Das Bett neben mir war leer, als ich erwachte.
Einen Augenblick brauchte ich um mich zu orientieren.
Dann fiel mir alles ein.
Gestern Abend.
Even war hier gewesen und wir hatten uns geküsst und...
Jetzt jedenfalls war er weg.
Ich presste die Lippen hart aufeinander.
Scheißtränen.
Eine Minute kämpfte ich mit mir, ob ich einfach im Bett bleiben sollte - das Bettzeug roch noch schwach nach Even - oder ob ich mich der kalten Realität stellen sollte.
Mein Stolz siegte, verkriechen und Trübsal blasen wollte ich nicht schon wieder.
Im Flur vor der Küchentür hörte ich Stimmen.
Stimmen, die aus der Küche kamen.
Noora, Eskild und...Even!
Entweder war mein Herz war so voller Sehnsucht und mein Kopf so vernebelt nach Even, dass ich schon seine Stimme hörte oder...er war wirklich in der Küche.
Ich starrte die Tür an.
Sollte ich oder sollte ich nicht?
Was für ein blödes Spiel!
In der Küche standen Noora, Eskild und Even.
Bevor ich irgendetwas sagen konnte, begrüßte mich Even gut gelaunt mit einem Kuss auf den Mund.
Vor Noora und Eskild.
Ich war einfach nur geschockt.
Auf eine...angenehme Art.Noora und Eskild entschuldigten sich; Yoga stünde nun an.
Am Rande meines Bewusstseins registrierte ich natürlich, wie absurd diese Ausrede war, aber hey, sie hatten uns taktvollerweise allein gelassen.
Even hatte Frühstück gemacht. Von allem etwas.
Ich war platt, wirklich und schaltete erst gar nicht, als Even wollte, dass ich seine Pfannkuchen probierte.
Sofort machte er mich auch mit dem Geheimnis seiner Rezeptur vertraut.
Und eins musste man ihm lassen, der Pfannkuchen war sensationell.
Even wandte sich wieder dem Herd zu und ich beobachtete ihn dabei.
Ich zögerte noch. Sollte ich Even erzählen, dass ich vor einigen Minuten in meinem Zimer noch gedacht hatte, er wäre einfach so gegangen?
Schließlich gab ich mir einen Ruck und sprach es aus.
Even ließ den Herd Herd sein und kam zu mir, brachte sein Gesicht dicht vor meins und beruhigte mich. Er war nur Frühstück machen gewesen und hatte sich mit Noora und Eskild unterhalten.
Aber das war noch nicht alles, was mich beschäftigte.
Ich fragte, ob Sonja, seine Freundin, wüsste, wo er war.
Even hantierte wieder an den Kochplatten und sah mich nicht an, als er erklärte, dass er mit Sonja nicht mehr zusammen war.
Das war mir zu einfach. Verstand Even nicht, dass Sonja nicht abgehakt für mich war, nur weil er nicht mehr mit ihr zusammen war?
Er versuchte, mir Sonja zu erklären, was Sonja in ihm auslöste, warum er sich getrennt hatte und ich verstand.
Auf einmal war Even wieder so nah. Er sah mir in die Augen und ich schloss meine, spürte seine Nase an meiner und roch seinen unverkennbaren Duft.
Als Even zu sprechen begann, öffnete ich die Augen wieder, aber da Even so nah war, könnte ich meinen Blick nicht richtig fokussieren.
Sein Geständnis, er habe noch nie so gefühlt, wie jetzt für mich, ließ meine Knie weich werden.
Meine Stimme war nur ein krächzendes Flüstern, als ich murmelte, dass ich ebenfalls noch nie solche Gefühle gehabt hatte.
Evens Kuss war sanft, viel zu kurz und schmeckte nach Pfannkuchen.
Und gerade, als ich zu einem zweiten Kuss ansetzen wollte, grinste Even, vergrößerte den Abstand zwischen unseren Gesichtern und drehte das Radio lauter.
Gabrielle, so war der Name der Band, meinte er, als ob ich das nicht wüsste.
Und dann kam der verspielte Even zum Vorschein, als ich einen unbedachten Kommentar abgab und Even ihn natürlich zu seinen Gunsten drehte.
Ich meine, er war der Mann meiner Träume, das ließ sich nicht abstreiten, aber Even machte keine halben Sachen. Er wollte die Worte aus meinem Mund nochmal nur für ihn hören.
Ich tat ihm den Gefallen, was mir einen Kuss einbrachte.
Der verspielte Even war nicht zu bremsen und so ließ er es sich nicht nehmen, zu Gabrielles Gesang zu tanzen.
Ich verdrehte die Augen, kam aber nicht umhin, auch die Schultern minimal zu bewegen. Das genügte Even, denn er rief über die Musik triumphirend hinweg, dass ich ja doch tanzte.
Zumindest hatte mein Schultern rollen etwas Gutes.
Even kam wieder näher, stellte sich direkt vor mich und sang stumm das Lied mit, seinen Blick mit meinem verschmolzen.
Beim Refrain klopfte er den Takt mit dem Finger auf meiner rechten Wange mit und danach schaffte ich es, Even so nah an mich zu ziehen, dass ich ihn küssen konnte. Und er ließ sich drauf ein, bewegte den Kopf aber immer noch im Takt der Musik.
Kaum zu glauben, dass er älter sein sollte als ich.
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Esak/ Evak Oneshots
FanfictionEven ist extrovertiert und laut. Isak ist schüchtern und still. Doch Gegensätze ziehen sich bekanntlich an... Even und Isak (#Esak/ #Evak) sind Protagonisten der norwegischen Dramaserie Skam. Ihre Geschichte wird in der 3. Staffel thematisiert. Co...