Nach meinen Eltern kommt niemand mehr. Da sieht man mal wie wahnsinnig beliebt ich bin. Nach einer gefühlten Ewigkeit bringen mich zwei Friedenswächter zum Zug. Caroline ist auch dabei. Verstohlen schiele ich zu Cato hinüber, der auch von Friedenswächtern umzingelt ist. Er hat bestimmt nicht geweint. Ja, ich ja auch nicht. Und wenn ich nicht weine, hat Cato sowieso nicht. Immerhin sind wir Karrieretribute. Und dazu auch noch Freiwillige! Was würden die Sponsoren von uns denken, wenn wir dann weinen würden?! Wir wären so gut wie tot. . Plötzlich stehen unmengen von Kameras um mich herum. Kurz überlege ich, ob ich lächeln und winken soll. Ich entscheide mich dann aber für ein strenges Gesicht und einen siegessicheren Blick. Als ich die Treppe zum Zug hinaufsteige, spüre ich einen stechenden Blick im Rücken. aber nicht einen, von einem normalen Kameramann. Als ich mich umdrehe um zu sehen wer mich ansieht sehe ich in Catos eisblaue Augen. Der Blick ist zart und verletzlich, aber auch böse und hinterhältig. Ich werde daraus nicht schlau. Trotzdem verliere ich mich in seinen Augen. Caroline reisst mich aus meiner Trance. "Clove, wie lang willst du denn noch auf der Treppe stehen bleiben! Los, rein mit dir!" Ich trete in den Zug ein. Ich habe noch nie so viel Luxus gesehen. Dagegen ist das Zimmer, in dem ich vorher war, nichts. Ich weiss gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll! Wunderschöne dunkelblaue Vorhänge zieren die grossen Fenster. In der Mitte des Raumes steht ein grosser Glastisch, auf dem die farbigsten verschiededenen Speisen stehen. Um den Tisch herum stehen acht Stühle, alle mit den wertvollsten Edelsteinen verziert. "Toll nicht wahr?", sagt Caroline, erfreut das es mir gefällt. "Und warte nur, bis du dein Zimmer siehst!", meint sie und stöckelt davon. Ich glaube, das soll heissen, dass ich ihr folgen soll. Schnell laufe ich ihr hinterher. Caroline bleibt vor einer Tür stehen. 'Clove' ist darauf eingemeisselt. O mein Gott. Wie kann das sein? Ich bin seit gerade mal einer halben Stunde Tribut, und schon steht da mein Name? Das kann doch nicht sein. Als ich Caroline darauf anspreche, meint sie nur, das wär ein Geheimnis des Kapitols. Na toll. Mehr bekomme ich nicht von ihr heraus. Als sie die Tür öffnet stockt mir der Atem. Das ist noch viel besser als der andere Raum. Ein Doppelbett steht fein säuberlich gebettet für meinen Schlaf bereit. Als ich den schrank aus Mahagony öffne, finde ich mich im Mädchenparadies wieder. "Unglaublich", sage ich, und ich muss mich bemühen den Mund wieder zu schliessen. Die Kleidung wurde nach Farben gereiht und die Schuhe poliert. Es sieht wunderschön aus. Caroline führt mich ins Badezimmer. Das erste was ich sehe ist Schminke. Unmengen von Schminke. Das werde ich sowieso nie benutzen. In Distrikt 2 habe ich mich auch nie geschminkt. Ich drehe ich mich um und sehe eine Dusche mit unheimlich vielen Knöpfen. Damit werde ich schon irgendwie zurechtkommen. Caroline sagt zu mir, ich solle in einer Stunde geduscht und angezogen sein, dann gäbe es Abendessen. Ich tue was sie sagt. Als ich mich unter die Dusche stelle, drücke ich den Knopf mit "Plegeshampoo". Funktioniert doch perfekt! Was haben immer alle anderen Tribute mit den Duschen?! Der nächste Knopf den ich drücke ist mit "Mango-Duschgel" angeschrieben. Doch was aus dem Duschkopf rauskommt, ist alles andere als Duschgel. Schwarzes, heisses Pech. Kreischend springe ich aus der Dusche. Was ist denn das?! Ich habe das Gefühl, bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Das Pech ist schrecklich heiss. Hektisch überlege ich, was ich tun soll. Ohne gross zu überlegen, springe ich zurück in die Dusche und drücke wild auf den Knöpfen herum. Irgendwie bekomme ich das Pech wieder los. Völlig frustrierd steige ich aus der Höllen-Dusche. Ich föhne mir kurz die Haare und ziehe mir irgendetwas an, was mir gerade in die Hände kommt. Ich laufe zum Esstisch. Caroline sitzt da, und liest eine Zeitschrift. als sie mich sieht lässt sie einen spitzen schrei los. "Was hast du mit dir gemacht?", ruft sie. Ich sehe an mir herunter. Meine Haut ist rot angeschwollen und sieht schlimm aus. Ich denke kurz nach, und beschliesse, ihr nicht die Wahrheit zu sagen. Stotternd sage ich: "Ich habe etwas an den Duschknöpfen herumgedrückt, und irgendwas muss meine Haut gereizt haben." Zum Glück kauft sie es mir ab. "Nach dem Essen werden wir den Arzt holen!", meint sie nur. Plötzlich habe ich schrecklichen Durst. Ich trinke ein ganzes Glas Wasser aus. Ein anderes Zugabteil geht auf, und Cato kommt herein. Als er mich sieht muss er sich ein Grinsen verkneifen. "Hahaha, wie lustig.", denke ich und setze mich zu Caroline an den Esstisch. Den einzigen Lichtblick den ich heute noch sehe, ist, dass ich noch meine Mentoren kennenlerne. Und da betreten Enobaria und Brutus auch schon das Abteil.
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Heii!:D
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Lg Kyovee
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Clove's Story
FanfictionHi, ich bin Clove. Ich melde mich freiwillig für die 74th Hungerspiele, und zwar aus einem ganz besonderen Grund. Ich möchte Cato beeindrucken. Doch als er für die Arena ausgelost wird, kommt alles ganz anders als geplant. Verrückte Dinge geschehen...