Das wars auch schon:-) Ich hoffe, die kleine Kurzgeschichte hat euch gefallen! Bitte votet und kommentiert fleißig:-)
Teil IV
Ich war wahnsinnig aufgeregt, während ich in der U-Bahn saß und dem Central Park immer näher entgegen rauschte. Meine Finger waren schwitzig, zerrten nervös am Ende meines Kleides und zogen hibbelig an meinen Locken. Tysons Lächeln spielte in meinen Gedanken verrückt, ließ mich aufgeregt meine Lippen befeuchten. Da, so einfach war es gewesen. So einfach mit seiner Hilfe all die Fragen zu beantworten, nach denen ich jahrelang gesucht hatte. Warum jetzt auf einmal? Warum nicht früher? Warum ausgerechnet er?
„Schicksal." Murmelte ich und lächelte.
Nur verging mir das Lächeln wahnsinnig schnell, als ich ungeduldig am U-Bahnhof auf Tyson wartete. Fünfzehn Minuten vergingen, zwanzig, eine halbe Stunde. Rastlos ging ich an den Gleisen auf und ab, beobachtete die auf- und zugehenden Türen der U-Bahnen, hoffte Tyson zwischen den Menschen irgendwo zu entdecken. Aber auch nach einer Stunde tauchte er nicht auf. Und nachdem ich fast eine weitere gewartet und gefroren hatte, fuhr ich traurig zurück nach Hause. Wie nannte man das? Einfach Enttäuschung oder war das auch Schicksal? Dieses Mal hatte es, es allerdings nicht gut mit mir gemeint.
Der nächste Nachmittag auf der Arbeit kam und ging. Meine Gedanken hatten sich an Tyson festgebissen und wollten ihn nicht loslassen, so sehr ich sie auch dazu zwang. Er war nicht gekommen, das sollte Antwort genug sein. War das ein Stolpern, wie Tyson es beschrieben hatte? War das ein falscher Weg, der sich vor mir aufgetan hatte? Musste ich Tyson von meiner Karte streichen? Es tat nur weh diesen endgültigen Strich zu ziehen.
„Emilia?" Sophie erschien im offenen Büro und wartete ungeduldig, bis ich das Telefonat beendet hatte. Dann sagte sie: „Da wartet ein Kunde auf dich. Wegen einem Geschirr-Set."
„Dafür sind doch die Leute im Laden zuständig." Entgegnete ich.
„Es geht aber um ein Auslaufmodell, das ersetzt werden soll." Sagte sie. „Ich schicke ihn dir einfach hoch."
Genervt nickte ich und rieb mir die Müdigkeit aus den Augen. Mein Blick flog über die Kündigung, die ich geschrieben und ausgedruckt, allerdings noch nicht abgegeben hatte. War das die richtige Entscheidung? Dieser Job machte mir keinen Spaß. Ich wollte schreiben, nicht Mädchen für alles sein. Schreiben machte mich glücklich, das war noch ein kleines Detail, das ich Tyson hätte verraten können. Aber hatte ich ihm nicht ohnehin schon zu viel verraten? Einem Mann, den ich nicht kannte.
„Du siehst so aus, als könnte jede Sekunde eine Rauchfahne aus deinem Kopf explodieren." Die amüsierte, vertraute Stimme ließ mich ruckartig aufblicken.
„Was willst du hier?" Eiskalt bohrte ich ihn mit meinem Blick in Grund und Boden.
„Ein Geschirr-Set kaufen, was sonst?" erwiderte er unbekümmert. „Eins ohne Blumen und den ganzen Schnickschnack und am liebsten mit der Aussicht auf noch ein spektakuläres Abendessen mit dir."
Ich schnaubte. „Damit ich wieder zwei Stunden lang in der Kälte stehe? Darauf kann ich verzichten."
„Hör zu, gestern-"
„Es interessiert mich nicht." Fiel ich ihm grob ins Wort und stand auf um einige Kataloge aus dem Regal zu holen. „Keine Blumen hast du gesagt? Irgendwelche Muster?"
„Verdammt, ich bin nicht hier, damit du mir so ein bescheuertes Set andrehst." Rief er frustriert. „Ich bin hier, weil-"
„Oder ganz weiß?" Wieder unterbrach ich ihn und blätterte geschäftig in den Katalogen, ohne auch nur etwas zu erkennen. „Wir haben recht schöne weiße Sets mit unterschiedlichen-"
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Sternenhimmel
Ficção AdolescenteEine Geschichte über das Schicksal und den Sinn des Lebens. Beides ist auf Emilias Landkarte irgendwie nicht eingezeichnet und lässt sich auch nicht so einfach im Wörterbuch nachschlagen. Nur eine einzige Begegnung, ein einziger Augenblick, bringt i...