D R E I ß I G

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Schweißgebadet wache ich auf und atme hektisch. Nicht schon wieder. Ich schaue zu Erens Körper, seine nackte Haut sieht so bleich aus, dabei ist sie eigentlich ziemlich gebräunt. 
Ich hebe seinen Arm hoch, lege mich in diesen und kuschle mich an seine Brust. "Als du gesagt hast, dass du mir helfen willst, wusste ich nicht, ob es wahr ist.", murmle ich, obwohl er mich nicht hört.

"Und als du dann gesagt hast, dass du mich zu einem Psychologen schicken willst, dachte ich, dass du mich loswerden willst und nur nicht weißt, wie du es sagen sollst. Ist es nicht so, dass wenn ich zu einem Psychologen gehe, automatisch in einer Psychiatrie lande? Mir wurde es so erklärt. Ich hatte Angst du willst mich loswerden."

Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meiner Stirn und muss lächeln. "Ich würde dich niemals loswerden wollen.", haucht er leise und das bekannt Kratzige in seiner Stimme  lässt mich lächeln. Wenn er gerade aufgewacht ist, klingt er wie ein rostiges Auto.

"Wenn du zu einem Psychologen gehst, kommst du nicht gleich in eine Klinik, Levi. Bei dem Psycho redest du einfach nur mit dem. Der schickt dich nirgendwo hin.", erklärt und ich schaue zum großen Fenster, hinter welchem ein großer Garten thront.

"Hast du wieder schlecht geträumt?", fragt er nach einer Weile des Schweigens. Ich brumme zustimmend und merke, wie er durch meine Haare streicht. "Willst du drüber reden oder es einfach ignorieren?" "Ignorieren klingt gut."

Er schaut auf die Uhr, stellt fest, dass es schon sechs Uhr morgens ist. "Willst du eine heiße Schokolade? Der Kamin im Wohnzimmer ist ziemlich nice.", murmelt er und ich nicke. Wir stehen auf, trotten in die Küche und er macht uns einen heißen Kakao. Die Küche ist relativ dunkel eingerichtet und alle ist auf Hochglanz poliert, das finde ich gut. 

Wir setzen uns ins anliegende Wohnzimmer und Eren zündet das Feuer im Kamin an, legt eine Decke um mich und zieht mich dann in seine Arme. Ich lächle in mich hinein, genieße die angenehme Wärme an meinen Händen und Erens Zärtlichkeiten. 
"Meinst du immer noch, du wärst mein Lustobjekt?"

"Ich weiß nicht." Er legt seine Lippen an meinen Hals und küsst die dortige Haut bis hoch zu meinem Ohr. "Ich liebe dich.", haucht er leise und ich lächle schwach. Jedes Mal, wenn ich diese Worte höre, lächle ich. Selten sage ich es auch. Die Bedeutung verschwindet, wenn es beide zu oft sagen.

"Kommst du morgen mit zur Beerdigung?", fragt er und ich zucke mit den Schultern. "Ich kannte ihn nicht, was soll ich denn da?" "Du gehörst zur Familie, Levi."

"Du und deine Tante kennt mich als einzige Personen."

"Wenn du nicht mit möchtest, ist das okay." "Ich muss es mir überlegen. Ich wüsste nicht, was ich da soll. Ich kenne weder deinen Onkel, noch andere Mitglieder deiner Familie. Es tut mir leid, wenn ich dich damit enttäuschen sollte."

"Levi, du könntest mich niemals enttäuschen.", haucht er leise und ich lehne mich mehr an ihn. "Sicher?" "Sehr sicher."

Downphase II [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt