E I N S

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Die Peitsche knallt auf meinen entblößten Hintern, weshalb ich an den Fesseln zerre. Zwischendurch finde ich BDSM ja in Ordnung, aber mein gesamter Körper schmerzt noch von gestern, weshalb ich das ganze hier nicht sehr genießen kann, geschweige denn es antörnend finden. Dazu kommt noch, dass der Typ ziemlich alt ist. 

Als er endlich seiner Befriedigung nach kommt, legt er mir das Geld auf den kleinen Tisch und verschwindet. Ich seufze leise, fange an das Bett zu beziehen und ziehe mich wieder an. Kurz schaue ich auf die Uhr. 15:29

Eren und Mike müssten schon zu Hause sein. Schnell räume ich noch alles in die Schränke, trage mich in die Liste ein und verlasse durch den Hinterausgang das Bordell. Erwin hat die Sicherheitsvorkehrungen bei der Neueröffnung erhöhen lassen, es gibt mehr Security und allgemein immer eine Person, die gerade nicht beschäftigt wird, damit diese in einem Notfall - sei es unangebrachter Kunde oder eine gesundheitliche Problematik - Hilfe holen könnte. 

Ich stecke mir meine schwarzen Kopfhörer in die Ohren, schalte meine Playlist an und gehe mit schnellen Schritten zu unserer neuen Wohnung in St.Pauli. Sie ist zwar nicht sonderlich weit weg von der Reeperbahn, aber immerhin habe ich ein sichereres Gefühl, da Kenny vielleicht nur die alte Wohnungsadresse herausfinden kann. 

Hollywood Undead - Save me
erklingt in meinen Ohren und ich stecke mein Handy in meine hintere Hosentasche, vergrabe meine bleiche Hände in meinen dicken Jackentaschen und laufe durch die leicht verschneiten Straßen. Anfang November und es liegt Schnee - in Deutschland!

Die Leute um mich herum, sind entweder genauso genervt von der kalten weißen Masse oder begeistern sich daran, dass es dieses Jahr immer hin Schnee im Winter gibt.  Mit kalter Miene gehe ich meinen Weg, ignoriere größtenteils die Leute, die mich aufgrund meines leichten Outfits schräg mustern und steuere den Weg zu unserer neuen Wohnung an. 

Dort angekommen, hole ich meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche - mit dem habe ich übrigens auf dem Weg mehr oder weniger gespielt - und schließe die Tür auf. Sofort werde ich von einem großen Fellbüschel angesprungen. Lächelnd kraule ich Sosha über den Kopf und schließe dann per Hüftschwung die Tür. Während ich meine Schuhe ausziehe, versuche ich mühselig Sosha von meinem Oberkörper weg zu bekommen, was mir schlussendlich damit gelingt, dass ich sie kurz am Bauch kraule, woraufhin sie sich sofort hinlegt. 

Aus der Küche höre ich, wie Mike zu der leisen Radiomelodie mitsingt, während im Badezimmer die Dusche läuft. Meine Jacke landet schnell an der Garderobe, wofür ich mich beschämender weise auf Zehenspitzen stellen muss. Daraufhin gehe ich zu Mike in die Küche, der tanzend am Herd steht und irgendwas mit Gemüse in einer großen Pfanne zubereitet. Er grinst mich an, wuschelt mir durch die Haare und meint, dass Essen in etwa zwanzig Minuten fertig wäre. Ich nicke, steuere ins Badezimmer, wo ich die Tür öffne, an die Duschwand klopfe. Eren macht das Wasser aus, streckt seinen Kopf über die Duschwand - sie ist etwas zu niedrig für die beiden - und grinst. 

"Komm rein.", meint er, woraufhin ich mich wieder ausziehe und zu ihm unter die Dusche steige. Er grinst leicht und schaltet das Wasser wieder an. Die angenehm warmen Wassertropfen verteilen sich schnell auf meiner nackten Haut und lassen mich mich sauberer fühlen. Eren legt seine Hand an meine Wange, streichelt über meinen Wangenknochen und küsst mich zärtlich auf die Lippen. Ich erwidere, lege meine Arme um ihn und ziehe ihn etwas mehr zu mir runter, da ich Angst habe auszurutschen. 

"Wie war Arbeit?", fragt er mich und shampooniert meine Haare ein. "Stressig und schmerzhaft." "BDSM?" Ich nicke und lehne meinen Kopf gegen seine Brust. Er wäscht mir das Shampoo wieder aus, streichelt dabei über meinen Rücken. "Zeig mal deine Handgelenke."

Einmal wurde ich zu stramm gefesselt, sodass ich Blutergüsse an den Hand- und Fußgelenken bekommen habe und meine Hände kaum noch bewegen konnte. Das war allerdings mit Seilen, heute waren Handschellen dran. Ich zeige ihm meine Gelenke, woraufhin er nur erleichtert seufzt und mir einen Kuss auf die Stirn drückt.

Später sitzen wir zusammen im Wohnzimmer, wo ich mich aus Platzmangel auf Erens Schoß gesetzt habe, da der Steinfußboden etwas kühl ist und ich nicht krank werden darf. Mike sitzt auf einem Klappstuhl und gemeinsam essen wir das Gemüsezeug. Sosha liegt zu unseren Füßen und schaut uns mit ihren großen Augen an, sie will essen. Eren streichelt ihren Bauch mit seinem Fuß und schaut auf den laufenden Fernseher, wo gerade Supernatural läuft.

Downphase II [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt