
Ich blickte nach draußen in die Dunkelheit. Ich fühlte mich so hilflos. Ich wollte zu Taddl.

_____________
Bitte schlagt mich nicht. Dangge. Vor allem Marie.

Das Kapitel vile mir besonders schwer, weil ich so viele Ideen hatte, wie man das hätte umsetzten können.
Ich hoffe wirklich es hat euch gefallen...
Luuv♡
PS.  Ich musste ein bisschen weinen beim schreiben aber psshh.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 26, 2016 ⏰

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"Versprochen" || TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt